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Ein Tag des Dankes und der inneren Einkehr

8.10.2025

Von Rainer Crummenerl

 

RÖNSAHL + Der Sonntag des Erntedankfestes, so zeigte sich einmal mehr, gehört von jeher zu den wichtigen Ereignissen im Jahreskalender nicht nur der Kirchengemeinde(n) sondern genießt bis auf den Tag einen hohen Stellenwert im Bewusstsein der in weiten Teilen ländlich geprägten Bevölkerung. Dies, obwohl ein großer und mit farbenprächtigen Erntewagen ausgestatteter Umzug durch die Dorfstraßen am Tag des Erntedankfestes „mangels Masse“ und ständig rückläufiger Zahl praktizierender Landwirte schon seit mehreren Jahren auch in Rönsahl nicht mehr stattfinden kann.  Umso mehr freuten sich die zahlreichen Kirchengäste darüber, dass – passend zum Anlass - der Kirchenchor wieder aktiv mit dabei war und den Gottesdienst mit mehreren passenden Liedern verschönerte.

 

Pflege von Tradition und Brauchtum haben sich seit vielen Jahren bereits auch die aktiven Landfrauen in Rönsahl aufs Panier geschrieben, die auch in diesem Jahre in Verbindung mit weiteren Helfern aus der Gemeinde das Ausschmücken der Servatiuskirche mit einer Vielzahl von Erntegaben, die größtenteils aus heimischen Gärten und Feldern stammten, übernommen und so bereits im Vorfeld einen passenden Rahmen für den Gottesdienst am Erntedanksonntag geschaffen hatten. Den aktiven Frauen galt deshalb der besondere Dank der Kirchenbesucher und der Gemeinde.

Ideenreich, farbenfroh und mit viel Liebe zum Detail gestaltet waren die zahlreichen Gaben, die die Landfrauen unter der Erntekrone in der Servatiuskirche sowie auch im Eingangsbereich zum Erntedankfest arrangiert hatten (Foto: Crummenerl)

In dem von traditionellen Liedern zum Erntedanktag umrahmten Gottesdienst kam Pfarrer Martin Spindler auf ein Wort aus dem Psalm 104 zu sprechen zu sprechen. Der Geistliche erinnerte daran, dass Erntedank im Ursprung ein bäuerliches Fest gewesen sei und die Menschen zu allen Zeiten reichlich Grund gehabt hätten, dem Schöpfer für mancherlei gute Gaben, seien das zum Beispiel Brot, Wein oder auch Öl als Kosmetikum, Dank zu sagen. An dieser Dankespflicht habe sich auch für uns Menschen von heute nichts geändert, auch wenn – und vielleicht auch gerade, weil - längst „Kollege Computer“ die Welt in vielen Dingen verändert habe und mancherlei technische Errungenschaften Althergebrachtes abgelöst hätten. Der moderne Mensch sei entlastet von harter körperlicher Arbeit. Auch für die Erkenntnisse der Wissenschaft oder auch unser soziales Netzwerk, das Notleidende auffängt, wie nicht zuletzt für den Siegeszug der modernen Medizin und so manche gute Gabe und glückliche Fügung im Leben gelte es, dem Schöpfer aller Dinge von Herzen zu danken. Daran wolle der Erntedanktag – heute ebenso wie in alter Zeit – erinnern, hieß es sinngemäß zum Ausklang. 

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