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Lösung für die Zukunft von Haus Nordhelle in Sicht

28.6.2018

 

Die Ev. Tagungsstätte Haus Nordhelle könnte ab 1. Januar 2019 von einem neuen Betreiber übernommen werden (Foto: EKKLP / Teipel)

 

KIRCHENKREIS + Für die Zukunft der Evangelischen Tagungsstätte Haus Nordhelle zeichnet sich eine Lösung ab. Das Modell: Ab 1. Januar 2019 könnte das Haus auf dem Valberter Koppenkopf in die Trägerschaft eines privaten Betreibers übergehen. Die beiden Kirchenkreise Lüdenscheid-Plettenberg und Iserlohn bleiben zunächst für acht Jahre Eigentümer. Dann könnte das Haus ins Eigentum des neuen Trägers übergehen. Die Kirchenkreise nutzen die Pacht/Miete, um die Kredite abzulösen, die sie für die Modernisierung von Haus Nordhelle aufgenommen haben.

Diesen Weg skizzierte Superintendent Klaus Majoress. Weitere Einzelheiten wollte der Chef des Kirchenkreises mit Rücksicht auf die laufenden Verhandlungen nicht nennen.

Nur so viel: Es sei mit Umstrukturierungen im Personalbereich zu rechnen. Die derzeitigen Mitarbeiter sollen aber eine Beschäftigungsgarantie für ein Jahr erhalten. „Danach könnte durchaus eine Weiterbeschäftigung erfolgen“, sagte Klaus Majoress. „Dies wahrscheinlich aber nicht zu den Tarifen, die die Kirchliche Anstellungsordnung (KAO) garantiert.“ Unter diesen Bedingungen sei ein wirtschaftlicher Betrieb des Hauses auch künftig nicht möglich.

Die kirchliche Nutzung sei weiter möglich, da der neue Betreiber die Kapelle belassen wolle und Gruppen aus den Gemeinden der beiden Kirchenkreise das Haus zu den bisherigen finanziellen Bedingungen nutzen könnten. Klar sei aber auch, dass Haus Nordhelle einen völlig neuen Charakter erhalten werde. Schon jetzt fehle ja mit der Erwachsenenbildung ein Merkmal, das das Haus über 30 Jahre geprägt habe.

Klaus Majoress räumte ein, dass auch mit der angestrebten Lösung ein Risiko für die beiden Kirchenkreise verbunden sei. „Stellt sich das Modell nach acht Jahren als unwirtschaftlich heraus, so dass sich der Betreiber wieder zurückzieht, bleiben die beiden Kirchenkreise Eigentümer.“

Aus heutiger Sicht sei die Entwicklung aber unumkehrbar. „Der Weg ist deutlich beschritten“, betonte der Superintendent. Unter dem Schlagwort „Aufbruch 2015“ hatten die beiden Kirchenkreise Lüdenscheid-Plettenberg und Iserlohn im Jahr 2014 rund drei Millionen Euro in eine umfassende Modernisierung von Haus Nordhelle gesteckt. Die Zuversicht, die Einrichtung danach wirtschaftlich betreiben zu können, war bald geschwunden. Schnell stellte sich heraus, dass Jahr für Jahr rund 500.000 Euro aus Kirchensteuermitteln in den Betrieb gesteckt werden mussten, um das Tagungszentrum zu unterhalten. Dazu waren schließlich die Kreiskirchenvorstände und auch die beiden Kreissynoden nicht mehr bereit. ©EKKLP

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