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Weihnachtsgottesdienst im Freien
2.1.2023

ATTENDORN + Was am Heiligen Abend 2021 aus einer Notlage ins Leben gerufen wurde, entwickelt sich offenbar zu einer festen Größe im Gottesdienstkalender der beiden christlichen Konfessionen der Hansestadt. Weil die Weihnachtsgottesdienste im Jahr 2021 wegen der Corona-Pandemie nur unter erschwerten Voraussetzungen mit vorheriger Anmeldung durchgeführt werden konnten, hatte man sich entschieden, einen gemeinsamen ökumenischen Gottesdienst auf dem Rathausvorplatz anzubieten.
Da er ein so großes Echo auslöste – immerhin waren damals rund 350 Gläubige erschienen -, entschlossen sich die Bezirksgemeinde Attendorn der evangelischen Kirchengemeinde Attendorn-Lennestadt und die katholische Kirchengemeinde St. Johannes Baptist einen solchen Gottesdienst auch in 2022 anzubieten. Und wieder war die Besucherzahl enorm. Über 400 Bürgerinnen und Bürger feierten den Gottesdienst gemeinsam mit Dechant Andreas Neuser und Pfarrer Andreas Schliebener unter freiem Himmel.
Begleitet von einem Bläser-Quintett des Musikzuges der Freiwilligen Feuerwehr Attendorns erklangen inmitten der Stadt die bekannten Weihnachtslieder, für die sich die Gemeinschaft mit lang anhaltendem Applaus bedankte.
Dechant Neuser beschäftigte sich in seiner Ansprache mit einer Person, die sich im Normalfall immer nur mit einer Nebenrolle zufrieden zu geben hat: dem Wirt, der zwar seine Betten alle vermietet hatte, aber sich das Geschäft mit Maria und Joseph doch nicht entgehen lassen wollte und sie somit in den Stall schickte.
Genau hier zog der Dechant die Parallele zu den heutigen Zeitgenossen. Auch sie würden sich zwar zu Jesus bekennen, ihn aber gern in eine „Abstellkammer“ schicken, aus der man ihn dann herausholt, wenn man ihn braucht. Doch Gott in Jesus wolle nicht als Nothelfer dienen, sondern permanent am Leben jeden Einzelnen teilhaben. ©khe
