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Brückenbauer zwischen Kirche und Politik
5.1.2023

HERSCHEID + Die große Politik ließ die Senioren-Union bei ihrem 33. politischen Frühstück bewusst außen vor. Stattdessen erlebten die 56 Besucher in Schürmanns Landgasthaus am Dienstag einen geistlich geprägten Vormittag.
Zunächst erinnerte Vorsitzender Wolfgang Weyland an die gelungene 20-Jahr-Feier seiner Senioren-Union. Er dankte den Helfern, die zum Gelingen beigetragen hatten – ganz besonders Annerose Kober, die „Unmenschliches geleistet“ habe, beginnend bei Organisation und Aufbau über Durchführung und Aufräumen. „Was sich hinter den Kulissen abspielt, das sieht man ja gar nicht“, mit diesen Worten überreichte der Vorsitzende seiner Stellvertreterin ein süßes Präsent.
Nach zwei Geschichten zum Advent und einer kurzen Andacht stellte sich Pfarrer Dirk Gogarn vor. Der Meinerzhagener ist stellvertretender Vorsitzender des Evangelischen Arbeitskreises der CDU in NRW. Anhand seines Werdegangs erzählte er, wie er zu dieser Aufgabe gekommen war: Prägend sei für ihn als junger Theologie-Student der Winter 1983/1984 und die Friedensbewegung gewesen. Seinerzeit sei er von Teilen seiner Kirche enttäuscht gewesen, weshalb er weitere Studiengänge wählte und dabei sein Interesse für die Politik vertiefte. Für ihn sei es immer wichtig gewesen, zu den eigenen Überzeugungen zu stehen.
Pfarrer sei er geworden, um den Menschen nahe zu sein. In Brückenfunktion zur Politik wolle er im Evangelischen Arbeitskreis dazu beitragen, das christliche Profil der CDU zu schärfen. Sein Ziel sei es, dass die Partei eine Volkspartei bleibe und die Kirche eine Volkskirche, sagte Gogarn.
Diesen Gedanken nahm Wolfgang Weyland auf: Er wehrte sich gegen die allgemein aufkommende Kritik, dass hierzulande zu viele Moscheen gebaut werden – das sei in Ordnung. Was ihm jedoch missfalle, sei, dass immer mehr Kirchen verschwinden. „Und daran sind wir doch selbst schuld“, bedauerte Weyland. ©dirkgrein