Aktuelle Artikel

Hundert Jahre Frauenhilfe Rönsahl

1.9.2025

Ein besonderer Aktivposten in der Evangelischen Kirchengemeinde Rönsahl und Kierspe ist die Frauenhilfe, die am Sonntag, den 21. September ihr 100-jähriges Bestehen feiert. Hier zu sehen: die Funktionsträgerinnen Brigitte Potthoff, Ellen Becker und Monika Scheel (Foto: Crummenerl)

Von Rainer Crummenerl

 

RÖNSAHL + Sichtbar unverzichtbar! Das Motto des Landesverbandes der Frauenhilfe in Westfalen gilt auch in Rönsahl. Mit derzeit über fünfzig Mitgliederinnen, von denen weit mehr als die Hälfte regelmäßig an den normalerweise zumindest einmal monatlich stattfindenden Treffen teilnehmen und auch ansonsten in die zahlreichen Aktivitäten der Frauengemeinschaft in Dorf und Stadt eingebunden sind, ist die Frauenhilfe eine der aktivsten Gruppen innerhalb der Evangelischen Kirchengemeinde Rönsahl und Kierspe. Die Frauengruppe kommt regelmäßig zu einem bunten Programm aus Andacht, Musik und Begegnung und zu verschiedenen spannenden Bereichen zusammen. Die Themen aus Kirche, Gesellschaft und Gesundheit sind vielseitig und reichen von der Bibelarbeit bis zur Seniorengymnastik, von Lebensbildern bis zu Reiseberichten.

 

Die Mitgliederinnen der Frauenhilfe bieten ihre Hilfe an beim kirchlichen Besuchsdienst, bei Geburtstags- und Krankenbesuchen, wirken mit auf dem breiten Feld des sozialen Dienstes und der Organisation vielfältiger Gemeindeveranstaltungen und beteiligten sich im Laufe vieler Jahre maßgeblich an so mancher Investition in Kirche und Gemeindehaus.

 

Ein Blick in die Chronik sagt aus, dass sich am 18. September 1925 „einige Frauen und Jungfrauen“ bei Frau Radicke, der Gattin des damaligen Pastors, eingefunden hatten, um eine evangelische Frauenhilfe zu gründen. In den Vorstand gewählt wurden seinerzeit Frau Radicke (Vorsitzende), Hedwig Voswinkel (stellvertr. Vorsitzende), Anna Müller (Kassiererin), Auguste Langenscheidt (stellvertr. Kassiererin), Paula Sinderhauf (Schriftführerin) und Dela Gogarten (stellvertr. Schriftführerin) sowie Pastor Radicke als Beisitzer. Man kam zusammen unter Gottes Wort und machte es sich zur Aufgabe, Arme und Notleidende, besonders in der eigenen Gemeinde, zu betreuen. Nachfolger des Ehepaares Radicke waren von 1934 bis 1942 Pastor Dreisbach und Gattin. Die längste Zeit in der Geschichte der Frauenhilfe war Frau Gisela Griesing deren Vorsitzende (von 1942 bis 1972). Einmal monatlich traf sich die Gruppe im Wohnzimmer der Familie Griesing, später im Konfirmandenraum des Pfarrhauses, ab 1955 im Jugendheim Am Stade.  Schon bald erfolgte die Anmeldung zum „Provinzialverband der Frauenhülfe“ in Soest. Während des Krieges wurden Pakete an die Front geschickt, und später, nach Kriegende, zweimal jährlich in die damalige DDR. Mehrere Frauen übernahmen nach dem Krieg die Aufgabe, in jeder Woche die Socken der hundert Jungen aus dem damaligen Kinderheim „Wald-Wehme“ zu stopfen, und man unterstützte lange Zeit  unter anderem die Ausbildung von zwei Patenkindern in Afrika und Indien.

 

Ruth Matschke und Frau Dietrich, die Gattin des damaligen Kiersper Pastors, lösten Irene Radau Ende der 1970er Jahre in der Leitung der Frauenhilfe ab. Von 1985 an leitete Lotte Sieberg die Frauenhilfe zehn Jahre lang, und von 1996 bis 2008 war Edeltrud Stelse mit Geschick und Umsicht für die Leitung der Frauenhilfe verantwortlich, bevor ein Leitungsteam aus mehreren Personen 2008 die Führungsaufgaben übernahm, das den Staffelstab inzwischen vor einigen Jahren seinerseits an Brigitte Potthoff, Ellen Becker und Monika Scheel weitergegeben hat.

 

Zum Festgottesdienst zum 100-jährigen Frauenhilfejubiläum am Sonntag, den 21. September Beginn 10.30 Uhr in der Servatiuskirche ist die gesamte Gemeinde herzlich eingeladen.

zurück zur Übersicht