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„Vergangen wie ein dunkler Albtraum“

3.12.2025

Bärbel Wilde hat einen der fast 40 Beiträge für das Buch zur Jahreslosung 2026 verfasst (Foto: Görlitzer)

Von Bettina Görlitzer

 

LÜDENSCHEID + „Gott spricht: Siehe, ich mache alles neu!“ (Offenbarung 21,5) ist die Jahreslosung, die Ökumenische Arbeitsgemeinschaft für Bibellesen (ÖAB) für das Jahr 2026 herausgegeben hat. Und wieder hat Christoph Morgner dazu ein Buch herausgegeben - zum 16. Mal und zum ersten Mal nicht allein: Der Journalist und Pfarrer Steffen Kern ist erstmals mit als Herausgeber dabei und wird, wie Morgner in seinem Vorwort schreibt, diese Aufgabe künftig übernehmen. Morgner wird sich aus Altersgründen zurückziehen und freut sich, dass die langjährige Tradition vom amtierenden Präses des Evangelischen Gnadauer Gemeinschaftsverbandes fortgesetzt wird. Dieses Amt hatte auch Morgner bis 2009 inne.

 

Wie in den Vorjahren haben auch für dieses Buch eine große Anzahl bekannter Autoren aus Kirche und Gesellschaft ihre Gedanken zur aktuellen Jahreslosung aufs Papier gebracht. Viele sind von Anfang an dabei – wie zum Beispiel die Lüdenscheider Pfarrerin i.R. Bärbel Wilde. In ihrem Beitrag für das Jahr 2026 unter dem Titel „Vergangen wie ein dunkler Albtraum“ schildert sie vier ganz unterschiedliche Erlebnisse, wie Trauernde Menschen – und auch sie selbst – durch die Zuversicht, die den Versen in der Offenbarung innewohnen, im Angesicht des Todes Trost finden. Dabei spiegeln die Ereignisse, die sie schildert, schwere Schicksalsschläge: Den viel zu frühen Tod des Ehemannes und Vaters, das Leiden des Partners auf dem Sterbebett, die tödliche Erkrankung einer jungen Frau und den Unfalltod eines Jugendlichen. Bärbel Wilde schreibt: „Menschen, die an Jesus glauben, haben Hoffnung auch angesichts des Todes“. Bei ihm in der Ewigkeit werde „alles neu“, wie es in der Jahreslosung heißt.

 

Neben Bärbel Wilde sind weitere gebürtige Lüdenscheider unter den mehr als 40 Autoren:  Klaus Jürgen Diehl, bis zum Eintritt in den Ruhestand Leiter des Amtes für Missionarische Dienste der Evangelischen Kirche von Westfalen, hat seinen Beitrag überschrieben mit „Jetzt erst runderneuert, doch dann total erneuert“. Auch der Journalist, Autor und frühere Vorstandvorsitzende von ERF Medien Jürgen Werth hat sich Gedanken zur Jahreslosung gemacht und titelt seinen Text „Es gibt keinen himmellosen Platz auf der Erde“. Er schreibt sehr persönlich über seinen Vater und dessen Alkoholsucht, die er schließlich überwindet, um nur wenige Monate später die tödliche Diagnose Lungekrebs zu bekommen. Jürgen Werth saß an seinem Bett, als er starb: „Es ist das vielleicht dunkelste Kapitel meines bisherigen Lebens. Aber irgendwie auch das hellste. Es hat mich gelehrt, dass es keine hoffnungslosen Fälle gibt. Keinen himmellosen Platz auf dieser Erde.“

 

Leser können also auch in diesem Jahr wieder auf eine Sammlung ganz unterschiedlicher Texte gespannt sein, die sich aus unterschiedlichen Perspektiven, Lebensgeschichten und Erlebnissen dem Text der Jahreslosung nähern.

Das Buch zur Jahreslosung „Gott spricht: Siehe, ich mache alles neu!“, herausgegeben von Christoph Morgner und Steffen Kern ist im Brunnen-Verlag erschienen und kostet 13 Euro, ISBN 978-3-7655-3594-9.

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