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Irmtraut Huneke – die neue, erste Vorsitzende der Evangelischen Allianz Lüdenscheid. Ein Portrait.

1.11.2019

Immer mittendrin. Irmtraut Huneke liebt es, mit jungen Menschen gemeinsam, Jesus zu feiern - wie bei Jesus House 2017 (Foto: Kannenberg)
Immer mittendrin. Irmtraut Huneke liebt es, mit jungen Menschen gemeinsam, Jesus zu feiern - wie bei Jesus House 2017 (Foto: Kannenberg)

LÜDENSCHEID + Irmtraut Huneke ist seit dem Sommer die neue 1. Vorsitzende der Evangelischen Allianz Lüdenscheid. Sie löste damit Pfarrer Rainer Gremmels von der Christuskirchengemeinde ab, der sein Amt als Vorsitzender niederlegte. Der Grund; Durch Kürzungen von Planstellen, ist es für Pfarrer kaum noch möglich, zusätzliche Aufgaben zu übernehmen.

 

Die Deutsche Evangelische Allianz-Bewegung, die zu einem weltweiten Netzwerk gehört, das über 600 Millionen Menschen vertritt, umfasst an etwa 1000 Orten Deutschlands Allianzkreise. Die Allianzkreise veranstalten jährlich z.B. die Allianzgebetswoche mit ca. 300.000 Teilnehmern, den Gebetstag für verfolgte Christen und das 30-Tage Gebet für die islamische Welt. Die Allianz unterhält zudem eine Zentrale in Bad Blankenburg (Thüringen). Dort findet jeden Sommer eine große Konferenz statt, an der regelmäßig 3000 Besucher aus aller Welt teilnehmen. Gegründet wurde die weltweite Allianzbewegung bereits 1846 in London. Sie hat es sich seitdem zum Ziel gesetzt, die Zusammenarbeit und das Zeugnis evangelikaler Christen zu fördern. Was ihr bis zum heutigen Tag gelungen ist. Die Evangelische Allianz hat alles überstanden. Den Ostblock, Nazideutschland, weltweite Wirren und Kriege. Verfolgung in vielen Ländern. Sie ist einfach eine starke Gemeinschaft, getragen von einem echten tiefen Glauben an Gott.

 

Eine Gemeinschaft, die sich immer wieder neu erfinden muss. Und sich dem Wandel der Zeiten anpasst. Die „Gute Nachricht“ steht dabei im Vordergrund. Sie ist das Fundament, das alle fest verbindet.

 

Auf die Frage, warum Irmtraut Huneke den anspruchsvollen Posten der 1. Vorsitzenden in Lüdenscheid jetzt übernimmt, antwortet sie: „ Seit über zwei Jahren war ich bereits 2. Vorsitzende. Mir ist diese Arbeit total wichtig. Sie liegt mir sehr am Herzen. Ich bin von Natur aus ein Netzwerker und pflege schon immer gute Beziehungen zu Menschen in den Gemeinden Lüdenscheids. Als ich aber gefragt wurde, ob ich bereit sei, den Vorsitz zu übernehmen, habe ich zuerst „nein“ gesagt. Dann dachte ich darüber nach, welche Aufgaben ich noch zusätzlich übernehmen müsste. Dabei stellte ich fest, dass ich das meiste sowieso schon tat. So wuchs die Bereitschaft, mich dem zu stellen. Außerdem sind wir ja ein Team. Was ich nicht kann, kann ein anderer.“

 

Für Irmtraut Huneke sind die Veranstaltungen der Evangelischen Allianz immer Festtage des Glaubens. Sie freut sich auf die jährliche Allianz-Gebetswoche, einfach, weil man dort die Chance hat, sich als Christen in der Stadt zu begegnen. Seitdem sie sich bewusst für den christlichen Glauben entschieden hat, ist sie gern mit der „besten Botschaft dieser Welt“ unterwegs. Bis zum Tode ihres Mannes Martin Huneke 2009, immer mit ihm zusammen. „Ich lebe in der Allianz, in den unterschiedlichen Gemeinden. Und natürlich hatte ich auch während meiner Berufstätigkeit als leitende Erzieherin viele Kinder aus unterschiedlichen Gemeinden in meiner Einrichtung. Ich kann daher heute für mich sagen: Ich könnte in jeder Gemeinde Lüdenscheids meine Heimat haben, da überall in unserer Stadt das Evangelium gepredigt wird“ erklärt sie im Gespräch.

 

Mit der Bibel in der Hand. So ist Irmtraut Huneke am liebsten unterwegs

Mit der Bibel in der Hand. So ist Irmtraut Huneke am liebsten unterwegs (Foto: Kannenberg)

 

Irmtraut Huneke konnte auf ihrem Weg als bekennende Christin schon viel bewegen. Durch ihre Arbeit als Leiterin eines Kindergartens wurde sie zur Buchautorin. Durch die Hilfe und Ermutigung von Prof. Dr. Hans Bernhard Kaufmann entstand 1985 ihr erstes Buch: „In unserem Kindergarten hat Gott bei mir an gefangen“ das 10.000 mal erschien und dem viele Tagungen auch im Osten der Republik folgten.

