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Allianzgebetswoche im Kirchenkreis: Lüdenscheid

19.1.2023

Interview Pastor Marco Fischer (l.) mit Bürgermeister Sebastian Wagemeyer beim überkonfessionellen Gebetsabend. (alle Fotos: Ingrid Weiland)
Interview Pastor Marco Fischer (l.) mit Bürgermeister Sebastian Wagemeyer beim überkonfessionellen Gebetsabend. (alle Fotos: Ingrid Weiland)

von Ingrid Weiland

 

LÜDENSCHEID + Ein besonderer Höhepunkt der Allianzgebetswoche in Lüdenscheid war auch diesmal wieder der überkonfessionelle Gebetsabend, der immer unter dem Leitwort „Suchet der Stadt Bestes“ steht. Dieser fand erstmalig nicht im Bürgerforum des Rathauses, sondern in der Kreuzkirche statt. Mit dem Spruch „Wenn wir unser Leben Jesus anvertrauen, können wir seine Liebe und Vergebung erfahren und uns auf die Ewigkeit freuen“ hieß Irmtraut Huneke, Vorsitzende der Evangelischen Allianz Lüdenscheid, die auch den Abend moderierte, dort alle Gäste willkommen – unter ihnen den früheren und den jetzigen Bürgermeister, Dieter Dzewas und Sebastian Wagemeyer.

 

Wagemeyer war Interviewpartner von Pastor Marco Fischer (Evangelische Freikirche Gemeinde Gottes). Er hob vor allem hervor, dass man Menschen, die sich für andere einsetzen, mehr im Blick haben sollte. Dem Gespräch schlossen sich Gebete für die Stadt und ihre Verwaltung, für ihre Schulen und sonstigen Einrichtungen an. Anschließende interviewte Diakon Bernd Hartmannsberger (Freie evangelische Gemeinde) Michael Siol, Pfarrer im Pastoralteam der evangelischen Kirchengemeinden Hülscheid-Heedfeld, Oberrahmede und Rahmede. Wie dieser erklärte, legt er großen Wert auf gute Kontakte zu Gemeindegliedern. Es sei für ihn besonders wichtig, „ein Auge für Not leidende Menschen zu haben“. Anschließend betete man für seine seelsorgerlichen und anderen Aufgaben als Pfarrer.

 

Ein drittes Interview wurde von zwei Lüdenscheiderinnen geführt, die in der katholischen Gemeinde aktiv sind: Gemeindereferentin Marita Franzen musste Fragen beantworten, die Maria Luise Markgraf (ehrenamtliche Mitarbeiterin) an sie stellte. Die Zuhörerinnen und Zuhörer erfuhren, dass die Befragte dankbar dafür ist, dass sie sich als Frau hauptamtlich in die Gemeindearbeit einbringen kann, dass sie Gemeindeglieder begleiten und Menschen die Worte „Gott liebt dich!“ zusprechen kann. Mit Begeisterung äußerte sie sich darüber, dass die Sternsinger viel Freude daran fanden, Spenden für bedürftige Kinder in Indonesien zusammenzutragen. Für ihre zukünftigen Aufgaben wurde Marita Franzen – ebenso wie Bürgermeister Wagemeyer und Pfarrer Siol – unter den Segen Gottes gestellt. Den musikalischen Teil des Abends hatten Olaf Westmeier (Tasten) und die Schwestern Kristin und Kathrin Roeder (beide Gesang) übernommen, die mit zahlreichen Liedern beeindruckten. Die Kollekte des Abends war für das Projekt „Wärme und Licht“ bestimmt.

 

Für verfolgte Christen

Abend für verfolgte Christen mit Alex Lindt (mit aufgespanntem Schirm) vom Hilfswerk Open Doors.
Abend für verfolgte Christen mit Alex Lindt (mit aufgespanntem Schirm) vom Hilfswerk Open Doors.

