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Damals wie heute: Fachkräftemangel

30.10.2022

Das Wort zum Sonntag heute mit Gedanken von Hans-Joachim Waibel, stellv. Vorsitzender des Kirchenvorstandes der katholischen Pfarrei St. Medardus. (Grafik: EKKLP)
Das Wort zum Sonntag heute mit Gedanken von Hans-Joachim Waibel, stellv. Vorsitzender des Kirchenvorstandes der katholischen Pfarrei St. Medardus. (Grafik: EKKLP)

Zugegeben, um über dieses Thema schreiben zu können, musste ich etwas mogeln und auf das Evangelium vom Montag zugreifen (Mt. 9, 35 - 10, 1). Darin heißt es: „Die Ernte ist groß, aber es gibt nur wenig Arbeiter.“.

Jesus zog zu der Zeit mit seinen Jüngern durch die Städte und Dörfer und verkündete das Evangelium und er hatte Mitleid mit den vielen Menschen, die müde und erschöpft waren, wie Schafe, die keinen Hirten haben. Interessant finde ich dann an dieser Bibelstelle, dass selbst Jesus erkannte, dass er es allein nicht schaffen würde, allen Menschen die frohe Botschaft nahezubringen. Er brauchte dabei Hilfe. Dann macht er das, was Jesus immer als Lösung anbietet: „Bittet also den Herrn der Ernte, Arbeiter für seine Ernte auszusenden.“. Er macht das Thema zu Gottes Thema, indem er ihn um die Lösung bittet. Wichtig ist auch, wie es dann weitergeht. Jesus ruft seine Jünger zu sich und überträgt die Aufgabe an sie. Er gibt ihnen die Vollmacht, den Menschen zu helfen.

 

Diese Bibelstelle hat mich fasziniert. Ist es nicht auch heute noch so, dass viele Menschen müde und erschöpft sind und sich regelrecht ohnmächtig fühlen aufgrund der vielen schlechten Nachrichten, die uns Tag für Tag erreichen?

 

Wir brauchen die „gute Nachricht“! Aber dazu muss es Menschen geben, die diese „gute Nachricht“ verkünden. Mit Blick auf uns Christen heißt das eigentlich, dass wir die Sendung Jesu auch für uns verstehen sollen. Wir sind seine Fachkräfte.

 

Aber wenn ich mich selbst so betrachte, dann tue ich oft genau das Gegenteil.

 

Ich verstricke mich in den Alltagssorgen und den schlechten Nachrichten und ich verliere die Aufgabe, eine „frohe Botschaft“ zu verkünden, völlig aus dem Blick.

 

Aber dann schaue ich wieder darauf zurück, was Jesus zuerst getan hatte, als er das Problem und seine eigene Begrenztheit vor sich sah: „Bittet also den Herrn der Ernte …“.

 

Und so dürfen auch wir uns mit unserer Begrenztheit immer wieder neu an Gott wenden.

Einen gesegneten Sonntag wünscht Ihnen

 

 

Dipl.-Ing. Hans-Joachim Waibel,

stellv. Vorsitzender des Kirchenvorstandes der katholischen Pfarrei St. Medardus

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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