Kirchenkreis
Eine gewaltige Aufgabe: Umbau vom Familienzentrum Mittendrin während des Betriebes
19.11.2025

Von Hartmut Damschen
PLETTENBERG + Mit großer Freude und bei einem Tag der offenen Tür wurde das umgebaute und teilsanierte Ev. Familienzentrum (FZ) Mittendrin eingeweiht. Sandra Becker, Leiterin der Einrichtung, war froh, dass die Arbeiten, die eigentlich schon vor neun Monaten fertig sein sollten, mit all ihren zusätzlichen räumlichen Einschränkungen und vorübergehenden Änderungen in den Betreuungsplänen ein Ende fand.
Der Aufwand hat sich gelohnt: Für die 100 Kinder des FZ an der Lehmkuhler Straße steht nun ein vergrößerter Gruppenraum, eine Mensa im Dachgeschoss und ein Aufzug zur Verfügung. Der Aufzug verbindet die drei Geschosse komfortabel miteinander und ermöglicht die für Menschen und hier besonders den derzeit 5 Kindern mit gesundheitlichen Problemen oder Beeinträchtigungen die so wichtige Barrierefreiheit.
Zu der Einweihungsfeier waren alle gekommen, die unmittelbar oder auch mittelbar an der Planung und Umsetzung beteiligt waren. So konnte Peter Winkemann, der Vorsitzende des Presbyteriums von der Ev. Kirchengemeinde Plettenberg als Träger der Einrichtung, den Bürgermeister Ulrich Schulte (mit Vertretern der Plettenberger Stadtverwaltung vom Hoch- und Tiefbau, Jugend und Familie, Stadt- und Umweltplanung), Dr. Christof Grote – Superintendent des Evangelischen Kirchenkreises Lüdenscheid-Plettenberg, die Architektin Anke Barbara vom Evangelisches Kreiskirchenamt Sauerland-Hellweg, einige Presbyteriumsmitglieder, Pfarrerin Christine Rosner sowie Vertreter der an der Ausführung beteiligten Firmen begrüßen. Natürlich nicht zu vergessen: die Kinder und deren Familien.
Winkemann unterstrich das, was nicht nur an dem Tage wichtig war: „Bei all dem, was wir im vergangenen Jahr auf den Weg gebracht haben, ging es letztlich um Euch, liebe Kinder! … Hier dreht sich alles um Euch, damit Ihr einen guten Start ins Leben habt! ... Frühe Prägungen sind lebenslange Prägungen. Und wenn wir auf die Konflikte und Nöte unserer Gesellschaft schauen, dann spüren wir, wie wichtig Grundwerte, Respekt, Sozialverhalten und auch die Erfahrung von Liebe ist. Liebe, die einfach geschenkt wird. Als Evangelische Kirche vor Ort und darüber hinaus möchten wir gern daran mitarbeiten, Kinder so auszurüsten, zu prägen und ihnen Gutes mitzugeben.“
Dr. Christof Grote erinnerte an die stetige Entwicklung der Betreuungseinrichtungen von den damaligen Kindergärten zu den heutigen Familienzentren, modern und zeitgerecht. Doch unverändert sei die Verpflichtung der Kirchengemeinden sich den Herausforderungen der Zeit zu stellen und für die Kinder Hort und Halt zu sein.
Bürgermeister Ulrich Schulte hatte den Plan stets unterstützt und fand es mutig, dass trotz der in diesen Zeiten zurückgehenden Einnahmen beschlossen wurde, das Bauvorhaben umzusetzen. Er gratulierte zu dem gelungenen Umbau, der mit vielen Renovierungsarbeiten verbunden war und hob die gute Zusammenarbeit der Beteiligten hervor. Ohne diesen Zusammenhalt wäre das an dem Tage für alle sichtbar gewordene Ergebnis nicht erreichbar gewesen.
Sandra Becker erzählte in ihrer Rückschau von den Kindern, die gleichsam teilweise Angst vor dem Baulärm, aber auch fasziniert von den Arbeiten waren. Der hohe Baukran hatte es ihnen besonders angetan. Doch trotz der Widrigkeiten in der Umbauphase stand die Betreuung der Kinder immer im Vordergrund sei stets gewährleistet gewesen. Dabei war sie ihrem Team sehr dankbar, auf das sie sich auch in dieser herausfordernden Zeit stützen und verlassen konnte.
