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Jesus gibt Zukunft – wir müssen sie nur ergreifen!

24.4.2024

Die ‚Gemeindetage unter dem Wort‘ hatten an allen drei Abenden in der Christuskirche auch immer ein sehr ansprechendes Musikprogramm – hier zu sehen die Lobpreisband Sela aus Lüdenscheid (Foto: Kannenberg)
Die ‚Gemeindetage unter dem Wort‘ hatten an allen drei Abenden in der Christuskirche auch immer ein sehr ansprechendes Musikprogramm – hier zu sehen die Lobpreisband Sela aus Lüdenscheid (Foto: Kannenberg)

Von Iris Kannenberg

 

LÜDENSCHEID + Die ‚Gemeindetage unter dem Wort‘ fanden in diesem Jahr unter dem Motto „Jesus gibt Zukunft“ vom 18. bis 20. April 2024 in der Evangelischen Christuskirche zu Lüdenscheid statt. Donnerstag bis Samstag immer ab 19.30 Uhr, hatten Christen die Möglichkeit, sich glaubensstarke Vorträge anzuhören. Begleitet wurden die jeweiligen Vortragenden von ausgesuchten Bands und Musikern. „Sela“, das Duo Annika Kögler und Markus Opterbeck sowie Judy Bailey und ihren Ehemann Patrick Depuhl kann man musikalisch nur schwer toppen. Hier standen Profimusiker auf höchstem Niveau auf der Bühne, denen es durchweg gelang, ihr Publikum mit christlicher Musik zu begeistern und die zahlreichen BesucherInnen kräftig zum Mitsingen zu bewegen.

 

Vor den Vorträgen wurden die drei Gäste jeweils von Mitgliedern des Vereins „Gemeindetage unter dem Wort interviewt. Der 1. Versitzende des Vereins Pfarrer Rainer Gremmels, Isabel Wagner, Irmtraut Huneke, Udo Fiedler und Ute Leitner waren gut vorbereitet auf ihre jeweiligen Interview-PartnerInnen, so dass man diese bereits vor ihren Vorträgen persönlich kennenlernen konnte.

 

Am ersten Abend trat Professor Matthias Clausen als Redner zu dem Thema „Über falschen Trost und echte Hoffnung“ auf das Podium. Er ist nicht nur Professor für Evangelisation und Apologetik an der Evangelischen Hochschule Tabor und Theologischer Referent des Instituts für Glaube und Wissenschaft in Marburg sondern auch Buchautor. Er war einigen Besuchern zudem bereits durch ProChrist und JesusHouse bekannt. Matthias Clausen erzählte von seinem Bekehrungserlebnis, wie ihn Gott ganz persönlich angesprochen hatte, die Führung durch ihn und bezeugte eindrücklich, wie fundamental wichtig der Glauben an Jesus Christus für ihn und seine Familie ist. Er würzte die einzelnen Themen mit amüsanten Anekdoten aus seinem Leben als Christ, Familienvater, Fussball- und Asterixfan, so dass man oft schmunzeln musste. Am Schluss seines Vortrags wurde es jedoch ernst. Jesus in seinem Leben zu haben, macht seiner Meinung nach den einen und großen Unterschied aus. ER ist der echte Trost und weckt echte Hoffnung mit einer Perspektive bis in die Ewigkeit hinein. ER allein hat die Antwort auf die Frage: Was ist der Sinn des Lebens? Müssen wir mit IHM überhaupt vor irgendetwas Angst haben, vor dem, was eventuell auf uns zukommt? Müssen wir Angst haben vor dem Tod, wenn wir doch wissen, dass uns nichts Schlimmeres passieren kann, als bei Gott aufzuwachen und mit ihm in Ewigkeit zusammen zu sein? Umso wichtiger sei es, sich jetzt in diesem Leben für Jesus zu entscheiden und sich nicht auf den falschen Trost zu verlassen, den die Welt zu bieten hat. Matthias Clausen rief voller Überzeugung zu einer Hinwendung zu Christus auf.

 

Am Freitagabend war die Hamburger Autorin von zehn Büchern, Influencerin (allein 70.000 Followers auf Instagram unter dem Nickname „liebezurbibel“), Missionarin und Evangelistin Jasmin Neubauer zu Gast. Sie zog Menschen aus allen Himmelsrichtungen in den Gottesdienst. Ihr Bekanntheitsgrad ist offensichtlich gewaltig. Die noch ganz junge Deutsch-Iranerin, die mit 21 Jahren den christlichen Glauben annahm, ist eine beeindruckende Person. Sie sprach an diesem Abend von ihrer Konvertierung vom Islam zum Christentum. Ihr Thema: „Jesus dein Retter oder dein Richter“. Gleich zu Beginn gab sie Zeugnis darüber, wie sie Christin geworden sei. In einem moslemisch geprägten Elternhaus groß geworden, wusste sie, dass es einen Gott gab. Für sie hieß er jedoch „Allah“. Nach einer behüteten Kindheit begannen als Jugendliche Probleme mit Depression. Sie verletzte sich selbst und hatte immer wieder mit Suizidgedanken zu kämpfen. Jasmin Neubauer erzählte: „Ich habe mich oft sehr ungeliebt gefühlt. Ich hatte ein großes Loch im Herzen, das nach Liebe geschrien hat. Aber es gab damals nichts, was dieses Loch hätte füllen können.“ Als die Beziehung zwischen ihr und ihrem ersten Freund dann auch noch in die Brüche ging, sei sie „ein zerfetztes Mädchen“ gewesen, das innerlich am Ende war. Was war der Sinn des Lebens? Sie konnte ihn immer weniger erkennen. Bis zu dem Abend, der alles veränderte. Sie saß in ihrem Zimmer und schrie: „Gott, ich kann nicht mehr. Egal, wer du bist – ob Allah, Vishnu, Buddha, Jesus – ich will nicht mehr leben. Wenn es dich gibt, dann zeige dich mir.“ Kurz darauf habe ihr die Plattform YouTube das christliche Lied „In Christ Alone“ (In Christus allein) vorgeschlagen. „Als ich dieses Lied gehört habe, sprach in meinem Herzen ganz deutlich eine Stimme, die zu mir sagte: „Das, was du gerade hörst, ist die Wahrheit.“ In diesem Moment habe sie verstanden, dass sie von Jesus so sehr geliebt wird, dass ER für sie am Kreuz für ihre Schuld gestorben ist. An diesem Abend in der Christuskirche bezeugte sie: „Nur Jesus kann den Durst nach Liebe stillen. Ich glaube, dass wir alle hier mit einem Loch im Herzen sitzen. Das, wonach dein Herz sich sehnt, ist Jesus. ER ist imstande, dein Herz zu erfüllen. Ja, er will deine pure Erfüllung sein.“ Sie erzählte, wie sehr sich ihr Leben danach veränderte. Heute sei sie frei von Depression und Suizidgedanken und konzentriere sich darauf, gerade jungen Menschen das Evangelium nahe zu bringen. Jasmin Neubauer rief eindringlich zur Lebensübergabe an Jesus Christus auf. Es gingen einige Hände hoch im Publikum, vor allem junge Menschen, die dem Ruf spontan folgten. An diesem Abend dürfte sich der Himmel gefreut und die Engel eine große Party gefeiert haben.

