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Nachruf auf Hubert Assor
23.4.2018

LÜDENSCHEID + Im gesegneten Alter von fast 91 Jahren ist am 18. April Hubert Assor verstorben. Zusammen mit seiner Ehefrau Annette war er mehr als 20 Jahre ehrenamtlich in der Christuskirchengemeinde aktiv. Die Eheleute, die nach ihrem Umzug an die Heedfelder Str. 25 dank Pfarrer Bernd Rosewich den Weg in diese Gemeinde gefunden hatten, nahmen regen Anteil am Gemeindeleben: Bis ins hohe Alter hinein besuchten sie regelmäßig den Bibelkreis, und bis sie aus gesundheitlichen Gründen vor zwei Jahren nicht mehr dazu in der Lage waren, waren sie als Bezirksleute für Geburtstagsbesuche bei alten und kranken Gemeindegliedern zuständig . Zudem machten sie sich aufgrund ihrer eigenen Fluchterfahrungen für ausländische Mitbürger und deren Integration in der Gemeinde stark. Außer für ihre Tochter, ihre Enkel, Urenkel und Ururenkel waren sie auch für viele Leute in der Gemeinde da, in der sie - wie sie anlässlich ihrer Eisernen Hochzeit 2014 erklärten ein richtiges Zuhause gefunden hatten.
Hubert Assor, der aus Königsberg stammte, hatte seine Ehefrau, eine gebürtige Schlesierin, in Zossen (südlich von Berlin) kennengelernt. Aus der DDR, in der sie als Ehepaar bis 1956 lebten, führte ihr Weg durch ein Mitglied der hiesigen Evangelisch-freikirchlichen (Baptisten-) Gemeinde ohne jegliches Gepäck nach Lüdenscheid.
In den Zeiten der Wohnungsnot waren die Assors mit ihrer Tochter in einer kleinen Wohnung im damaligen Gemeindehaus der Baptistengemeinde in der Feldstraße zu Hause, in dem Annette Assor zehn Jahre als Hausmeisterin tätig war. Als sie noch eine Nichte in ihre Familie aufnahmen, erfolgte der Umzug in eine größere Wohnung. Seit 1956 sind sie der Stadt Lüdenscheid treu geblieben, der sie stets dankbar für die Unterstützung waren, die sie hier vor allem nach ihrer Ankunft aus der DDR erfahren haben.
Hubert Assors Lebensweg führte zunächst von der Schule direkt zum Militär und in die englische Gefangenschaft. In der Nachkriegszeit war er anfangs in seinem erlernten Beruf als Gärtner und dann für einige Jahre in der Lüdenscheider Industrie tätig. Über die Begabte-Sonderprüfung schaffte er es, in Hagen eine Ausbildung zum Volksschullehrer zu absolvieren. Von 1968 an war er bis zu seiner Pensionierung 23 Jahre an verschiedenen Schulen in Lüdenscheid tätig.
Die Trauerfeier für ihn mit anschießender Beisetzung findet am Dienstag, 24. April um 12 Uhr in der Kapelle auf dem evangelischen Friedhof, Dammstr. 2 statt. Anstelle zugedachter Blumenspenden erbitten die Angehörigen Zuwendungen für die von einer Großtante von Hubert Assor gegründete Albertinen-Stiftung in Hamburg (IBAN: DE27 2512 0510 5588 0558 80), durch deren Aktion Herzbrücke lebensrettende Operationen an herzkranken Kindern aus armen Verhältnissen finanziert werden. ©IH