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Wort zum Sonntag: EGO-Kult

19.8.2018

Das Wort zum Sonntag: Diesmal mit Gedanken von Holger Reinhardt, Pfarrer der Ev. Versöhnungs-Kirchengemeinde Lüdenscheid (Grafik: EKD)
Das Wort zum Sonntag: Diesmal mit Gedanken von Holger Reinhardt, Pfarrer der Ev. Versöhnungs-Kirchengemeinde Lüdenscheid (Grafik: EKD)

 

 

KIRCHENKREIS + Mit dem Phänomenta-Turm hat Lüdenscheid ein neues Wahrzeichen. In seinem Innenturm schwingt ein Pendel. Es heißt nach seinem Erfinder „Foucault-Pendel“. Dieses Pendel bringt den Beweis, dass die Erde sich um die eigene Achse dreht. Dieser Beweis ist der letzte Mosaikstein in einer langen Beweiskette. Schon die Forschungen von Kopernikus, Galilei, Kepler und Newton brachten den Beweis: die Sonne ist der Mittelpunkt des Weltalls. Die Sonne und nicht die Erde. Diese Erkenntnis nennt man auch „kopernikanische Wende“. Das alte Weltbild besagte: die Erde ist der Mittelpunkt des Alls. Sie ist starr und unbeweglich. Die Sonne und die Planeten kreisen um die Erde. Dieses alte Weltbild war von nun an überholt. Jeder Phänomenta-Besucher kann sich davon überzeugen. Die Erde dreht sich um die eigene Achse. – Auch in der Universitätsstadt Münster hängt ein Foucault-Pendel. Man kann es in der Dominikanerkirche betrachten. Der renommierte Künstler Gerhard Richter hat nach der Profanierung der Kirche im Herbst 2017 seine Idee Wirklichkeit werden lassen. Er hat als Geschenk an die Stadt Münster ein Kunstwerk entworfen, das mit Pendel und Kirchenraum eine Einheit bilden soll. Das Pendel hängt mitten in der Kirche. Dort, wo sonst der Priester mit der Gemeinde die Eucharistie gefeiert hat, dort schwingt jetzt das Pendel. Es soll ein eigenes Nutzungskonzept erarbeitet werden, das Publikumsveranstaltungen auf höchstem kulturellen Niveau vorsieht. Für mich verbirgt sich in diesem Projekt eine tiefe Symbolik. Ein neues Weltbild löst ein altes Weltbild ab. Die Erde dreht sich um die eigene Achse. Sie ist nicht länger Mittelpunkt des Weltalls. –  

„America first….“ – so lautet die Parole des amerikanischen Präsidenten. Der „Selfie-Stick“ hat sich längst etabliert. Mit dem Eiffel-Turm im Hintergrund kann ich schnell ein Foto posten. Und jeder soll es sehen.  – Ahnen wir, dass der Ego-Kult auf dem Vormarsch ist? Gegen ein gesundes Selbstbewusstsein ist gewiss nichts einzuwenden. Aber verführt der Zeitgeist nicht, dass Menschen von morgens bis abends nur noch um sich selber kreisen?

Wo der Heilige Geist in das Leben eines Menschen tritt, kommt es zu einer Wende. Der Heilige Geist befreit mich von meinem Ego-Wahn. Er öffnet mir den Blick, wer ich in Gottes Augen bin. Ein geliebter Sünder, den Jesus Christus aus seinem permanenten Kreisen um sich selbst befreit. Wer das einmal erlebt hat, der möchte nicht mehr ohne Jesus leben. Genau dazu lädt die Veranstaltung „ProChrist“ vom  19. – 24. November in die Schützenhalle ein. Menschen können dort ihren Glauben in der Liebe Gottes festmachen. Lassen Sie sich diese großartige Möglichkeit nicht entgehen. Es wird sich lohnen, dabei zu sein!

Herzlich,

Ihr Holger Reinhardt, Pfarrer der Ev. Versöhnungs-Kirchengemeinde Lüdenscheid

 

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