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Perspektivabend öffnet den Weg in die Zukunft
22.2.2022

LÜDENSCHEID + Die Ev. Kirchengemeinde Brügge-Lösenbach unternimmt engagierte Schritte in die Zukunft. Wo soll die rund 2700 Mitglieder umfassende Gemeinde in zwei Jahren stehen? Wie will sie dahin kommen?
Diese Fragen wurden kürzlich bei einem Perspektivabend unter Leitung von Pfarrer Simon Schupetta im Ev. Gemeindezentrum Lösenbach intensiv erörtert. Drei Fragen standen im Mittelpunkt. Was ist in den vergangenen zwei Jahren gut gelaufen? Wo sehe ich die Gemeinde in zwei Jahren? Was kann ich dazu beitragen?
Simon Schupetta hatte für den Abend das Format des „World Cafés“ gewählt. Rund 80 Frauen und Männer aller Altersgruppen diskutierten im Laufe der Veranstaltung an zwölf großen Tischen in wechselnder Besetzung über die zentralen Themen. „Wir sind diejenigen, die zeigen, was es heißt, in der Freiheit zu leben, die Gott uns gibt“, sagte Simon Schupetta zum Auftakt der Veranstaltung.
Für die Gemeinde von großer Bedeutung: Die Fälle sexualisierter Gewalt mit dem anschließenden Selbstmord des Tatverdächtigen sollen in zwei Jahren aufgearbeitet sein. „Das bedeutet aber nicht, dass wir das Thema unter den Tisch kehren wollen“, sagte einer der Gesprächsteilnehmer.
Die Gemeinde ist vor einigen Monaten intensiv in die Aufarbeitung eingestiegen. Das Presbyterium und andere Ehrenamtliche beschäftigen sich mit der Erstellung von Schutzkonzepten. Sie sind nach dem Kirchengesetz zum Schutz vor sexualisierter Gewalt für alle Gemeinden vorgeschrieben.

„Das Gemeindeleben soll wieder so vielfältig sein wie vor der Corona-Pandemie“ – auch dieses Ziel schrieben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf die großen DIN A1 Bögen, die auf den Tischen lagen.
Wie kann die Gemeinde das erreichen? Nur durch persönlichen Einsatz, interessante Aktionen und neue Ideen. Teilnehmer erinnerten sich an die erfolgreiche Aktion „Neue Schritte“ in den 1990er Jahren. Telefonaktionen und ein üppiges Buffet für alle brachten damals Schwung ins Gemeindeleben.
Pluspunkte in den vergangenen zwei Jahren seien unter anderem die Missionsarbeit für Indonesien und Rumänien gewesen. Ebenso wurde der Zusammenhalt und die Spendenbereitschaft der Gemeinde während der Flutkatastrophe positiv vermerkt. Hervorgehoben wurden auch die neue Homepage, die Kindertagesstätte und die pädagogische Arbeit des CVJM sowie der ausgeglichene Finanzhaushalt der Gemeinde.
Was passiert mit den Erkenntnissen, die beim Perspektivabend gewonnen wurden? „Als erstes wird sich das Presbyterium intensiv mit den Ergebnissen befassen“, kündigte Simon Schupetta an.
Für das Ev. Gemeindehaus an der Halverstraße ergeben sich bereits kurzfristig neue Perspektiven. Wie die Presbyter Eberhard Reich und Martin Cordt erläuterten, wird das Gebäude an einen Investor verkauft. Die Gemeinde werde allerdings das Grundstück behalten und sich Nutzungsrechte in dem Gebäude sichern. Dafür solle mit dem neuen Eigentümer ein Erbpachtvertrag geschlossen werden.
Zahlreiche Räume in dem großen Gebäude würden nicht mehr von der Gemeinde genutzt. Außerdem sei das Haus renovierungsbedürftig, erklärte Eberhard Reich. Angesichts sinkender Einnahmen aus der Kirchensteuer und hohen finanziellen Belastungen, die bei einer Sanierung auf die Gemeinde zukämen, habe sich das Presbyterium nach intensiven Beratungen zum Verkauf des Brügge Gemeindezentrums entschlossen. ©wt
