Kirchenkreis
Barmherzigkeit und tatsächlicher Friede
27.4.2025

Liebe Leser,
der zweite Sonntag der Osterzeit Weißer Sonntag oder auch Barmherzigkeitssonntag genannt.
Im Johannes-Evangelium 20, 19-31 lesen wir, wie der Auferstandene zu den Jünger kommt. Genau zu denen, die ihn auch verraten haben, den Bezug geleugnet oder, wie die Emmaus-Jünger, den Sinn der Jüngerschaft in Abrede stellten. Es folgt aber nicht der Vorwurf Jesu, was habt ihr mir angetan, sondern der Gruß „Friede sei mit Euch!“. Nicht einmal sondern dreimal grüßt Jesus die Jünger so. Friede und daraus folgernd barmherziges Handeln. Ein guter Wunsch trotz aller schlechter Erfahrung.
Wenn ich schaue, was aber tatsächlich los ist in der Welt, bei allen religiösen Werten, verkommt der Friedengruß und das barmherzige Leben wohl eher zu einer Worthülse.
Und doch liegt es oft an mir selbst. Ich will Ihnen ein Beispiel geben, wo die Barmherzigkeit und der tatsächliche Friede anfangen. Vor einigen Monaten führte mich der Weg in eine Bäckerei, in der Nähe stand ein Mann, der bettelte. Viele Menschen gingen an ihm vorbei oder wechselten sogar die Straßenseite. Er war nicht aggressiv, er stand dort mit einem Becher in der Hand und hoffte auf Spenden.
Ich grüßte ihn und nach dem er den Gruß erwiderte kamen wir ins Gespräch. Ich war einer der wenigen, der überhaupt mit ihm gesprochen habe, der ihn als Mensch wahrgenommen hatte. Eine Spende bekam er auch.
Er bedankte sich und sein Gesicht sah nicht mehr traurig aus, es strahlte.
Friede und Barmherzigkeit, oft sind es die kleinen Dinge, die zwischen Menschen beides auslösen können. Probieren Sie es gerne aus und berichten von ihren Erfahrungen.

Ich wünsche Ihnen den Frieden für Ihr Tun.
Stefan Hegerich
Ständiger Diakon der Pfarrei St. Medardus, Lüdenscheid und Christus König, Halver
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