Aktuelle Artikel
Animus
8.6.2025

Beim Blumen gießen kommt mir eine alte Freundin in den Sinn, mit der ich schon lange keinen Kontakt mehr hatte. Ich habe den Impuls, mich bei ihr zu melden und schicke ihr einen kurzen Gruß mit einem ermutigenden Spruch. Ihre Antwort kommt prompt: „Danke! Das war genau das, was ich gerade gebraucht habe!“
Meine Oma Erika hätte das bestimmt mit diesem alten Berliner Ausspruch kommentiert: „Sabinchen, da hattest du wohl den richtigen Animus!“
Der Satz gehört zu meinen Kindheitserinnerungen, vertraut und doch irgendwie geheimnisvoll. Tatsächlich benutzte ich ihn jahrelang ohne genau zu wissen, was dieses Wort „Animus“ eigentlich bedeutete. Bis ich irgendwann doch mal bei Google nachgeschaut habe. Ich erfuhr: Es ist lateinisch und bedeutet Seele oder Geist!
Damit passt der alte Satz von Oma bestens zu Pfingsten, das an diesem Wochenende gefeiert wird.
Bei diesem Fest geht es nämlich um den besten Animus, den man haben kann: Den Heiligen Geist.
Den hat Gott seinen Nachfolgern vor mehr als 2000 Jahren geschickt als Ermutiger, Tröster, Helfer, aber auch als Ermahner, Erinnerer und Aufrüttler. So steht es in der Bibel zum Beispiel in der Apostelgeschichte.
Und das Beste: Diese göttliche Power steht heute noch zur Verfügung. Nicht nur an Feiertagen, sondern mitten im Alltag. Zum Beispiel, wenn ich ganz plötzlich an eine alte Freundin erinnert werde.

Sabine Langenbach ist „Die Dankbarkeitsbotschafterin“, Journalistin, Autorin und Laienpredigerin der Evangelischen Kirche von Westfalen