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Geldregen für die Apostelkirche

24.6.2021

Die Apostelkirche ist denkmalgeschützt und gilt als Wahrzeichen der Ebbegemeinde Herscheid. (Foto: Max Gerhard)
Die Apostelkirche ist denkmalgeschützt und gilt als Wahrzeichen der Ebbegemeinde Herscheid. (Foto: Max Gerhard)

HERSCHEID + Berlin hat den Herscheider Hilferuf gehört: Die Apostelkirche wird mit 548.114 Euro aus dem Denkmalschutz-Sonderprogramm des Bundes unterstützt. Diese Entscheidung hat der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages im Mai getroffen und damit die Zukunft des Herscheider Wahrzeichens gesichert. Denn das älteste Gebäude der Gemeinde muss dringend saniert werden. Dafür sei die Kirche jedoch auf finanzielle Hilfe angewiesen, wie Pfarrer Bodo Meier schon im Herbst 2019 bei einer Gemeindeversammlung betont hatte. Seitdem wurden nicht nur zahlreiche Spenden gesammelt. Unterstützung kam in den vergangenen Monaten auch aus der Politik: Die beiden heimischen Bundestagsabgeordneten Nezahat Baradari (SPD) und Dr. Matthias Heider (CDU) setzten sich in Berlin dafür ein, über den Bundeshaushalt entsprechende Mittel für die Apostelkirche bereitzustellen.

 

„Die vielen intensiven Gespräche in den vergangenen Wochen haben sich gelohnt“, erklärte Baradari nach der Förderzusage. Die bewilligten 548.114 Euro würden „etwa 40,4 Prozent der Gesamtausgaben der Bauarbeiten“ entsprechen. Insgesamt rechnet die Evangelische Gemeinde Herscheid mit Kosten in Höhe von 1.359.120 Euro, die dank der Fördermittel jetzt gestemmt werden können. „Ich konnte mir Mitte März bei einem Besuch in Herscheid selbst ein Bild vom baulichen Zustand der Kirche machen. Daher begrüße ich es sehr, dass die dringend notwendigen Sanierungsmaßnahmen, die unter anderem einen Austausch der Fußbodenheizung, die Erneuerung des Bodenbelags sowie eine restauratorische Reinigung bzw. Aufarbeitung aller Bauteile und Einrichtungsgegenstände umfassen, nun durch Bundesmittel gefördert werden“, teilte die SPD-Bundestagsabgeordnete mit.

 

Auch Dr. Matthias Heider freute sich über den positiven Förderbescheid: „Jetzt sind die Sanierungsmaßnahmen finanziell so abgesichert, dass sie ab dem nächsten Frühjahr wie geplant umgesetzt werden können. Es geht also voran!“ Der CDU-Bundestagsabgeordnete verwies auf mehrere Expertenuntersuchungen, die den dringenden Sanierungsbedarf der baulich bis in das elfte Jahrhundert zurückdatierbaren Apostelkirche gezeigt hätten. Dabei müssten „vor allem die gebäudeklimatischen Verhältnisse unbedingt verbessert werden“. Darüber hinaus seien „fast alle im Kirchenraum befindlichen Objekte von kunsthistorischem Wert schimmelbefallen“. Zudem würden „Beschädigungen der Bausubstanz zeitnahen Handlungsbedarf“ anzeigen.

 

Ursprünglich war die Evangelische Gemeinde Herscheid davon ausgegangen, lediglich eine neue Heizung und renovierte Wände in der Apostelkirche zu benötigen. Bei einer Bestandsaufnahme wurden allerdings viele weitere Mängel festgestellt – auch das Inventar war betroffen. Im Zuge der Sanierung soll die Ausstattung nun neu sortiert werden. Geplant ist auch die Anzahl der Kirchenbänke zu reduzieren und dafür Stühle aufzustellen. Über die Details der Pläne möchte das Herscheider Presbyterium bei einer Veranstaltung im Herbst informieren. Dann sollen auch die Gemeindemitglieder wieder in den Prozess mit einbezogen werden. Ihre Ideen waren bereits zu Beginn der Planungen gesammelt worden. Der Startschuss für die Sanierung könnte dann 2022 erfolgen, wobei mit einer Bauzeit von einem Jahr gerechnet wird. ©mg

Bei mehreren Versammlungen wurden die Gemeindemitglieder – wie hier im Herbst 2019 – in den Prozess der Sanierungspläne mit einbezogen. (Foto: Max Gerhard)
Bei mehreren Versammlungen wurden die Gemeindemitglieder – wie hier im Herbst 2019 – in den Prozess der Sanierungspläne mit einbezogen. (Foto: Max Gerhard)
Sanierungspläne für die Apostelkirche (Foto: Max Gerhard)
Sanierungspläne für die Apostelkirche (Foto: Max Gerhard)

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