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Ausstellung Weg – Kreuz Kreuz – Weg

21.2.2020

Bis 22. März sind rund 100 Glaskreuze von Christian Weniger-Espelöer im Gemeindezentrum der Erlöserkirche zu sehen (Foto: Salzmann)
Bis 22. März sind rund 100 Glaskreuze von Christian Weniger-Espelöer im Gemeindezentrum der Erlöserkirche zu sehen (Foto: Salzmann)

LÜDENSCHEID + „Die Klarheit von Glas bringt meine Seele zum Durchatmen.“ Glas als Medium des Lichts brachte der freischaffende Glasdesigner Christian Weniger-Espelöer Ausstellungsbesuchern am Sonntag bei der Eröffnung seiner Ausstellung „Weg – Kreuz Kreuz – Weg“ im Gemeindezentrum der Erlöserkirche nahe.

 

Pfarrer Holger Reinhardt hieß die Besucher bei der gut besuchten Vernissage im Gemeindezentrum der Erlöserkirche willkommen (Foto: Salzmann)

 

Nach dem Gottesdienst hieß Pfarrer Holger Reinhardt Kunstinteressierte bei der Ausstellung, bei der der gebürtige Dortmunder fast 100 Glaskreuze präsentiert, willkommen. Für die Gemeinde sei Glaskunst etwas Neues, betonte Reinhardt. In der Regel seien Gemälde, häufig von Hobbykünstlern, im Gemeindezentrum zu sehen. Er selbst habe die Kreuze von Christian Weniger-Espelöer zuerst im Haus Villigst, dem Tagungshaus der Evangelischen Landeskirche, gesehen. Ein Dank ging an das Ehepaar Rolf und Rosemarie Moos, die die Ausstellung ermöglichten.

 

(v.r.n.l.) Rolf Moos, Christian Weniger-Espelöer, Rosemarie Moos, Superintendentin Martina Espelöer vom Evangelischen Kirchenkreis Iserlohn und Pfarrer Holger Reinhardt bei der Eröffnung (Foto: Salzmann)

 

Worte zum Kreuz steuerte die Ehefrau des Künstlers, Superintendentin Martina Espelöer vom Evangelischen Kirchenkreis Iserlohn, zur feierlichen Eröffnung der Werkschau bei. Über Kreuze am Weg, die – mit Blumen und Lichtern geschmückt – an einen Verstorbenen erinnern oder Orte des Gebetes markieren, Kreuzwege, Wegkreuze, Kreuze über Kinderbetten, als Halskette, auf Gräbern oder in Krankenzimmer machte sie sich Gedanken. „Kreuze säumen unsere Wege, gewünscht – oder auch unerwünscht“, führte sie aus. Das Kreuz als zentrales Symbol des Christentums sei ein starkes Zeichen. „Es erzählt die Geschichte des gewaltsamen Todes von Jesus aus Nazareth wie auch die Geschichte der Gewaltherrschaft des Römischen Reiches.“ Es erzähle jedoch auch davon, dass der Tod durch Gott überwunden worden sei. So könne das Kreuz zum Baum des Lebens werden.

 

„Kunst machen ist ein Abenteuer“, meinte der freischaffende Glasdesigner Christian Weniger-Espelöer bei der Einführung in seine Glaskunst (Foto: Salzmann)

 

Neben seiner starken Ausstellungskraft habe das Kreuz – wie Glas – auch eine verletzliche Seite. In den Kreuzen, die in der Ausstellung zu sehen seien, seien beide Seiten im Material Glas zusammengeführt. Vertikal würden sie Himmel und Erde, horizontal Menschen und Welten, Farben und Biografien miteinander verbinden. Man müsse behutsam damit umgehen, um Dialog nicht zu behindern. „Glas ist ein Medium des Lichts“, unterstrich der Künstler, der sich auf die Technik des Glasfusing, des Gestaltens und Verschmelzens von Glasscheiben bei 840 Grad Celsius, spezialisiert hat, in seiner Werkeinführung. „Mal klar, farbig und brillant, mal hart, spröde und kalt oder zäh und flüssig und heiß – glühend.“ Glas tanze durch das Licht des Tages und zeige seine Stimmung. Zugleich rege es zu eigenen Gedanken an und belebe eigene Gefühle. „Meine Glasbilder sind gezeichnet und entstanden durch die Anregungen im Alltag“, erläuterte Weniger-Espelöer. „Bilder entstehen, wenn ich mir Struktur schaffe oder eine wilde Unruhe in mir lebt.“ Die Kreuze seien sehr unterschiedlich gestaltet.

 

Musikalisch umrahmt wurde die gut besuchte Vernissage von der jungen Schalksmühlerin Jennifer Werthmann (Klavier), die mit rumänischen Volkstänzen von Bela Bartok und der Paganini Etüde „La Chasse“ von Franz Liszt begeisterte. Zu sehen ist die Ausstellung bis 22. März. ©JS

 

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