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Nächstenliebe hält alles zusammen

15.10.2022

Iris Jänicke, Geschäftsführerin des Diakonischen Werkes des Kirchenkreises Lüdenscheid-Plettenberg
Iris Jänicke, Geschäftsführerin des Diakonischen Werkes des Kirchenkreises Lüdenscheid-Plettenberg

Vor wenigen Tagen hörte ich auf dem Weg zur Arbeit die Morgenandacht im Radio. Ulf Schlüter, der Vizepräsident der Evangelischen Kirche von Westfalen, sprach über die Sorge vor dem kommenden Winter. Die Sorge, ob wir es schaffen, dass niemand und eben auch nicht die Armutsbetroffenen frieren oder hungern müssen. Und dann kam ein Satz, der mich schlagartig hellwach machte: ‚Wir haben ja NICHT NICHTS. Im Gegenteil, wir haben ALLERHAND!‘ Plötzlich war meine Zuversicht wieder da. Wir haben wirklich eine ganze Menge: Mutige und nachdenkliche Menschen, kluge Köpfe, ehrlich Engagierte, tolle Projekte, und zwar überall: in den Kommunen,  den Kirchen, den Wohlfahrtsverbänden, in Vereinen und Initiativen, Familien und Nachbarschaften. Viele helfen mit, spenden Zeit oder Geld, nehmen Geflüchtete auf, richten Wärmestuben ein, sind solidarisch im Energiesparen – und verbreiten Liebe. Nächstenliebe. Sie lassen sich nicht einschüchtern, weder von Trostlosigkeit noch von blanken Nerven. Wunderbar die Aufforderung von Hermann Hesse: ‚Fühle mit allem Leid der Welt, aber richte deine Kräfte nicht dorthin, wo du machtlos bist, sondern zum Nächsten, dem du helfen, den du lieben und erfreuen kannst.‘ Die Nächstenliebe ist eine starke Ressource, die unsere Gesellschaft zusammenhält. Und wir haben es selber in der Hand – an der Seite unseres Gottes, der uns ins Stammbuch geschrieben hat: Sei mutig und stark. Fürchte dich nicht. (Jos.1,9)

Mut zur Nächstenliebe, sich stark machen für Andere, furchtlos handeln – so kommen wir gut durch den Winter!

Ihre

Iris Jänicke

Geschäftsführerin des Diakonischen Werkes des Kirchenkreises Lüdenscheid-Plettenberg

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