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50-jähriges Jubiläum von Posaunenleiter Eberhard Reich

31.10.2025

Rainer Kopatz (l.), 1. Vorsitzende des Presbyteriums gratuliert seinem Kollegen Eberhard Reich, der den 2. Vorsitz im Presbyterium innehat, zum Jubiläum (Foto: Kannenberg)

Von Iris Kannenberg

 

LÜDENSCHEID – BRÜGGE + Das Gemeindezentrum Lösenbach stand ganz im Zeichen einer besonderen Ehrung: Eberhard Reich feierte sein 50-jähriges Jubiläum als Posaunenchorleiter. Zahlreiche Gottesdienstbesucher, darunter viele Gäste aus nah und fern, waren gekommen, um diesen außergewöhnlichen Tag gemeinsam mit ihm zu begehen und seine Verdienste zu würdigen.

 

Bereits zu Beginn der Feierlichkeiten zeigte sich, wie sehr Eberhard Reich mit seinem Chor als Musiker verbunden ist: Er spielte erst einmal selbst im Orchester mit und überließ das Dirigieren seinem Stellvertreter. Was folgte, war eine beeindruckende Klangfülle, die trotz minimaler Probenzeit in professioneller Manier dargeboten wurde. Der Applaus der Anwesenden bestätigte die hohe Qualität und das Engagement aller Beteiligten.

Pfarrer Thomas Wienand eröffnete den offiziellen Teil mit einer Begrüßung und der Würdigung von Eberhard Reichs langjährigem Engagement. Mit einem humorvollen Vergleich – „Protestantismus ohne Posaunen wäre wie Weihnachten ohne Gänsebraten“ – sorgte er für Heiterkeit und unterstrich zugleich die Bedeutung des Posaunenchores für die christliche Gemeinde.

 

In seiner Ansprache hob er hervor, wie der Klang der Posaunen das Gemeindeleben bereichert und besonders zu den Weihnachtsfeierlichkeiten unverzichtbar geworden ist. „Die modernen evangelischen Posaunenchöre haben ihren Ursprung im Pietismus“, erklärte der Pfarrer. „Bei Freiluftgottesdiensten und Zeltmissionsveranstaltungen galten Posaunenchöre als mobile „Allwetter-Orgeln“. Die ersten Posaunenchöre gab es im 18. Jahrhundert in der Herrnhuter Brüdergemeine in der Oberlausitz. Im Herrnhuter Gemeindetagebuch vom 1. April 1731 wird erstmals der Einsatz von Waldhörnern bei einem Begräbnis erwähnt. Am 1. Juni 1731 ist davon die Rede, dass abends angereiste Gäste von der Gemeinde mit Gesang und dem Klang von ganz neuen Posaunen willkommen geheißen wurden.“

 

Pfarrer Wienand schlug dann einen Bogen zur biblischen Bedeutung der Posaune – von der Eroberung Jerichos über das jüdische Posaunenfest Rosh Haschana bis hin zur Offenbarung, in der die letzte Posaune das Kommen Christi ankündigt. Damit erinnerte er an die spirituelle Kraft und die geschichtliche Relevanz des Instruments.

 

Nach der eindrucksvollen Predigt folgten die Gratulanten. Der CVJM-Westbund, bei dem Eberhard Reich seit einem halben Jahrhundert Mitglied ist und bereits mit 21 Jahren die Chorleiterausbildung absolvierte, sendete Geschenke durch BPW (Bundesposaunenwart) Andreas Form. Ehrenurkunde, Blumen für die Ehefrau und ein Gutschein wurden von ihm an den Musiker überreicht. Er dankte dem Dirigenten im Namen des CVJM für sein jahrzehntelanges, unermüdliches Engagement, seine Verlässlichkeit und Empathie und wusste nur Gutes über die langjährige Zusammenarbeit mit dem Jubilar zu berichten. Besonders hob er hervor, dass es Eberhard Reich immer wieder gelingt, Kinder und Jugendliche für die Musik zu begeistern und mittlerweile gleich mehrere Generationen ausgebildet zu haben – ganze Familien seien durch seine Arbeit geprägt worden.

 

Natürlich bedankte sich auch der Chor bei seinem Leiter. Markus Soldanski schenkte unter donnerndem Applaus der Bläser nicht nur bewegende Worte, sondern auch einen großen Blumenstrauß und ein ganz besonderes „Special“ für das der Chor „zusammengeschmissen“ hatte und das vorerst noch nicht verraten wurde.

 

Auch der 1. Vorsitzende des Presbyteriums Rainer Kopatz überbrachte seine Glückwünsche und fand warme, anerkennende Worte für seinen Kollegen, der auch als stellvertretender Presbyter aktiv ist. Er betonte die erfolgreiche und fruchtbare Zusammenarbeit, insbesondere nach den Herausforderungen durch die Schließung der Kreuzkirche in Brügge und die Zusammenlegung der Gemeinden Brügge und Lösenbach. Ein Blumenstrauß und ein Gutschein für das Lieblingsrestaurant rundeten die Ehrung ab.

 

Natürlich ließ es sich Eberhard Reich nicht nehmen, persönlich einige Worte an seine Wegbegleiter zu richten. Mit Bescheidenheit und Sympathie dankte er seinem Chor und allen Anwesenden für die langjährige Treue und das gemeinsame Engagement. Ein Blick zurück auf 50 erfüllte Jahre und voller Vorfreude auf die weitere Zeit – denn ans Aufhören denkt er keineswegs: „Musik liegt mir im Blut, sie ist mein Lebenselixier.“

 

Musikalisch ließ er es sich nicht nehmen, den Chor selbst noch einmal zu dirigieren und so seiner Leidenschaft - zur Freude aller Anwesenden - Ausdruck zu verleihen.

 

Nach Fürbitte, Vater Unser und Segen ging die Feier in ein gemeinsames Mittagessen im Gemeindezentrum über. Bei gutem Essen, herzhaftem Lachen und vielen Anekdoten aus der langen gemeinsamen Zeit klang das Jubiläum in fröhlicher Runde aus.

 

So wurde dieser Tag nicht nur für Eberhard Reich, sondern für die vielen Anwesenden zu einem besonderen Erlebnis. Der Wunsch aller: Möge Gott dem Jubilar weiterhin wohlgesonnen sein und ihn auf all seinen Wegen segensreich begleiten!

Bildimpressionen vom Jubiläumsgottesdienst (alle Fotos: Kannenberg)

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