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Osterspaß mit ernstem Hintergrund

3.4.2024

Auch diese beiden Mädchen wurden beim Osterspaß im Garten der Martin-Luther-Schule fündig. Foto: Wolfgang Teipel
Auch diese beiden Mädchen wurden beim Osterspaß im Garten der Martin-Luther-Schule fündig. Foto: Wolfgang Teipel

Von Wolfgang Teipel

 

PLETTENBERG + Beim Vorschulprojekt Sprachförderung werden in Plettenberg junge Zugezogene auf den Schulstart vorbereitet. Bevor es in
die Ferien ging, starteten sie im Garten der Martin-Luther-
Schule eine Ostereisuche.


19 Kinder aus fünf Nationen schwärmten aus. Schnell
entdeckten sie die Leckereien, die an der Schaukel, auf dem
Klettergerüst und an anderen Stellen versteckt waren. „Wir
sind wirklich international“, lachte Projektleiterin Malak
Chehade, während die Kinder im Schulgarten stöberten. „In
den Wochen zuvor haben wir den Frauentag und Ramadan
gefeiert. Und jetzt Ostern.“ Dann aktivierte sie ihren
Bluetooth-Lautsprecher und es erklang „Stups, der kleine
Osterhase“ von Kinderliedermacher Rolf Zukowski.
Der Spaß hat einen ernsten Hintergrund. In dem
Betreuungsprojekt werden Mädchen und Jungen, die keinen
Platz im Regelkindergarten gefunden hatten, auf den
Schulstart vorbereitet. In einer Projektwoche vor den
Osterferien besuchten sie unter anderen die Stadtbücherei,
die Kitas Mittendrin und St. Laurentius sowie den
Biobauernhof Berger.


Der Abstecher zum Landwirtschaftsbetrieb im Wiesengrund
war für viele ein besonderes Erlebnis. „Die meisten sind zum
ersten Mal alleine mit fremden Menschen in einem Bus
gefahren“, berichtet Malak Chehade. „Bei allen Aktionen
konnten die Kinder viele Eindrücke sammeln.“
Das Vorschulprojekt wird getragen von der Stadt Plettenberg,
dem Diakonischen Werk, der Plettenberger Lernzeit gGmbH,
dem Kommunalen Integrationszentrum, der Martin-Luther-
Schule und der Gemeinde St. Laurentius. In den Räumen der
Kirche können sich die Eltern der Kinder während der
täglichen zweistündigen Betreuungszeit treffen, ihre
Sprachkenntnisse trainieren und Erfahrungen austauschen.
„Das alles ist sehr wichtig“, erklärt Malak Chehade.
„Schließlich geht es um den Verlauf der Schullaufbahn der
Mädchen und Jungen.“ Es müsse eine Willkommenskultur
geschaffen werden, um etwaige Berührungsängste
abzubauen. „Die Eltern müssen Vertrauen zu uns und zur
Schule fassen. Nur so kann das Projekt zum Erfolg führen.“
Tatsache ist, dass das Betreuungsangebot spürbar positive
Effekte hervorbringt. Die Mädchen und Jungen, die am ersten
Vorschulprojekt teilgenommen haben und zum Schuljahr
2023/24 eingeschult worden sind, kämen im Unterricht gut
mit. Das habe der Schulleiter bestätigt, berichtete Malak
Chehade.


Die finanziellen Mittel für das Vorschulprojekt stammen aus
einem Förderprogramm für Kommunen mit einem hohen
Zuwandereranteil aus Südosteuropa.

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