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Offene Türen

21.9.2025

Das Wort zum Sonntag heute mit Gedanken von Stefan Hesse, Vorsitzender des Caritasverband für das Kreisdekanat Altena-Lüdenscheid e.V. (Grafik: EKKLP)

Ist Ihnen bei Ihrem letzten Einkauf auch etwas aufgefallen? Genau, alle Jahre wieder gibt es im August bereits Weihnachtsgebäck im Supermarkt zu kaufen, dabei sind es jetzt noch 13 Wochen bis Weihnachten. Ein wenig früh, oder?

 

Anders verhält es sich jedoch mit der Weihnachtsgeschichte, die das gesamte Jahr über aktuell ist.  Maria und Josef waren auf Herbergssuche. Sie klopften an viele Türen – doch alle blieben verschlossen. Kein Platz. Kein Raum für das Kind, das erwartet wurde. Erst im Stall öffnete sich eine kleine Tür und in aller Bescheidenheit wird dort das Licht der Welt geboren.

 

An die Weihnachtsgeschichte knüpft nahtlos die Jahreskampagne der Caritas „Caritas öffnet Türen“ an. Auch heute suchen Menschen einen Platz in der Gesellschaft: eine Familie auf der Flucht, eine alte einsame Frau, ein Jugendlicher, der nach Orientierung sucht und oft hören sie sinngemäß: „Kein Platz.“ Hinter jeder geschlossenen Tür steht nicht nur ein verschlossener Raum, sondern auch ein Herz, das sich nicht öffnen will.

 

Die Frage ist: Welche Türen halte ich verschlossen? Wo könnte ich sie öffnen – für andere, für Gott, vielleicht auch für mich selbst? Offene Türen lassen Licht herein. Offene Herzen schenken Raum, in dem Neues wachsen darf.

 

Manchmal sind es die kleinen Gesten, die Türen öffnen: ein Lächeln, ein Wort, eine Hand, die sich ausstreckt. Sie verwandeln Kälte in Wärme, Fremdheit in Nähe. So beginnt etwas von Weihnachten – nicht nur im Dezember, sondern an jedem Tag.

 

Die Herbergssuche erinnert uns daran: Gott selbst klopft an. Er sucht offene Türen und dort, wo wir bereit sind, ihm einen Platz zu geben, da wird das Leben hell!

Einen schönen Sonntag wünscht Ihnen

 

Stefan Hesse,

Vorsitzender des Caritasverband für das Kreisdekanat

Altena-Lüdenscheid e.V.

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