Axel Lindt, Öffentlichkeitsreferent der Hilfsorganisation „Open Doors“, gestaltete zum wiederholten Mal einen Gebetsabend im Rahmen einer Allianzgebetswoche in Lüdenscheid. Im Gemeindehaus Eduardstraße ging es um das Thema „Verfolgte Christen“. Ein Musikensemble der einladenden Gemeinde stimmte die zahlreichen Besucher mit eindrucksvollen Liedern auf das Programm, das sie erwartete, ein. Axel Lindt stellte die Arbeit des Hilfswerks „Open Doors“ vor, das sich schon seit fast 70 Jahren für Christen einsetzt, die aufgrund ihres Glaubens benachteiligt und verfolgt werden. Mit dem 91. Psalm und einem Regenschirm machte er deutlich, dass sie „unter Gottes Schirm sicher leben sollen.“ Er berichtete, dass Christen in vielen Ländern durch ihre eigenen Familien, durch Behörden, Verbrecherbanden und extremistische Gruppen Verfolgung erfahren, weil sie sich einer fremden Religion zugewandt haben.

Mit „Gesichtern der Verfolgung“, die auf einer Leinwand zu sehen waren, und Berichten über unter die Haut gehende Schicksale von Menschen in Nepal, Vietnam, Ostafrika, Lateinamerika, Irak und Iran unterstrich Lindt seine Ausführungen. Er rief auch dazu auf, in Kleingruppen für die verfolgten Christen zu beten, die wegen ihres Glaubens unvorstellbares Leid ertragen müssen. Die Kollekte des Abends war für die Arbeit des Hilfswerks bestimmt, das seine Aufgabe darin sieht, verfolgte christliche Gemeinden zu stärken, Hilfe vor Ort zu leisten und die „freie Welt“ über die Christenverfolgung zu informieren. Berührt und beeindruckt von dem Gehörten und Gesehenen, nahmen etliche Besucher sich noch vom Büchertisch Informationsmaterial über die Arbeit von „Open Doors“ mit nach Hause

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Traditionelles Gebetsfrühstück

 

Zwanzigmal hatte das Gebetsfrühstück während der Allianzgebetswochen separat für Frauen und Männer stattgefunden. Dann war man dazu übergegangen, dieses gemeinsam einzunehmen. So ließ man sich denn auch das 24. Gebetsfrühstück in diesem Jahr in einem guten Miteinander schmecken. Rund 60 Frauen und Männer aus verschiedenen Lüdenscheider Gemeinden waren am Samstag in der Markuskirche zusammengekommen, um das reichhaltige Frühstück zu genießen, das Küsterin Jutta Ottofülling in vorbildlicher Weise vorbereitet hatte. Ihr galt ebenso ein herzliches Dankeschön wie Tabea Katzenmaier (Klavier), Kristin Hartmannsberger (Gitarre) und Reiner Freudenreich (Cajón), die die Begleitung des gemeinsamen Gesangs übernommen hatten. Dem Eingangslied „Wir sind hier zusammen in Jesu Namen“ folgten etliche weitere eingängige Stücke.

Rund 60 Frauen und Männer aus verschiedenen Lüdenscheider Gemeinden waren zum Gebetsfrühstück in der Markuskirche zusammengekommen.
Rund 60 Frauen und Männer aus verschiedenen Lüdenscheider Gemeinden waren zum Gebetsfrühstück in der Markuskirche zusammengekommen.

Zudem gehörten ein Interview, das Irmtraut Huneke, Vorsitzende der Evangelischen Allianz Lüdenscheid, mit dem Ehepaar Ingrid und Reinhard Neufert führte und eine Ansprache von Diakon Bernd Hartmannsberger zu dem Programm, das unter der Gesamtüberschrift „Freude am Herrn gewinnen“ stand. Die Anliegen der Interviewten, die manche schwere Zeit mit Hilfe ihres Glaubens überstanden haben, wurden in Gebete aufgenommen. Durch die Predigt wurde allen Mut zugesprochen, die angeblich „zu nichts in der Lage sind“. Denn laut dem Apostel Paulus „ist die Gnade Gottes alles, was der Mensch braucht“ und „seine Kraft ist in den Schwachen mächtig“.

