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Ein fröhliches Fest des Glaubens und der Hoffnung
26.9.2025

Von Iris Kannenberg
WERDOHL + Im September wurde auf dem „Biwakplatz Kettling“ ein Open-Air-Gottesdienst mit dem Thema „Gottesdienst für Sternengucker“ vom Ökumene-Forum Werdohl angeboten. In der naturnahen Umgebung am Ufer der Lenne feierte man unter freiem Himmel ein fröhliches Fest zur Ehre Gottes, bei dem die Themen Hoffnung und Zuversicht im Zentrum standen. Die Veranstaltung verzeichnete eine hohe Besucherzahl und hat sich mittlerweile als jährlicher wiederholender Bestandteil des gesellschaftlichen Lebens der Stadt fest etabliert.
Das Ökumene-Forum Werdohl, gegründet am 13. Dezember 2012 durch den „Arbeitskreis Ökumene“, hat es sich zur Aufgabe gemacht, einen breiten Raum für Begegnungen und gemeinsames Handeln im christlichen Kontext zu schaffen. Dem Forum liegt vor allem am Herzen, nicht nur die kirchennahen Menschen zu erreichen, sondern gerade auch jene, denen der Weg ins Kirchengebäude schwerfällt. Seit seiner Gründung hat das Forum zahlreiche humanitäre Projekte und Veranstaltungen ins Leben gerufen. Das Ökumene-Forum wird in Werdohl daher als wichtiger Akteur wahrgenommen, der zur Lebensqualität und zum harmonischen Miteinander in der Lennestadt beiträgt.
Die Organisation des diesjährigen Open-Air-Gottesdienstes lag in bewährten Händen: Die Gesamtleitung übernahm Pfarrer Dirk Gzegorek von der Evangelischen Friedenskirche Werdohl. Für die musikalische Gestaltung war Marion Jeßeguss, Kantorin der Evangelischen Christuskirche, verantwortlich. Sie stellte gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern der Evangelischen Martin-Luther-Grundschule Werdohl sowie der Katholischen Grundschule St. Michael Werdohl einen Kinderchor zusammen. Konzeptionelle Unterstützung erhielt sie dabei von Rektorin Britta Schwarze und ihrem Team. Darüber hinaus engagierten sich zahlreiche ehrenamtliche Helferinnen und Helfer bei der Organisation, musikalischen Begleitung, Dekoration, Verpflegung und Betreuung der verschiedenen Spielstationen, die nach dem Gottesdienst besucht werden konnten. Mit viel Herzblut und Kreativität wurde so ein Programm entwickelt, das Jung und Alt gleichermaßen ansprach.
Der „Gottesdienst für Sternengucker“ war inspiriert von der biblischen Gestalt Abrahams, der als anerkannt bekanntester Sternengucker weltweit gilt, ist er doch nicht nur der Stammvater der Juden, sondern auch der der Araber und der Christen. In der Bibel war es Abraham, der Gottes Ruf folgte, seine Heimat verließ und in das Land Kanaan zog. Dort schloss Gott mit ihm einen Bund und versprach ihm, seine Nachkommen so zahlreich wie die Sterne am Himmel werden zu lassen. Und Abraham glaubte Gott fest, hoffnungsvoll und die meiste Zeit ohne Zweifel. Dieser Gedanke wurde zum Leitmotiv des Abends: Glaube, der über den Horizont des Sichtbaren hinausreicht, Hoffnung, die getragen wird von den Zusagen Gottes.
Pfarrer Dirk Gzegorek griff dies in seiner Predigt auf und führte die Gemeinde kurz durch die Geschichte Abrahams. Er betonte, wie bedeutsam es ist, auch heute dem Glauben Raum zu geben – gerade dann, wenn Umstände schwierig und ungewiss erscheinen. Gottes Verlässlichkeit und die Gewissheit, dass er seine Versprechen erfüllt, ziehen sich wie ein roter Faden durch die biblische Erzählung und wurden in der Predigt entsprechend betont. Sie lud dazu ein, sich auch in unserer Zeit auf Gott einzulassen und sich mit seiner Unterstützung mutig den Herausforderungen des Lebens zu stellen.
Besonders mitreißend war die musikalische Gestaltung, bei der die kleinen Sänger und Sängerinnen der Evangelischen Grundschule Werdohl im Mittelpunkt standen. Sie waren die eigentlichen Stars des Abends und prägten den Gottesdienst mit fröhlichen Liedern und viel Lebendigkeit. Gemeinsam mit „Vater Abraham“, der sein Bestes gab, die muntere Kinderschar im Zaum zu halten, sangen sie über Abrahams Wanderung, über Gottes Führung und Güte. Die „Kids“ wurden liebevoll ins Geschehen eingebunden und sorgte nicht nur für richtig herzerwärmende Momente, sondern auch für Spaß und Freude unter den vielen Besuchern.
Das „Biwacklager Kettling“ bot ideale Voraussetzungen für diesen gelungenen Open-Air-Gottesdienst. Direkt an der Lenne und unter mächtigen alten Bäumen gelegen, strahlt der Ort eine besondere Ruhe und Schönheit aus. Die Wettervorhersage prophezeite Regen, doch der Gottesdienst blieb trocken – ein Umstand, der von vielen als kleines Wunder empfunden wurde.
Neben dem Hauptgeschehen rund um Abrahams Sterne gucken, organisierten die Veranstaltenden ein vielfältiges Rahmenprogramm. Es wurden Gespräche geführt, Speisen angeboten und für Kinder gab es verschiedene Spiel- und Bastelangebote, ein Gewinnspiel, einen Bolzplatz sowie einen großen Spielplatz. Diese Aktivitäten trugen dazu bei, den Abend zu einer Veranstaltung für die gesamte Familie zu machen.
Der Open-Air-Gottesdienst stellte ein weiteres Beispiel für gelebte ökumenische Zusammenarbeit sowie Offenheit und Gastfreundschaft dar. Unter dem Motto des Forums „Gemeinsam unterwegs – damit sie Hoffnung haben“ vereinte die Veranstaltung erneut Menschen verschiedener religiöser Zugehörigkeiten sowie Teilnehmerinnen und Teilnehmer ohne regelmäßigen Kontakt zu Kirche oder Glauben in einem geschützten Rahmen. Das gemeinsame Erlebnis, musikalische Darbietungen und eine Atmosphäre der Geborgenheit prägten den friedlichen Verlauf dieses Abends.
Die Mitglieder des Ökumene-Forums zeichneten sich zudem - wie bei allen vergleichbaren Veranstaltungen, die sie in den letzten Jahren ausgerichtet haben - auch diesmal wieder durch ihre respektvolle Vermittlung christlicher Werte aus. Und förderten so den Dialog und die Begegnung untereinander, was von den Teilnehmenden durchwegs als bereichernd wahrgenommen wurde. Der Gottesdienst an der Lenne bleibt daher als gelungenes Beispiel für gemeinschaftliches Engagement in Erinnerung und bekräftigte glaubwürdig das Leitmotiv des Forums, Menschen zur Weggemeinschaft mit Gott einzuladen und Hoffnung zu vermitteln.