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Die Lage sondieren

10.10.2021

Das Wort zum Sonntag heute mit Gedanken von Iris Jänicke, Geschäftsführerin des Diakonischen Werkes Lüdenscheid-Plettenberg. (Grafik: EKKLP)
Das Wort zum Sonntag heute mit Gedanken von Iris Jänicke, Geschäftsführerin des Diakonischen Werkes Lüdenscheid-Plettenberg. (Grafik: EKKLP)

Das war also die Woche der Sondierungen. Mit Spannung verfolgt die Republik, welche Weichen die gewählten Verantwortungsträger für eine zukunftsfähige Regierung stellen. Bei so viel medialem Interesse wollte ich wissen, was denn der Duden zum Thema „Sondierung“ zu sagen hat: „Etwas vorsichtig erkunden, erforschen, um das eigene Verhalten der Situation anpassen zu können und um die Möglichkeiten zur Durchführung eines bestimmten Vorhabens abschätzen zu können.“

 

Eines bestimmten Vorhabens? Da fallen mir so einige soziale Themen ein, für die sich Kirche und Diakonie – gemeinsam mit den anderen Wohlfahrtsverbänden – einsetzen. Hunderttausende Pflegebedürftige, ihre Angehörigen und Pflegekräfte können nicht mehr länger auf eine echte Pflegereform warten. Durch die Corona-Pandemie hat sich die Situation für viele Kinder sehr verschärft. Viele Beispiele aus der sozialen Arbeit fallen mir ein.

 

Und ich merke: Sondieren ist auch im Kleinen und Alltäglichen angesagt. Und ein Auftrag nicht nur an die zukünftig Regierenden, sondern an uns alle: in der eigenen Umgebung zu erkunden, wer tatkräftige Hilfe und Unterstützung braucht. Wer vielleicht einsam, abgehängt, verzweifelt ist oder ganz am Rande steht. Solches Sondieren klappt am besten gemeinsam mit anderen. Durch Nachbarschaftshilfe oder Ehrenamtsarbeit ergibt sich dann oft schneller als gedacht eine heilsame Koalition der Hilfsbereitschaft.

Einen offenen Blick für das was möglich ist, wünscht sich selber und Ihnen

 

Iris Jänicke,

Geschäftsführerin des Diakonischen Werkes Lüdenscheid-Plettenberg

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