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Fördermittel verzögern Erneuerung

23.4.2022

Die Apostelkirche ist eines der ältesten und wichtigsten Gebäude der Gemeinde Herscheid. Die dringend notwendige Sanierung kann leider erst im nächsten Jahr beginnen. (Foto: Max Gerhard)
Die Apostelkirche ist eines der ältesten und wichtigsten Gebäude der Gemeinde Herscheid. Die dringend notwendige Sanierung kann leider erst im nächsten Jahr beginnen. (Foto: Max Gerhard)

HERSCHEID + Das restauratorische Aufarbeiten aller Bauteile und Einrichtungsgegenstände, der Einbau einer modernen Fußbodenheizung, die Erneuerung des Bodenbelags – kurz nach dem Osterfest sollte es mit den dringend notwendigen Sanierungsarbeiten in Herscheids Wahrzeichen, der denkmalgeschützten Apostelkirche, eigentlich losgehen. Doch nun hat die Evangelische Gemeinde bekannt gegeben, dass sich das Projekt verzögert. Der Grund sind die Bundesfördermittel aus einem Denkmalschutz-Sonderprogramm in Höhe von 548.114 Euro. Diese finanzielle Hilfe kommt zwar erfreulicherweise in vollem Umfang der Erneuerung der Apostelkirche zugute, führt jedoch dazu, dass das Projekt ausschreibungspflichtig ist. Die Pflicht gilt nicht wie zunächst angenommen auch für Denkmäler. Dafür war eine zwischenzeitliche Änderung der Förderrichtlinien verantwortlich. Die Kirchengemeinde Herscheid reagierte sofort und organisierte eine Ausschreibung an passende Planungsbüros, die bereits Anfang März abgeschlossen werden konnte.

 

Volle Auftragsbücher als Problem

Doch es kam ein Problem hinzu: Sowohl die Planungsbüros als auch die auf die Sanierung von denkmalwerten Gebäuden spezialisierten Gewerke sind in den nächsten Monaten voll ausgebucht, sodass die Apostelkirche nach aktuellem Stand erst ab dem Frühjahr 2023 saniert werden kann. Eine Verzögerung ist also unvermeidlich, an den Sanierungsplänen wird aber auf jeden Fall festgehalten. Mit einem Abschluss der Arbeiten ist dann frühestens Ende nächsten Jahres zu rechnen. Auch damit würde zumindest eine weitere Vorgabe der Bundesfördermittel erfüllt werden: Denn die 548.114 Euro gelten für einen Zeitraum von fünf Jahren. Trotz der dringenden Notwendigkeit der Sanierung könne die Kirche übrigens weiterhin ohne Einschränkungen bis in das nächste Frühjahr hinein genutzt werden, wie die Herscheider Gemeinde klar stellt. Negativ bemerkbar machen wird sich die verzögerte Sanierung dafür etwa bei den Heizkosten, die angesichts einer veralteten Anlage und der aktuellen Energiepreise noch stärker steigen dürften.

 

Spendenaktion läuft

Umso wichtiger sind vor diesem Hintergrund Spenden für die Kirchengemeinde. Denn die insgesamt rund 1,36 Millionen Euro teure Erneuerung der Apostelkirche muss auch aus eigenen Mitteln gestemmt werden. 200.000 Euro sollen dabei allein durch Spenden erreicht werden. Seit der Auftaktveranstaltung im Oktober 2021 sind mittlerweile 32.258 Euro (Stand Mitte März) gespendet worden. Um diese Zahl weiter zu steigern, sind in diesem Jahr zahlreiche Feste und Aktionen vorgesehen. Dafür hat sich sogar eine eigene Gruppe gegründet, die sich „Gruppe 127.1“ nennt und sich damit auf den Bibelpsalm 127 bezieht: „Wenn der Herr nicht das Haus baut, dann ist alle Mühe der Bauleute umsonst.“ Gleichzeitig betont die Evangelische Gemeinde Herscheid, dass sie in der jetzigen Situation der Weltlage sensibel mit der Werbung um Spenden für die Kirche umgehen werde. Es sei verständlich, wenn Menschen nun spenden würden, um menschliches Leid zu lindern. Dennoch solle die Apostelkirche nicht vergessen sein. ©mg

Wer die Apostelkirche finanziell unterstützen möchte, kann eine Spende auf das Konto der Evangelischen Kreiskirchenkasse Lüdenscheid DE28 3506 0190 2001 1930 18 überweisen. Als Betreff sollte „KG Herscheid – Renovierung Kirche“ und die eigene Adresse angegeben werden. Die Evangelische Gemeinde Herscheid dankt allen, die mithelfen, dass die fehlenden 200.000 Euro für die dringend notwendige Sanierung der Apostelkirche zusammenkommen.

Die Pläne für die Erneuerung der Apostelkirche sind fertig, ihre Umsetzung muss jedoch verschoben werden. (Foto: Max Gerhard)
Die Pläne für die Erneuerung der Apostelkirche sind fertig, ihre Umsetzung muss jedoch verschoben werden. (Foto: Max Gerhard)

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