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Das Psychosoziale Zentrum ist eine wichtige Stütze für Migranten

5.2.2020

Das Team der Psychoszialen Beratungsstelle: Lumnije Kasniqi, Sybille Wiehle, Claudia Katschitzki, Ronja Olszak und Katharina Schulte. Foto: Wolfgang Teipel
Das Team der Psychoszialen Beratungsstelle: Lumnije Kasniqi, Sybille Wiehle, Claudia Katschitzki, Ronja Olszak und Katharina Schulte. Foto: Wolfgang Teipel

von Wolfgang Teipel

 

Lüdenscheid. Viele Migranten haben in ihrem Heimatland und auf der Flucht Schreckliches erlebt, wie Krieg, Vertreibung, Folter, Vergewaltigung und andere Formen von Gewalt. Unter ihnen sind ehemalige Kindersoldaten, die in ihrer Kindheit und Jugend schwere Schicksale erlitten haben. Diese Erlebnisse bleiben auch dann nicht zurück, wenn sie eine „vorläufige neue Heimat“ gefunden haben und in Sicherheit sind.

 

„Viele von ihnen leiden unter einer Posttraumatischen Belastungsstörung, werden von immer wiederkehrenden Alpträumen und Ängsten heimgesucht. Andere entwickeln depressive Symptome, zeigen sich antriebslos und niedergeschlagen “, sagt Claudia Kaschitzki/Fachberaterin für Psychotraumatologie vom Psychosozialen Zentrum (PSZ) des Diakonischen Werkes in Lüdenscheid.

 

Rechtzeitige Hilfe

 

Ohne Unterstützung durch therapeutische und  sozialpädagogische Begleitung würden sich diese Menschen in der für sie ungewohnten Umgebung im Aufnahmeland oft nicht zurecht finden. Viele sind mit dem Neuanfang in Deutschland überfordert. Das Psychosoziale Zentrum (PSZ) des Diakonischen Werkes in der Frankenstraße 1 in Lüdenscheid richtet sein Angebot an den Bedürfnissen genau dieser Menschen aus.

 

Das Angebot richtet sich an Menschen mit einem nicht auf Dauer angelegten Aufenthaltsstatus. Die psychologische Begleitung wird   durch eine umfassende Sozialberatung ergänzt. Hürden in der täglichen Arbeit sind z.B. Sprachbarrieren. Häufige Sprachen der Klienten sind Dari, Farsi, Pashtu, Tigrinya und die arabische Sprache. Deshalb arbeitet das PSZ mit qualifizierten Übersetzerinnen und Übersetzern zusammen.

 

Katharina Schulte und Ronja Olszak neu im Team

 

Für Katharina Schulte ist diese Arbeit eine „Herzensangelegenheit“. Die 29-Jährige ist seit dem 1. Januar 2020 neu im Team. Nach abgeschlossenem Studium der Psychologie in Frankfurt arbeitete Frau Schulte sechs Jahre in einer psychosomatischen Reha-Klinik, schwerpunktmäßig mit Traumapatienten. Frau Schulte befindet sich derzeit in fortgeschrittener Aus- und Weiterbildung zur psychologischen Psychotherapeutin/Traumatherapeutin.

 

Ronja Olszak ist seit dem 1. Januar 2020 ebenfalls neu im PSZ-Team. Das Psychologiestudium absolvierte sie in Wuppertal und Münster. Auch sie befindet sich zurzeit in Aus- und Weiterbildung zur Psychologischen Psychotherapeutin.  Zudem hat sie als Ehrenamtliche in der Flüchtlingsarbeit bereits viele Erfahrungen gesammelt.

 

Das Land Nordrhein-Westfalen und der Kirchenkreis Lüdenscheid Plettenberg übernehmen die Finanzierung des Psychosozialen Zentrums.

Das interdisziplinär aufgestellte Team besteht aus zwei Psychologinnen, einer Fachberaterin für Psychotraumatologie und zwei Sozialberaterinnen.

 

Öffnungszeiten: montags, mittwochs und freitags von 09:00 bis 12:00 Uhr Sekretariat, Telefon +49 (0) 23 51 / 39 08 08, telefonische Sprechstunde: Dienstag von 10:00 Uhr bis 12:00 Uhr, Telefon +49 (0) 23 51 / 43 20 93 7. Termine müssen vorab telefonisch vereinbart werden.