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Jeden Samstag in Attendorn: „15 Minuten für den Frieden“

11.8.2025

Jede Woche treffen sich Menschen in Attendorn, um für Frieden in der Welt zu beten (Foto: Karl-Hermann Ernst)

Von Karl-Hermann Ernst

 

ATTENDORN + Seit dem Beginn des Angriffskrieges Russlands auf die Ukraine treffen sich in der Hansestadt samstags Menschen zum ökumenischen Friedensgebet. In einem Gespräch mit Prädikant Wolfgang Dröpper, einem Mitinitiator des Gebetes, erläutert er die Hintergründe:

 

Wie kam es zu diesen „15 Minuten für den Frieden“, wie die Aktion bezeichnet wird?

Wolfgang Dröpper: Nach dem Kriegsausbruch gab es zunächst zwei Gebete, eines vor der Erlöserkirche und eines in der Pfarrkirche. Nach kurzer Zeit kam dann der Vorschlag eines ökumenischen Gebetes auf. Seitdem gibt es die „15 Minuten für den Frieden“. Die Idee dabei war, einen Titel zu finden, der kurz die wesentlichen Infos gibt.

Prädikant Wolfgang Dröpper (Foto: Karl-Hermann Ernst)

Warum gerade zwischen Nebeneingang zu Rathaus und dem Brunnen „Geben und nehmen“ und nicht in einer der nahegelegenen Kirchen?

Wolfgang Dröpper: Wir haben uns ganz bewusst für einen Ort „mittendrin“ entschieden, der das Gebet in den Alltag hineinholt. Außerdem erschien der Ort auch deswegen geeignet, weil der Klosterplatz ja direkt neben dem Wochenmarkt liegt. Immer wieder bleibt deswegen auch jemand stehen und betet mit.

 

Wer kommt da an den Samstagen und wer gestaltet die Gebete?

Wolfgang Dröpper: Es gibt einen „harten Kern“, der regelmäßig kommt, meist so 20 bis 25 Personen. Vorbereitet werden die Gebete von einem Team Ehrenamtlicher aus den beiden Kirchengemeinden und dem Franziskuskreis, die sich in der Gestaltung abwechseln. 

Mit diesem Plakat machen die Initiatoren auf das wöchentliche Friedensgebet aufmerksam (Foto: Karl-Hermann Ernst)

Für einen Außenstehenden sieht das Ganze inzwischen wie „verlorene Liebesmüh“ aus. Der Krieg in der Ukraine ist immer noch nicht beendet. Ja, es gibt inzwischen weitere Kriege im Nahen Osten und anderswo. Was sagen Sie dazu?

Wolfgang Dröpper: Ja, warum beten Menschen, warum bete ich weiterhin für den Frieden? Man kann aussprechen, was belastet, man kann das, was Sorgen bereitet und ängstigt, in die Hand eines anderen legen, in die Hand Gottes. Wenn Menschen zusammen beten, zeigen sie damit, dass ihnen die Welt und ganz konkret die Menschen in den Kriegsgebieten am Herzen liegen. Allein darin zeigt sich, dass die Mitmenschlichkeit sich von keinem Krieg der Welt ­auslöschen lässt.

 

In der neusten Ausgabe des Gemeindebriefes der Ev. Kirchengemeinde Attendorn-Lennestadt rufen Sie dazu auf, sich weiter an den Friedensgebeten in Attendorn zu beteiligen. Wie lange soll denn die Aktion während des samstäglichen Wochenmarktes noch weiter gehen?

Wolfgang Dröpper: Da es ja immer noch Unfrieden gibt auf der Erde, aber auch im Inneren unserer Gesellschaft ist aus meiner Sicht noch kein Ende unserer Gebete abzusehen.

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