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Suche nach einer sicheren Zukunft

25.7.2022

Rund um Leben und Wirken des Kirchenmannes und von den Nazis hingerichteten Widerstandskämpfers Dietrich Bonhoeffer rankte sich der von Pfarrer George Freiwat am vergangenen Sonntag in der Servatiuskirche gehaltene Gottesdienst in modernerer Form. Dabei kamen verschiedene kürzlich diskutiere Neuerungen zum Tragen. So hatten die Gottesdienstgäste unter anderem in einem rund um den Altarraum aufgestellten Stuhlkreis Platz genommen und waren aktiv in die liturgische Gestaltung eingebunden. (Foto: Rainer Crummenerl)
Rund um Leben und Wirken des Kirchenmannes und von den Nazis hingerichteten Widerstandskämpfers Dietrich Bonhoeffer rankte sich der von Pfarrer George Freiwat am vergangenen Sonntag in der Servatiuskirche gehaltene Gottesdienst in modernerer Form. Dabei kamen verschiedene kürzlich diskutiere Neuerungen zum Tragen. So hatten die Gottesdienstgäste unter anderem in einem rund um den Altarraum aufgestellten Stuhlkreis Platz genommen und waren aktiv in die liturgische Gestaltung eingebunden. (Foto: Rainer Crummenerl)

RÖNSAHL + „Es gibt viel zu tun – also packen wir`s an.“ Der auf den ersten Blick etwas abgegriffene Spruch stand – unausgesprochen zwar, dennoch unübersehbar, als richtungsweisendes Motto über der im vorigen Monat in der Servatiuskirche stattgefundenen Gemeindeversammlung, zu der die Evangelische Kirchengemeinde Rönsahl ihre Mitglieder zwecks Meinungsaustausches über die aktuelle Lage und die Perspektiven der Gemeinde für die nähere Zukunft eingeladen hatte.

 

Dass die Corona-Zeit und der dadurch erheblich reduzierte Handlungsspielraum auch im kirchlichen Leben generell – und so auch in Rönsahl – vieles nicht eben zum Positiven verändert hat, wurde bei der seinerzeit erfolgten Bestandsaufnahme deutlich. Zum einen hatte das Gemeindeleben deutlich darunter gelitten, dass in der Corona-Zeit nahezu alle und vordem regelmäßig stattgefundenen Treffen der Gemeindegruppen abgesagt werden mussten. Zum anderen aber hatte auch der Besuch der Gottesdienste deutlich nachgelassen.

 

Die gemeinsame Suche nach Möglichkeiten, wie das bei (hoffentlich) weiterhin rückläufigen Infektionszahlen nicht zuletzt dank einer Reihe ehrenamtlicher Mitarbeiter bislang funktionierende Gemeindeleben wieder mit mehr Leben erfüllt werden könne, hatte den Ablauf des Abends bestimmt.

 

Zahlreiche Wortmeldungen hatten für einen fruchtbaren Meinungsaustausch gesorgt. Sie befassten sich unter anderem mit praktikablen Vorschlägen, die beispielsweise durch häufigere Einbindung der Jugend, modernere Lieder, häufigeres Mitwirken von Kirchenchor und Instrumentalbegleitung, nicht zuletzt auch durch eine „zeitgerechtere“ Moderation von Predigtexten und die räumliche Nähe des Pfarrers zum Kirchenvolk mehr Schwung in den Ablauf der Gottesdienste bringen sollen. Auch die in zunehmendem Maße immer unverzichtbarer werdende Tätigkeit der Ehrenamtler auf mancherlei Ebenen wurde betont.

 

So lädt die Gemeindeleitung beispielsweise – zunächst versuchsweise – die Kirchengäste jetzt dazu ein, während des Gottesdienstes in einem rund um den Altarraum aufgestellten Stuhlkreis Platz zu nehmen, anstatt sich wie bisher in den Bankreihen im weiten Kirchenrund zu verlieren und damit mehr Nähe untereinander zu dokumentieren. Auch dem Wunsch, teilweise „altmodisches“ Liedgut durch modernere Kirchenlieder zu ersetzen, wurde bereits entsprochen. Anstelle der Orgel kommt zudem des Öfteren ein Harmonium zum Einsatz, und der Pfarrer, der den Talar als offizielle Dienstkleidung durch einen herkömmlichen Anzug ersetzt hat, bindet die Gemeinde bei Gebet und Fürbitten aktiv in den Ablauf des Gottesdienstes ein. Diese und weitere Maßnahmen sollen zur moderneren Gestaltung des Gottesdienstes und damit zur Steigerung der Attraktivität beitragen. ©cr

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