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"Damit alle Jesus sehen können!"

24.12.2022

Das Wort zum Sonntag heute mit Gedanken von Thorsten Brinkmeier, Pfarrer der Kirchengemeinden Rahmede, Oberrahme, Hülscheid-Heedfeld. (Foto: adobe/EKKLP)
Das Wort zum Sonntag heute mit Gedanken von Thorsten Brinkmeier, Pfarrer der Kirchengemeinden Rahmede, Oberrahme, Hülscheid-Heedfeld. (Foto: adobe/EKKLP)

Es ist die Woche vor Weihnachten. Unser Kindergarten feiert im Gemeindezentrum. Ich erzähle die Weihnachtsgeschichte. Zuvor habe ich die Figuren unserer Weihnachtskrippe an die Kinder verteilt: Ochse und Esel, Maria und Josef, die Hirten mit den Schafen, die Weisen mit einem Kamel, dazu der Stern. Die Kinder haben einen doppelten Auftrag. Zum einen sollen sie auf die Figuren gut aufpassen, was sie gewissenhaft tun. Und zum anderen sollen sie ihre Figur dann nach vorn bringen, wenn sie in meiner Erzählung vorkommt. Sie können selbst entscheiden, wohin sie ihre Figur stellen. Figur für Figur betritt so die Bühne. Dabei entsteht folgendes Standbild: In der Mitte des Stalls steht die Krippe mit dem kleinen Jesus. Alle, wirklich alle Figuren bilden einen engen Kreis rund um die Krippe und schauen aufs Kind. Die Figuren nah an der Krippe knien, die andern stehen dahinter. „Damit alle Jesus sehen können“, erklärt mir ein Kind später. Völlig klar, finde ich. Alle stehen gemeinsam an der Krippe, einschließlich der Tiere. Ihr Kreis schützt das Baby vor Wind und Kälte. Über ihnen leuchtet der Stern.

 

Ich finde, das Standbild trifft den Sinn von Weihnachten. Der Stern ist „der Stern der Gotteshuld“ - nach Worten von Jochen Klepper. Auch wir stehen an der Krippe und sehen, beleuchtet von diesem Stern, das Kind in der bescheidenen Krippe. In ihm lässt Gott sich ganz auf unser Leben ein. Und wir dürfen sehen, staunen, hören: „Fürchtet Euch nicht! Für Euch ist heute der Retter geboren!“ Diese Worte von höchster Stelle an die Hirten sind auch an uns gerichtet. Gemeinsam mit den anderen in Jesu Nähe können wir schützen und helfen. Und niemand darf irgendwem den Blick auf der Wunder zu Bethlehem versperren.

Brinkmeier Wort zum Sonntag

Ein frohes Fest, wünsche ich allen!

 

 

Pfarrer Thorsten Brinkmeier, Ev. Kirchengemeinden Oberrahmede, Rahmede und Hülscheid-Heedfeld

 

 

 

 

 

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