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Zwischen Freude und Sorge

10.11.2024

Das Wort zum Sonntag: Diesmal mit Gedanken von Thomas Bartz, kath. Pfarrbeauftragter (Grafik: EKKLP)
Das Wort zum Sonntag: Diesmal mit Gedanken von Thomas Bartz, kath. Pfarrbeauftragter (Grafik: EKKLP)

Wir leben in bewegten Zeiten. Krieg in Europa, Krieg im mittleren Osten, Amerika hat gewählt und wird sich sicher verändern – und auch wir in Deutschland stehen vor Neuwahl…mit einem ungewissen Ausgang.

Auf der anderen Seite erleben wir in unserem Leben dennoch fröhliche und glückliche Momente – Gott sei Dank! Große Freude und gleichzeitig große Sorge – im Privaten wie im gesellschaftlichen Leben beherrschen die Gefühlswelten der Menschen.

 

Eine solche Gefühlsgemenge ist für die Menschheit nichts Neues, sondern fast schon Normalität. Während ich diese Zeilen schreibe, denke ich bspw. an die Geschichte des Volkes Israels, welches von Gott aus Ägypten heraus in ein neues Land geführt wurde. Zunächst große Freude aus der Sklaverei frei gekommen zu sein, dann aber die Ernüchterung in der Wüste. Die Sorge steigt, dass das Leben sich noch deutlich verschlechtern wird. Doch schlussendlich kommt das Volk Israel im gelobten Land an und weiteres, befreites Leben ist möglich – durch Gottes Wirken in der Welt.

In Zeiten, wo die Sorgen größer werden, hilft es mir mich zurückzuerinnern. An Situationen, die gut waren, aber auch nicht so gut gelaufen sind und alles – den Dank, die Sorgen, die Bitten – habe ich dann schlussendlich in einem Gebet vor Gott gebracht. Es hat geholfen, das Vergangene zu reflektieren, um zu sehen, was alles gelungen ist; es hat geholfen, Sorgen und Bitten für die Zukunft auszusprechen und loszulassen. Ja dieser kurze Moment hat geholfen im hier und jetzt befreit leben zu können und gestärkt in den Alltag zurückzukehren.

 

Mir ist bewusst, dass nicht alles mit einem Gebet zu Gott zu bewältigen ist. Mir hilft es aber zu wissen, dass da jemand ist, dem ich alles erzählen kann, der mich mit allen Stärken und Schwächen liebt und zu dem ich im Rückblick immer wieder Danke sagen kann – denn an vielen Stellen entdecke ich dann Gottes Spuren in unserer Welt.

 

Mit dieser freudigen, optimistischen Erfahrung wünsche ich Ihnen ein gesegnetes Wochenende – auch in diesen bewegten Zeiten.

Thomas Bartz,

Pfarrbeauftragter

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