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Echte Hoffnung ermutigt
20.9.2025

Aus Sicht von Kirche und Diakonie gäbe es derzeit genug zu beklagen: Wir erleben gerade eine bedrohliche Entsolidarisierung eines großen Teils der Bevölkerung mit ihren Mitmenschen. Und zwar ausgerechnet mit Benachteiligten, Geflüchteten, auf Bürgergeld oder Sozialhilfe Angewiesenen. Und zunehmend blasen manche gewählten Volksvertreter gnadenlos in das gleiche Horn.
Dabei wissen wir doch eigentlich, dass gerade „das Soziale“ in unserer sozialen Marktwirtschaft zu den Lebensgrundlagen unseres Gemeinwesens gehört – genauso wie Demokratie und Rechtsstaatlichkeit. Stattdessen: Die Unterstützung bedürftiger Menschen wird für jede Finanzkrise verantwortlich gemacht. Gelder werden zuallererst im sozialen Bereich gestrichen. Angebote der Wohlfahrt stehen finanziell mit dem Rücken zur Wand. Dazu kommt: Mitglieder treten in Massen aus den Kirchen aus und bedenken oftmals nicht, dass das Einsparen der Kirchensteuern den Verlust sozialdiakonischer Hilfen für die Menschen zur Folge hat. Dabei geht es nicht darum, an gewohnten Angeboten, Strukturen und Formaten festzuhalten. Und es geht schon gar nicht darum, dringend notwendige, grundlegende Veränderungen am Sozialsystem zu dramatisieren. Wir sollten jedoch viel mehr wertschätzen, was wir und unsere Eltern und Großeltern an sozialer Sicherung für Benachteiligte aufgebaut haben. Und auch die Bibel stellt sich auf die Seite der Bedürftigen. Es gibt hunderte Bibelverse zum Thema Armut und Gerechtigkeit. Nur ein Beispiel: „Teilt euer Brot mit den Hungrigen. Helft wo ihr könnt und verschließt eure Augen nicht vor den Nöten eurer Mitmenschen.“ (Jes. 58,7). Dafür finden wir in Kirche und Diakonie und weit darüber hinaus viele Mitstreiter und Mitstreiterinnen. Sind Sie dabei? Das gibt Anlass zur Hoffnung. Echte Hoffnung führt nicht in die Passivität oder eine starrköpfige Haltung des „Weiter so!“, sondern ermutigt, aktiv zu werden, für die Armen einzutreten und der Zukunft tatkräftig entgegenzugehen.
Gehen wir`s gemeinsam fröhlich und entschlossen an!
Ihre
Iris Jänicke
Geschäftsführerin des Diakonischen Werkes Lüdenscheid-Plettenberg