 

Mit ihrem Mann leitete sie das „Gesprächsforum Leben + Glauben“ zu dem namhafte Referenten mit aktuellen Themen ins Kulturhaus eingeladen wurden. Als Ehepaar hielten sie auch deutschlandweit Vorträge, besonders zu Beziehungsthemen. So entstand auch ihr zweites Buch: „Neues entdecken – ein Leben lang.“

 

Zudem initiierte sie mit einem Team zusammen das „Frühstückstreffen für Frauen“ im Kulturhaus Lüdenscheid. Mit bis zu 350 Frauen. Als Folge davon bat man sie, mit einem Allianzgebetsfrühstück zu beginnen, das mittlerweile ebenfalls sehr erfolgreich ist.

 

Prof. Dr. Jörg Knoblauch bat sie, im Vorstand von „Hour of Power Deutschland“ mit zu arbeiten. Dort lernte sie Norman Rentrop, den Gründer von „Bibel TV“ kennen. So wurde sie Gründungsmitglied bei diesem Sender, der inzwischen 17 Jahre besteht.

 

Als das „Lokale Bündnis für Familie“ in Lüdenscheid entstand, kam in einem kleinen Frauenteam der Wunsch auf, Werte, die das Leben erleichtern, noch mehr in die Stadt zu bringen. So wurde sie Mitinitiatorin des „Neugeborenen – Empfangs“, der seit 2007 zwei Mal im Jahr unter der Schirmherrschaft des Bürgermeisters im Rathausfoyer stattfindet. Aus dieser Arbeit entstand ihr Buch: „Familienzentren – wo sich kleine und große Persönlichkeiten begegnen.“

 

Da sie ihren Glauben auch als Witwe ungebrochen lebt und Menschen gleich welcher Altersgruppe mitreißen kann, wird sie gern zu Rate gezogen. Von Jüngeren genauso wie von Älteren. So gab sie z.B. 2017 jeden Abend einen frischen Impuls bei „Jesus House Lüdenscheid“ an die Jugendlichen weiter, der begeistert aufgenommen wurde. Oder sie war zu Gast in der „bewohn-Bar“, die von der Evangelischen Jugendallianz Lüdenscheid regelmäßig in der „Guten Stube“ an der Werdohler Straße veranstaltete wird. Und sie wirkte bei „ProChrist Lüdenscheid 2018“ gleich in mehreren Bereichen mit.

 

Könnte man bessere Voraussetzungen für die Vorsitzende der Evangelischen Allianz mitbringen? Wohl kaum. Unterstützt wird sie in ihrem neuen Amt von Thomas Tetzlaff als 2. Vorsitzenden (Evangelische Kirchengemeinde Oberrahmede), der vielen im Kirchenkreis als Bandleader der Worship-Band „Band96“ ein Begriff sein dürfte. Neuer Schriftführer ist Volker Hagedorn (FeG Börsenstraße/Lüdenscheid) und Kassenwart Uwe Reininghaus (Evangelische Christuskirchengemeinde).

 

   Mit dem Lüdenscheider Bürgermeister Dieter Dzewas auf Du und Du. Die zwei arbeiten schon seit vielen Jahren Seite an Seite für die Stadt (Foto: Kannenberg)

Mit dem Lüdenscheider Bürgermeister Dieter Dzewas auf Du und Du. Die zwei arbeiten schon seit vielen Jahren Seite an Seite für die Stadt (Foto: Kannenberg)

 

Wer die vier näher kennt, weiß, dass sich hier ein echtes „Powerpaket“ gefunden hat. Das sieht Irmtraut Huneke genauso. Sie ist zuversichtlich, dass sie gemeinsam auch weiterhin viel bewegen können in der Stadt Lüdenscheid.

 

Für die Zukunft möchte sie andere noch mehr dazu ermutigen, ebenfalls Verantwortung zu übernehmen und sich in den Gemeinden zu engagieren. Irmtraut Huneke sagt dazu: „Ich habe früher immer gedacht, dass ich nichts Besonderes kann. Bis ich dann entdeckte, dass dem nicht so ist. Denn im Laufe der Jahre durfte ich lernen, dass ich gut organisieren und auch delegieren kann. Ich wünsche mir daher sehr, dass Menschen ihre eigenen Gaben entdecken und in die Gemeinden einbringen. Dass in jeder Kirchengemeinde Lüdenscheids einige sind, die die Evangelische Allianz auf dem Herzen haben, dafür beten, anderen davon erzählen und sich selbst aktiv einbringen. Wir brauchen die Begeisterung für diese weltweite Bewegung.“

 

Die Evangelische Allianz ist wichtig. Sie hat viel bewegt und sich bisher vor keinem noch so schlimmen Diktator oder gar vor ungünstigen Umständen gebeugt. Die Diktatoren mussten gehen. Die Umstände änderten sich. Oft zum Guten. Die Allianz war und ist weiterhin da und arbeitet. Sie ist ein Segen für viele und soll es auch bleiben. Menschen wie Irmtraut Huneke sorgen mit ihrem Engagement mit dafür, dass der christliche Glaube lebendig bleibt und auch für die nachfolgenden Generationen attraktiv ist. Daher kann man ihr und ihrem Team nur das Beste für die Zukunft wünschen. Wer sie kennt, weiß, dass sie niemals damit aufhören wird, Menschen für Jesus und die Allianz zu begeistern. ©IK

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