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„Was für eine Vertrauen“ - mit Schlafmaske im Gottesdienst

24.2.2019

Bürgermeister Christian Pospischil (links) im Gespräch über den 37. Deutschen Evangelischen Kirchentag in Dortmund mit dem Kirchentagsbeauftragten des Kirchenkreises Stefan Schick (Mitte) und dem Vorsitzenden des Attendorner Presbyteriums Wolfgang Dröpper (Foto: Ernst)
Bürgermeister Christian Pospischil (links) im Gespräch über den 37. Deutschen Evangelischen Kirchentag in Dortmund mit dem Kirchentagsbeauftragten des Kirchenkreises Stefan Schick (Mitte) und dem Vorsitzenden des Attendorner Presbyteriums Wolfgang Dröpper (Foto: Ernst)

ATTENDORN + Ganz im Zeichen des Mottos des 37. Deutschen Evangelischen Kirchentages stand das vergangene Wochenende im evangelischen Kirchenkreis Lüdenscheid-Plettenberg und hier insbesondere in der Hansestadt Attendorn. Schon am Samstagmorgen parkte eine der zehn „Kirchentags-Buden“ auf dem Weg zur Sternfahrt nach Dortmund auf dem Wochenmarkt der Hansestadt.

 

Stefan Schick, Gemeindepädagoge und Kirchentagsbeauftragter des Kirchenkreises, und seine Mitstreiter luden die Marktbesucher ein, sich über den Kirchentag, der in der Zeit vom 19. bis 23. Juni in Dortmund stattfindet, zu informieren. Dabei wurden sie tatkräftig von den Kindern des „Jungschar-Action-Days“ unterstützt, die sich nicht nur auf die mitgebrachten Spielzeuge und Süßigkeiten stürzten sondern auch mit einem Transparent über den Wochenmarkt marschierten, um die Besucherinnen und Besucher auf die „Kirchentags-Bude“ aufmerksam zu machen.

 

Auch Bürgermeister Christian Pospischil ließ es sich nicht nehmen, die Gruppe zu begrüßen. Er fand es ehrenvoll für die Stadt, dass gerade sie ausgesucht worden war, um als einzige im Kirchenkreis einen solchen Besuch zu bekommen. Er hoffe, dass der Kirchentag so in der Nähe auch die entsprechende Resonanz aus der Region und hier besonders aus der Hansestadt erführe.

 

Etwas überrascht mussten am Sonntagmorgen die Gottesdienstbesucher beim Betreten der Erlöserkirche dann feststellen, dass sie von den Konfirmandinnen und Konfirmanden gebeten wurden, eine zur Verfügung gestellte Schlafmaske aufzusetzen, um sich dann voller Vertrauen von ihnen auf den Sitzplatz in der Kirche führen zu lassen.

 

Damit wurden sie schon zu Anfang auf das Thema des zentralen Gottesdienstes zur Einladung und Vorbereitung auf den Kirchentag im Kirchenkreis eingestimmt: „Was für eine Vertrauen“ (2. Könige 18,19), der Losung des Kirchentages in Dortmund. Und dieser Wunsch nach Vertrauen zog sich auch durch den ganzen Gottesdienst in Liturgie und Gesang hindurch.

 

Superintendent Klaus Majoress bei seiner Predigt in der Erlöserkirche zu Attendorn (Foto: Ernst)

 

 

Auch seine Predigt hatte Superintendent Klaus Majoress unter diesen Bibelvers gestellt. Er stellte sich und der Gemeinde die Frage, wem man in dieser Zeit überhaupt noch trauen könne. Wer sei denn noch vertrauenswürdig? Nicht nur seit Donald Trump gebe es ein Gefühl der großen Verunsicherung. Junge Leute hätten oft kein Vertrauen in die Zukunft mehr, die Älteren misstrauten den Eliten.

 

Alle gemeinsam erlebten immer wieder eine Welt, die von atemberaubender Machtgier, von Rücksichtslosigkeit geprägt sei. Vertrauen sei daher ein kostbares, aber auch leicht verletzliches Gut. Der Superintendent rief die Gläubigen auf, trotz der widrigen Umstände im Umfeld, wie der König von Juda Hiskia im Kampf um Jerusalem auf Gott zu vertrauen.

 

Um eine ganz kleine Hilfe für diesen Weg zu geben, verteilten Stefan Schick und seine Mitstreiter Samentütchen mit Sommerblumen, im Vertrauen darauf, dass dann überall bunte Blumen der Menschen Herzen erfreuen sollten.

 

Im Anschluss an den Gottesdienst war die Gemeinde zu einem Kirchcafé rund um die Erlöserkirche eingeladen, wobei die aus Dortmund zurück gekommene „Kirchentags-Bude“ wiederum im Mittelpunkt stand. ©KHE

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