 

Die Gemeindetage wurden von Alexander Garth abgeschlossen. Er ist evangelischer Theologe, Pfarrer, Gründer der Jungen Kirche Berlin, Sachbuchautor, Redner zu christlichen Themen in ganz Deutschland sowie Musiker. Sein Thema an diesem Abend: „Fünf mutmaßliche Trends und vier Herausforderungen für die Kirche der Zukunft“. Dazu schrieb er bereits 2021 sein Buch „Untergehen oder umkehren – warum der christliche Glaube seine beste Zeit noch vor sich hat“. (www.alexandergarth.de) Seine Einschätzung der derzeitigen Lage: „Überall in Europa erleben wir den Niedergang der Volkskirchen. Die ererbte Form des Christentums scheitert an den Herausforderungen einer offenen Gesellschaft, in der die Menschen ihre Religion frei wählen. Die Krise ist eine enorme, von Gott eröffnete Chance und Notwendigkeit einer radikalen Neuformatierung der Kirche, ihrer Mission, ihres Selbstverständnisses und ihrer Theologie.“ Seine Frage an das Publikum: „Was müssen wir tun, damit Gott seine Gemeinde neu berühren und in die „totgeglaubten Gebeine“ neues Leben einhauchen kann? Nun, „der Buchstabe tötet, aber der Geist macht lebendig (Zitat Apostel Paulus)“. Folgerichtig wird das Wort Gottes nur dann lebendig und kann echte Glaubenswurzeln schlagen, wenn es durch den Geist Gottes zum Leben gebracht wird. Wir brauchen daher eine neue Hinwendung zum Heiligen Geist. Nur er kann bewirken, dass die Kirche aufsteht und wieder zum kraftvollen Zeugen Christi wird. Wir müssen freudigen Herzens neue Wege gehen, der Führung des Geistes Gottes vertrauen und uns ihm öffnen. Dann wird Gott noch einmal eine Gnadenzeit schenken, eine Erweckung in Europa und der ganzen Welt, die uns die Sprache verschlagen wird.“

 

Die Predigt von Alexander Garth wurde zum mitreißenden Abschluss der drei „Gemeindetage unter dem Wort“. Auffällig in diesem Jahr: Hier standen drei absolut unterschiedliche und dennoch gleichermaßen von Gottes zukünftigem Handeln überzeugte ChristInnen vor den Besuchern. Mit einer gewaltigen Vision für das, was Gott plant und ausführen möchte. Ihr gemeinsames Credo: „Es geht weiter. Das hier ist trotz der derzeitigen Situation mit Kirchenaustritten und offensichtlicher Säkularisierung Deutschlands nicht das Ende. Genau das Gegenteil ist der Fall. Gott will Deutschland segnen. Dafür brauchen wir brennende Herzen für seinen Sohn. Dafür brauchen wir den Mut, alles von ihm zu erwarten und immer zu vertrauen. Er ist für uns - wer könnte gegen uns sein?“

 

Die „Gemeindetag unter dem Wort“ sind wichtig für das Glaubensleben der Stadt Lüdenscheid und darüber hinaus. Jedes Jahr gelingt es den Verantwortlichen unter der Leitung von Pfarrer Rainer Gremmels und der 1. Vorsitzenden der Evangelischen Allianz Lüdenscheid Irmtraut Huneke, in diesen drei Tagen, den Ist-Zustand der Kirche klar und ehrlich zu definieren und gleichzeitig einen geistlichen Ausblick auf das kommende Jahr zu geben. Trotz scheinbar schlechter Nachrichten: Wir sind Gottes Kinder und können mit der Hilfe des Heiligen Geistes alles noch zum Guten wenden. Mit ca. 800 Besuchern während der drei Abende zeigte sich deutlich, dass gerade jetzt großes Interesse an Glaubensthemen besteht. Nicht nur Gläubige, auch viele Nichtgläubige zog es in die Kirche. „Jesus gibt Zukunft“. Das gilt für alle Menschen. Wir müssen diese Zukunft lediglich ergreifen.

Bildimpressionen von den 'Gemeindetagen unter dem Wort 2024' (alle Fotos: Iris Kannenberg)

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