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Konfirmandenarbeit in der Pandemie
14.3.2022

SCHALKSMÜHLE + Phasenweise digitaler Unterricht, Online-Malschule statt Freizeit während des Lockdowns und Konfirmationen in kleinen Gruppen: In der Pandemie waren beim Konfirmationsunterricht kreative Lösungen gefragt, um Jugendliche unter herausfordernden Umständen auf die Konfirmation vorzubereiten und ihnen Freude am Glauben mit auf den Weg zu geben. Höchst unterschiedlich gestalteten die Evangelische Kirchengemeinden Schalksmühle-Dahlerbrück und Hülscheid-Heedfeld dabei ihre Konfirmandenarbeit.
Die Ev. Kirchengemeinde Schalksmühle-Dahlerbrück ist seit geraumer Zeit dazu übergegangen, den Konfirmandenunterricht in einen KU 3-Unterricht für Drittklässler und den KU 8-Unterricht für Achtklässler aufzusplitten. Mit dem Konfi 3-Unterricht möchte die Gemeinde den Kindern einerseits frühen und engen Kontakt zum Glauben und zur Gemeinde ermöglichen, andererseits aber auch die Pubertätszeit entlasten. Jüngst verabschiedete die Gemeinde eine KU 3-Gruppe, die besonders von der Pandemie und einem langen Lockdown betroffen war (LN berichteten). Der jetzige KU 8-Jahrgang, der in diesem Jahr konfirmiert wird, ist mit 21 Konfirmanden recht groß. Angesichts der hohen Inzidenzen hat sich Pfarrer Torsten Beckmann daher dazu entschlossen, die Gruppe zu splitten und zwei Konfirmationsgottesdienste zu gestalten. Am 30. April und 1. Mai sollen die Jugendlichen eingesegnet werden. Torsten Beckmann hofft, dass durch diese Regelung mehr Angehörige mitfeiern können. Wie er erzählt, konnte der KU 8-Unterricht durch die Mitwirkung von Jugendreferent Jan Fialski methodisch sehr vielfältig gestaltet werden. In dreiwöchigem Abstand für je drei Stunden erhielten die Jugendlichen zuletzt kirchlichen Unterricht.
Die Konfirmandenfreizeit, die in der Kirchengemeinde Schalksmühle-Dahlerbrück stets am Anfang des Unterrichtsjahres steht, konnte wie gewohnt im Frühherbst stattfinden. „Das ist gut für die Gruppe“, weiß Beckmann. In der Freizeit- und Bildungsstätte Auf dem Ahorn in Nachrodt-Wiblingwerde konnte sich die Gruppe näher kennenlernen. Damals habe es noch nicht viele Einschränkungen gegeben. Die kurze Fahrtzeit und das große Außengelände weiß der Pfarrer zu schätzen. Phasenweise lief der Konfirmationsunterricht vor Ort digital. „Aber damit waren wir nicht so zufrieden“, gibt Beckmann zu. Des Öfteren habe es technische Probleme gegeben. Ihr erstes Abendmahl haben die Jugendlichen gestern coronakonform gefeiert. „Wir haben lange Zeit gar kein Abendmahl gefeiert“, erklärt der Pfarrer. Seit September hat die Gemeinde damit wieder angefangen und den großen Kelch, der üblicherweise herumgereicht wird, durch Einzelkelche ersetzt. „Das funktioniert gut.“
Zwischen Zoom- und Präsenzunterricht wechseln Pfarrer Michael Siol und seine Konfirmanden aus Hülscheid und Heedfeld. „Wenn es erforderlich ist, treffen wir uns“, sagt er. Ansonsten laufe auch der digitale Unterricht gut. Zwischen Pfarrer und Konfirmanden besteht ein reger Austausch. Anders als in der Kirchengemeinde Schalksmühle-Dahlerbrück haben die Jugendlichen vor Ort zwei Jahre hintereinander Katechumenen- und Konfirmandenunterricht. Die 16 Konfirmanden, die am 8. Mai – um 9.30 Uhr in Hülscheid und um 11.30 Uhr in Heedfeld in zwei Gottesdiensten konfirmiert werden – haben im September 2020 mit dem Unterricht angefangen. Anstelle der ersten Freizeit, die für Februar 2021 vorgesehen war und wegen des Lockdowns nicht stattfinden konnte, nahm Siol mit den Jugendlichen ganztägig an einem Online-Kreativworkshop einer Malschule aus Iserlohn teil. Eine weitere Konfi-Freizeit lief jüngst mit großem Erfolg und entsprechend angepasstem Schutzkonzept. Gemeinsam mit seinen Konfi-Gruppen aus Hülscheid-Heedfeld und der Oberrahmede erlebte der Pfarrer in der Jugendfreizeitstätte Rathmecke-Dickenberg anregende, erlebnisreiche Tage. Bei den Jugendlichen komme es ausgesprochen gut an, wenn die Gruppen beider Gemeinden etwas zusammen unternehmen. Neue Leute kennenzulernen, sei ein wesentlicher Grund. Das ungezwungene Miteinander nutzten die Jugendlichen unter anderem dazu, ihren Vorstellungsgottesdienst vorzubereiten. Auch bei anderen Gelegenheiten gibt es zwischen den Gruppen beider Gemeinden Berührungspunkte. Dass sich durch Corona weniger Jugendliche konfirmieren lassen, kann Michael Siol nicht bestätigen. Die Anmeldequote liegt bei nahezu 100 Prozent. ©ms
