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Nachruf auf Schwester Annegrete Hintz

27.3.2020

Schwester Annegrete Hintz, „Urgestein“ und gute Seele der Kreuzkirchengemeinde Lüdenscheid, ist am 16. März verstorben
Schwester Annegrete Hintz, „Urgestein“ und gute Seele der Kreuzkirchengemeinde Lüdenscheid, ist am 16. März verstorben

LÜDENSCHEID + Wenige Tage vor Vollendung ihres 84. Lebensjahres ist Schwester Annegrete Hintz, „Urgestein“ und gute Seele der Kreuzkirchengemeinde Lüdenscheid, am 16. März verstorben. Der Tod hat ihrem langen Leiden ein Ende gesetzt. Sie darf nun schauen, was sie geglaubt hat. Wegen der Corona-Krise wurde sie im engsten Familien- und Freundeskreis bestattet. Die Gemeinde kommt zu einem späteren Zeitpunkt zu einer Trauerfeier für ihre „Schwanne“ – wie sie stets liebevoll genannt wurde – zusammen.

 

Als Schwester Annegrete 1964 nach Lüdenscheid kam, wollte sie hier eigentlich nur ein Anerkennungsjahr absolvieren. Doch wider Erwarten blieb sie hier „hängen“. Insgesamt war sie 56 Jahren in Lüdenscheid zu Hause. Geboren wurde sie am 22. März 1936 in der Nähe vom Weißenhäuser Strand an der Ostsee. Von dort führte ihr Weg zunächst nach Hamburg, wo sie sich in einem Diakonissenhaus in der großen Krankenpflege ausbilden ließ. Nach einer weiteren Ausbildung in der Bibelschule St. Chrischona in der Schweiz kam sie nach Lüdenscheid, wo sie jahrzehntelang das Gemeindeleben in der Kreuzkirche mitgeprägt hat.

 

Zusammen mit Pfarrer Dudszus baute sie zunächst den Honseler Pfarrbezirk auf. Gemeinsam machten sie viele Hausbesuche, die stets mit Einladungen zu Gemeindeveranstaltungen verbunden waren. Ein Schwerpunkt ihrer Tätigkeit war über viele Jahre die Krankenpflege. Denn damals gab es noch keine Diakonie- Stationen. Dann – vor allem in der Zeit, als sie an der Seite des kürzlich verstorbenen Pfarrers Ingfried Woyke in der Gemeinde tätig war - , kamen die Kinder- und die Jugendarbeit hinzu. Vor allem nach ihrer schweren Krebserkrankung 1978 wurde die stark gewachsene Arbeit mit Jugendlichen zu einer ihrer Hauptaufgaben. Danach wandte sie sich der Arbeit mit den Frauen und der Seniorenarbeit in der Kreuzkirchengemeinde zu.

 

Mit ihren vielfältigen Aufgaben in der Gemeinde verknüpfte sie viele Erinnerungen an Basare und an das kreative Tun, das diesen vorausging sowie an unvergessliche Freizeiten, die unter ihrer Leitung durchgeführt wurden. Ein absoluter Höhepunkt in ihrem Leben war die Peru-Reise, die ihr die Gemeinde zu ihrem 60. Geburtstag im Zusammenhang mit ihrem Einsatz für das Kinderwerk Lima schenkte.

 

Als sie 1996 offiziell aus dem Dienst der Kreuzkirchengemeinde ausschied, blieb sie dieser als ehrenamtliche Mitarbeiterin erhalten. Denn – so erklärte sie – „man ist nie ganz raus, wenn man etwas, was einem am Herzen lag, so lange getan hat“. So hat sie noch lange eine Bibelstunde im Karl-Reeber-Seniorenzentrum geleitet. Sie knüpfte gute Kontakte zu Aussiedlern und Flüchtlinge, betreute lange Zeit zwei Asylanten aus Indien und erteilte einem Ehepaar aus Somalia Deutschunterricht.

 

Bis zuletzt nahm sie am Gemeindeleben teil, und im Amalie-Sieveking-Haus, in dem sie ihre letzten Lebensjahre verbrachte, lagen ihr ihre Mitbewohner am Herzen. Ein besonders Ereignis in den letzten Jahren war die große Feier, die Verwandte und Freunde aus der Gemeinde, Mitarbeiter/innen, die aus ihrer Kinder- und Jugendarbeit sowie aus ihren Frauenkreisen hervorgegangen sind, zu ihrem 80. Geburtstag für sie ausrichteten. Beim Lima-Basar und Dankgottesdienst zum Jubiläum „50 Jahre Kinderwerk Lima“ in der Kreuzkirche im September 2018 freute sie sich besonders über das Wiedersehen mit Pastor Angel Barrientos von der Allianza-Kirche in Peru. ©ih

Schwester Annegrete Hintz, mit Pastor Angel Barrientos , auf der Feier zu ihrem 80. Geburtstag
Schwester Annegrete Hintz, mit Pastor Angel Barrientos , auf der Feier zu ihrem 80. Geburtstag