Der spezielle Dank Peter Winkemanns galt an dem Tag Sandra Becker. Sie war in der Bauzeit im ihrem Full-Time-Job als Leiterin des FZ, aber auch als Baustellen-Leiterin tätig, hat die Handwerker versorgt, tausend Fragen beantwortet und viele Entscheidungen getroffen: „Du hast Dir Gedanken und Sorgen gemacht und allen Hindernissen zum Trotz mit ganzer Kraft auf diesen Tag hingearbeitet. Ohne Dich stünden wir heute nicht hier!“
In Erinnerung an diese ereignisreiche Zeit überreichte Winkemann einen knallgelben Bauhelm mit doppelter Schutzwirkung. Der eine besteht aus Kunststoff und der andere ist ein im Helm angebrachter Bibelvers: „Wer unter dem Schirm des Höchsten sitzt und unter dem Schatten des Allmächtigen bleibt, der spricht zu dem HERRN: Meine Zuversicht und meine Burg, mein Gott, auf den ich hoffe. Er wird dich mit seinen Fittichen decken und Zuflucht wirst du haben unter seinen Flügeln. (Ps. 91)“.
So behütet kann Sandra Becker beruhigt in die Zukunft schauen.
Der Tag der offenen Tür wurde für alle ein Erlebnis, welches so schnell nicht in Vergessenheit geraten wird. Für das leibliche Wohl war bestens gesorgt. Die Kinder sangen ein Lied zur Einweihung, konnten sich schminken lassen, an einer Fotoaktion teilnehmen und nach Herzenslust herumtollen, während die Erwachsenen die Gelegenheit zum Kennenlernen oder Wiedersehen mit anderen nutzten oder sich über den gelungenen, wenn auch teurer als ursprünglich geplanten Umbau austauschten.
Heute, einige Ziet nach der besonderen Eröffnungsfeier ist wieder der Alltag im FZ eingekehrt. Bei unserem Rundgang zeigte die rührige Leiterin mit berechtigtem Stolz die zusätzlichen und größeren, hellen und freundlich gestalteten Räume, die noch künftig etwas mehr Farbe durch Werke, die die Kinder geschaffen haben, ausgeschmückt werden: Die Terrasse, die kaum zu Nutze, aber dafür mehrfach undicht war, ist dem vergrößerten Gruppenraum gewichen. Zudem führt ein Notausgang von einem kleinen Teil der ehemaligen Terrasse in den Garten hinab. Durch den Dachausbau wurde die Mensa um die Küche herum vergrößert, sodass in den drei Räumen nun ein gleichzeitiges Essen der momentan 57 Mittagskinder möglich wurde. Zudem wurden die Sanitäranlagen renoviert und mit einem behindertengerechten WC erweitert. Das Bindeglied, ein neu eingebauter Fahrstuhl und wichtiges Element der Inklusion, wartet noch vor seiner Inbetriebsetzung auf die technische Abnahme. Der Eingangsbereich von der Lehmkuhler Straße gesehen wurde ebenfalls renoviert.
Die 31 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter betreuen die vorgenannte Anzahl von 100 Kindern in 5 Gruppen. Die jüngste Gruppe beginnt bei theoretisch 3 Monaten (praktisch 1 Jahr) bis 3 Jahre, dann gibt es zwei Gruppen für das Alter von 2 bis 6 Jahre und weiterhin 2 Gruppen für das Alter von 3 bis 6 Jahre. Ein Novum ist noch anzumerken: Sandra Becker fördert A-B-C-Kinder, die demnächst die Schulbank drücken, in einer Gruppe, in der sie den Kindern die englische Sprache nahebringt. Sie unterzog sich dazu einer besonderen Zertifizierung. Insgesamt bietet das Familienzentrum Mittendrin einen modernen Anblick von außen und innen ist es ein sicherer und innovativer Ort für die Kinder und ihre Familien.
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