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"Systemrelevant“ – mit dieser sperrigen Bezeichnung wurden Berufsgruppen in der Corona-Krise geadelt, die ansonsten häufig zu wenig Wertschätzung für ihre Tätigkeiten erfahren. Krankenpfleger*innen, Verkäufer*innen und einige mehr gehörten dazu. Gleichzeitig hat die Krise wieder viel ehrenamtliches Engagement in den Nachbarschaften und Quartieren hervorgebracht – von Einkaufs- und Lieferdiensten über Balkonkonzerte in Pflegeheimen bis hin zum verstärkten Einsatz in der Telefonseelsorge, um die Folgen der Pandemie zu mildern. Es wurde und wird den Einzelnen und der Gesellschaft viel „Gutes“ getan – aktive Nächstenliebe gelebt. Und genau dazu ruft die Caritas in ihrer Jahreskampagne „Sei gut, Mensch!“ auf.

Insbesondere im Rahmen der Flüchtlingswelle wurde diese Hilfsbereitschaft in den letzten Jahren zu Unrecht pauschal als naiv, dumm und weltfremd abgewertet, das Unwort des Jahres 2015 „Gutmensch“ wurde geprägt.

Dabei ist der Mensch von Gott berufen, gut zu sein, seine Talente zu entdecken und diese für die Nächsten einzusetzen: das gehört zum Kern unseres christlichen Glaubens und wird besonders anschaulich im Gleichnis des barmherzigen Samariters.

Ich möchte uns daher ermutigen, möglichst viel und häufig „Gutmensch“ zu sein. Denn Gutmenschen sind systemrelevant – für uns, für unsere Gesellschaft und vor Gott!

Stefan Hesse

Caritasdirektor