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Aschermittwoch – vor ein paar Jahren. Eine Praktikantin war in unserer Gemeinde und selbstverständlich waren wir am Morgen in der Messe gewesen und hatten uns das Aschenkreuz auf die Stirn zeichnen lassen, die Aufforderung zur Umkehr gehört und die Worte, dass wir Staub seien, und zum Staub zurückkehren würden. Jedes Jahr neu zu Beginn der österlichen Bußzeit dieses Ritual: Asche auf unser Haupt und die Erinnerung daran, dass unser Leben endlich ist. Wir wissen nicht, wieviel Zeit uns noch bleibt. Jeder Tag kann der letzte sein und jede Stunde ist kostbar. Das ist der Grund, dass wir unser Leben überprüfen und neu ausrichten.

Damals, vor ein paar Jahren, wurden wir darauf angesprochen und danach gefragt. Ein Termin, den wir gemeinsam wahrnehmen wollten, wurde kurzfristig abgesagt, es gab Luft im Terminkalender. Das erlaubte uns, einen Besuch in einer Moschee zu machen. Die Kollegin war noch nie in einer Moschee gewesen, und so fuhren wir dort vorbei, um ein paar Dinge zu besprechen, die wir sonst telefonisch geklärt hätten. Unsere muslimischen Freunde (Freundinnen waren gerade nicht da) bemerkten die Zeichen auf unserer Stirn und fragten nach der Bedeutung. Wir erklärten das Aschekreuz und sagten, heute sei der Beginn unserer Fastenzeit. Das Erstaunen war groß, als sie hörten, dass es auch im Christentum eine Fastenzeit gibt. Mir geht seit dieser Begegnung die Frage nach, wie sich unser Glaube in gemeinsamer Handlung und Haltung zeigt. Oder auch die Frage, ob wir einen Sonntagsglauben haben, oder ob er auch alltagstauglich ist. Wie gehen wir mit Versagen, Schuld und Sünde um? Mit eigener? Mit fremder? Fragen über Fragen.

Vielleicht ist die Fastenzeit ja eine Zeit der Fragen. Suchen und fragen…. mir scheint das kein schlechtes Programm zu sein für die kommenden Wochen.

Einen gesegneten Sonntag wünscht Ihnen

Mechthild Börger, Gemeindereferentin der Katholischen Kirchenegemeinde St. Medardus Lüdenscheid