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Ein Morgen voller Hoffnung, Gemeinschaft und Glauben

13.10.2025

Pfarrer Holger Bungenberg von der FeG (l.) im Interview mit Lüdenscheids Brückenbauer Matthias Lange (Foto: Kannenberg)

Von Iris Kannenberg

 

LÜDENSCHEID + Das Lüdenscheider Stadtfest ist nicht nur ein Fest der Begegnung und Freude, sondern auch ein Ort gelebter Traditionen. Eine davon ist der ökumenische Gottesdienst am Sonntagmorgen auf dem Rathausplatz. Auch in diesem Jahr versammelten sich zahlreiche Besucher, um gemeinsam ihren Glauben zu feiern – trotz eines regnerischen Beginns, der sich jedoch bald in Sonnenschein verwandelte.

 

Die Organisatoren entschieden sich in diesem Jahr für ein neues, lebendiges Format. Statt einer langen Predigt standen Interviews, kurze Andachten und ein persönlicher Aufruf im Mittelpunkt. Die Besucher wurden dazu eingeladen, ihre eigene Beziehung zu Jesus Christus zu überdenken und zu vertiefen. Eröffnet wurde der Gottesdienst durch Hans Ferkinghoff, der die Besucher mit Gebet und dem Evangelium von Jesus Christus willkommen hieß.

 

Ein Höhepunkt des Gottesdienstes war der Auftritt von Matthias Lange, dem Brückenbauer aus Lüdenscheid. Im Gespräch mit Pfarrer Holger Bungenberg (FeG) berichtete Matthias Lange überzeugend davon, wie sein Glaube ihn persönlich und beruflich trägt. Besonders beim Bau der neuen Brücke der A45, die über Lüdenscheid führt, habe er Gottes Beistand und Führung erfahren. Durch Gebet und die Segnung seines Teams hätten sie gemeinsam auch schwierigste Situationen gemeistert. Für ihn ist klar: Seine Beziehung zu Jesus ist das Fundament seines Lebens und Arbeitens.

 

Auch Bürgermeister Sebastian Wagemeyer war Teil des Gottesdienstes und hielt die Lesung zu Matthäus 7,24-27: „Wer diese meine Worte hört und danach handelt, ist wie ein kluger Mann, der sein Haus auf Felsen baute. Als nun ein Wolkenbruch kam und die Wassermassen heranfluteten, als die Stürme tobten und an dem Haus rüttelten, da stürzte es nicht ein; denn es war auf Felsen gebaut. Wer aber meine Worte hört und nicht danach handelt, ist wie ein unvernünftiger Mann, der sein Haus auf Sand baute. Als nun ein Wolkenbruch kam und die Wassermassen heranfluteten, als die Stürme tobten und an dem Haus rüttelten, da stürzte es ein und wurde völlig zerstört.“

 

In seiner Ansprache lobte er Matthias Lange ausdrücklich für seine außergewöhnliche Leistung, die Brücke deutlich früher als geplant fertigzustellen – ein wahres Wunder. Sebastian Wagemeyer betonte, wie wichtig ihm die Lesung und ihr Inhalt geworden sind. In einer Zeit weltweiter politischer Instabilität, gesellschaftlicher Spaltungen und wirtschaftlicher Unsicherheiten sei ein tragfähiges Fundament unerlässlich. Er rief dazu auf, sich auf christliche Werte wie gegenseitigen Respekt, Glauben, Menschenwürde und das Grundgesetz zu besinnen.

Pfarrer Rainer Gremmels von der Evangelischen Christuskirche veranschaulichte in seiner Ansprache mit einem einfachen, aber eindrücklichen Bild die Kraft des Glaubens. Er erzählte von zwei Joghurtbechern, die in den Ofen gestellt werden: Der eine kommt heil, der andere zerstört heraus. Das Geheimnis? In einem war Wasser, im anderen nicht. Gremmels zog die Parallele zum christlichen Glauben: Wer „voll von Jesus“ ist – dem lebendigen Wasser – und erfüllt ist vom Heiligen Geist, kann den Herausforderungen der Gegenwart standhalten und allen Schwierigkeiten mit Zuversicht begegnen. Die Gewissheit einer ewigen Perspektive nimmt die Angst vor der Zukunft.

 

Den Abschluss gestaltete Irmtraut Huneke, die erste Vorsitzende der Evangelischen Allianz Lüdenscheid. Mit einem emotionalen Appell ermutigte sie die Anwesenden, ihr Leben ganz und mit Freude Jesus Christus zu geben. Sie forderte dazu auf, nicht lau zu bleiben, sondern lebendig und mutig im Glauben voranzugehen – als starkes Zeugnis für eine Welt, die dringend nach Hoffnung sucht. Diese, so Irmtraut Huneke, sei allein bei Jesus zu finden.

 

Ulrike Tetzlaff, Leiterin des Obdachlosen-Freundes-Kreis-Lüdenscheid beendete den Gottesdienst zusammenfassend mit bewegenden Worten, dem Beten des Vater Unsers und dem Segen.

 

Während die Erwachsenen auf der großen Bühne über Brücken redeten, bauten die Kleinen in einem separaten Bereich mit Hilfe von Pfarrer Steffen Pogorzelski, Damaris und Johannes Seidel sowie Torsten Hagedorn ihre eigene Brücke, über die sie am Ende sogar ganz in echt hinüber gehen konnten. Sie hatten große Freude dabei, die Brücke gemeinsam ohne irgendeinen Nagel zu einem stabilen, tragfähigen Übergang zusammenzusetzen.

 

Die Band96 rundet den Gottesdienst durch ihren wirklich mitreißenden Lobpreis ab. Sie führten die Gläubigen gekonnt durch die Veranstaltung und sorgten für den einen oder anderen glückseligen Moment - gibt es doch nichts Schöneres, als gemeinsam Gott zu loben.

 

Der ökumenische Gottesdienst zum Lüdenscheider Stadtfest 2025 war ein inspirierendes und bewegendes Erlebnis. Er zeigte, wie gelebter Glaube Brücken baut – im wörtlichen wie im übertragenen Sinne – und wie wichtig es ist, in Zeiten der Unsicherheit Halt im Glauben zu finden. Die Mischung aus persönlichen Geschichten, gemeinsamer Andacht und klaren Botschaften hinterließ bei den Teilnehmenden einen bleibenden Eindruck und schenkte neue Hoffnung für die kommenden Herausforderungen. Er machte einfach glücklich. Denn unsere Brücke zum Vater ist allein Jesus Christus, sein eingeborener Sohn, der für uns gestorben ist, damit wir das ewige Leben haben. Er ist das Fundament, das uns zuverlässig durch die Stürme des Lebens trägt. Auf den wir bauen dürfen und der uns niemals verlässt.

Bildimpressionen vom ökumenischen Gottesdienst auf dem Lüdenscheider Stadtfest (alle Fotos: Kannenberg)

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