 

Abschließender Gottesdienst

 

Nachdem die evangelischen Christen in Lüdenscheid sich eine Woche lang mit dem Thema „Freude“ auseinandergesetzt hatten, bildete ein Festgottesdienst in der Christuskirche am Sonntag den krönenden Abschluss der Allianzgebetswoche 2023. Irmtraut Huneke und Gemeindepfarrer Rainer Gremmels leiteten die Veranstaltung, die unter der Überschrift „Ewige Freude“ stand und die mit vielen ansprechenden Liedern von dem durch Katharina Linde (Violine), Pfarrer Sebastian Schultz und Tizian Ottofülling (beide Gitarre) begleiteten Chor der Christuskirche unter der Leitung von Kantor Wolfgang Kimpel (Tasten) musikalisch gestaltet wurde. Die Predigt über den 126. Psalm in dem es um die Bitte „Herr, wende unser Schicksal jetzt zum Guten“ geht, hielt der Generalsekretär der Evangelischen Allianz in Deutschland, Dr. Reinhardt Schink. Er machte der Gemeinde Mut, statt auf die gegenwärtigen Bedrohungen, Sorgen und Nöte zu schauen, „die Perspektive des Schöpfers einzunehmen“, das heißt, der Zukunft voller Hoffnung entgegenzublicken. „Der allmächtige Gott ist der Grund unserer Freude“ – so betonte er. „Weil wir die Zusage haben, dass er handelt, dürfen wir daran glauben, dass er Sorgen in Freuden verwandeln kann.“

Mit dem Abschlussgottesdienst war die „Staffelübergabe“ verbunden, durch die ein Übergang von der Gebetswoche der Evangelischen Allianz zur Gebetswoche der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland vollzogen wurde.
Mit dem Abschlussgottesdienst war die „Staffelübergabe“ verbunden, durch die ein Übergang von der Gebetswoche der Evangelischen Allianz zur Gebetswoche der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland vollzogen wurde.

Mit dem Abschlussgottesdienst war die „Staffelübergabe“ verbunden, durch die ein Übergang von der Gebetswoche der Evangelischen Allianz in Deutschland zur Gebetswoche der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland vollzogen wurde. Dr. Verena Hammes, Generalsekretärin dieser Arbeitsgemeinschaft, erklärte diesen Vorgang, bevor Ekkehart Vetter, langjähriger Generalsekretär der Evangelischen Allianz in Deutschland, den „Staffelstab“ Erzpriester Radu Constantin Miron überreichte. Der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland nahm diesen dankbar entgegen. Die Übergabe des „Staffelstabs“, der Symbole des christlichen Glaubens – das Kreuz und den Fisch – in sich vereint, hat außer in Lüdenscheid bisher nur in Berlin und Köln stattgefunden. Der Akt wurde mit einem beide Gebetswochen miteinander verbindenden Gebet unterstrichen, das man sich in gedruckter Form auch mitnehmen konnte. Am Schluss des Gottesdienstes traten Vertreter verschiedener Lüdenscheider Gemeinden mit Fürbitten für den Frieden in der Welt, für die Stadt und für das Land ein. Die Kollekte war je zur Hälfte für die Arbeit der Evangelischen Allianz Lüdenscheid und für diakonische Aufgaben der Christuskirchengemeinde bestimmt.

 

Ergänzt wurde das umfangreiche Programm der Allianzgebetswoche 2023 in Lüdenscheid durch einen Lobpreisabend mit Kristin und Bernd Hartmannsberger, einen Abend mit Sigrun Lemke und Bernhard Hanisch in der Aula der Freien Christlichen Schule, einen von Irmtraut Huneke und Pfarrer Holger Reinhardt gestalteten Gebetsnachmittag, eine 12-Minuten-Andacht von Pfarrerin Bärbel Wilde, einen Familiennachmittag in der Guten Stube und durch einen Jugendallianzabend.

Der Chor der Christuskirche begleitete den Abschlussgottesdienst musikalisch.
Der Chor der Christuskirche begleitete den Abschlussgottesdienst musikalisch.

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