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Du sitzt alleine auf den Felsen. Wieder und wieder zerschellen die kräftigen Wellen des Atlantiks an der schroffen Küste. Abschalten wolltest du. Zur Ruhe kommen. Doch so wie die Wellen unermüdlich an die Felsen unter dir schlagen, so schlagen auf einmal auch wieder die Sorgen des Alltags auf dich ein. Dir ist so, als wenn jede Welle diese noch verstärkt. Die Gedanken kreisen unermüdlich, so wie das Wasser unter dir. Du bist angespannt, spürst den Druck in dir. Tausende Kilometer gereist, um dem Stress zu entfliehen. Aber dieser ist mitgereist. Bis hier. Bis auf die Klippen. Als blinder Passagier.

Da hebt sich auf einmal dein Blick. Von den zerschellenden Wassermassen langsam zu den sich seicht bewegenden Wogen in einiger Entfernung. Dann bis hin zum Horizont und weiter in den Himmel. Was für eine Weite! Du spürst, wie gut dir dieser Blick in die Weite tut. Ein Wort kommt dir in den Sinn: HERR, deine Güte reicht, so weit der Himmel ist, und deine Wahrheit, so weit die Wolken gehen (Psalm 36,6). Und hier, unter dem weiten Himmel über dem Atlantik, entfaltet dieses Wort eine ungeahnte Macht in deinem Herzen.

Die Weite ist nicht mehr nur vor dir, sie breitet sich auch in dir aus, wächst sich aus zu einem leisen Lächeln, das erst dein Herz und dann deinen Mund umspielt. Ja, HERR, Du meinst es gut mit mir! Eine frohe Leichtigkeit erfüllt dein Inneres. Hell und klar wie der Himmel. Du brichst auf, lässt die Wellen hinter dir. Der Himmel bleibt. Du siehst ihn deutlich, hier, zuhause, aus deinem Fenster. Wieder kommen dir die Worte in den Sinn: HERR, deine Güte reicht, so weit der Himmel ist. Ein Lächeln umspielt deine Lippen, während du zum Hörer greifst, um einen Termin abzumachen.