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Interreligiöser Dialog im Evangelischen Kirchenkreis

12.2.2024

Im September 2023 organisierte das Interreligiösen Forum Lüdenscheid ein Friedensgebet im Rathaus von Lüdenscheid. Manuela Behle (3. V. r.) gehörte zu den Rednerinnen bei dieser Veranstaltung (Foto: Jakob Salzmann)
Im September 2023 organisierte das Interreligiösen Forum Lüdenscheid ein Friedensgebet im Rathaus von Lüdenscheid. Manuela Behle (3. V. r.) gehörte zu den Rednerinnen bei dieser Veranstaltung (Foto: Jakob Salzmann)

LÜDENSCHEID + Am Dienstag, 20. Februar 2024 um 18 Uhr findet ein Gottesdienst in der Evangelischen Johanneskirchengemeinde in Lüdenscheid mit der Beauftragung für den interreligiösen Dialog statt.

 

Was ist der Anlass?

Im Evangelischen Kirchenkreis Lüdenscheid-Plettenberg gibt es Beauftragte für den christlich-jüdischen als auch für den christlichen-islamischen Dialog. Beide Beauftragte (Pfarrer Achim Riggert und Jugendreferent Stefan Schick) sind aktive Mitglieder im interreligiösen Forum Lüdenscheid (IFL). Das IFL ist ein offenes Forum für alle Religionsgemeinschaften, denen der Dialog zwischen den Weltanschauungen und Religionsgemeinschaften wichtig ist. Im IFL gibt es sowohl einzelne Mitglieder als auch Vertreter einzelner Gemeinden. Das Forum wird durch drei Sprecher koordiniert. Derzeit sind das Achim Riggert, von der DITIB Emel Gülec und 2023 neu hinzugekommen Manuela Behle als Nachfolgerin für Christa Bätz. Manuela Behle ist bekennende Christin und möchte als Sprecherin eng mit dem heimischen Kirchenkreis zusammenarbeiten. Aus diesem Grund hat der Kreiskirchenvorstand sie für die Beauftragung am interreligiösen Dialog benannt.

 

Mehr Infos zum interreligiösen Forum finden sich auf der Webseite www.interreligioeses-forum-luedenscheid.de

Manuela Behle (r.) zusammen mit Emel Gülec beim interreligiösen Friedensgebet (Foto: Jakob Salzmann)
Manuela Behle (r.) zusammen mit Emel Gülec beim interreligiösen Friedensgebet (Foto: Jakob Salzmann)

Zur Person Manuela Behle und ökumenische Erfahrungen

Bereits mit drei Jahren besuchte Manuela Behle eine christliche Kindergruppe in ihrer Heimatkirchengemeinde Usseln (Willingen Upland) und anschließend die Jungschar. Geleitet wurde die Jungschar von Christinnen der landeskirchlichen Gemeinschaft mit Büro in Korbach. Danach folgte die regelmäßige Teilnahme am Jugendkreis in enger Kooperation mit Christen der evangelischen Allianz, die sich jeden Sonntagabend zur Andacht im Haus Göbel in Willingen trafen. Über diesen Weg lernte Manuela Behle die Bewegung „Entschieden für Christus“ kennen und trug für einige Jahre die Anstecknadel „Jesus lebt“. Erst später erfuhr sie, dass die Idee zur Nadel von Jürgen Werth aus Lüdenscheid stammte, den sie als Journalisten und Liedermacher über die „erf junge Welle“ im Radio kannte. Manuela Behle erinnert sich aus dieser Zeit an die Leseheftchen zur täglichen Bibellese für Kinder und später Jugendliche, wie z.B. das immer noch aufgelegte Heft „Guter Start“. Über die Jahre gewann sie dadurch ein fundiertes biblisches Wissen.

Weitere ökumenische Kontakte knüpfte sie als Teilnehmerin auf einer Katholischen Kinder- und Jugendfreizeit und bei einzelnen Einsätzen in der katholischen Diaspora in Willingen und Usseln als Messdienerin bei katholischen Messen.

 

Zuhause wurde sie nach dem christlichen Glauben ihrer Mutter erzogen, die als gebürtige Düsseldorferin ihre christlichen Werte durch die Diakonissen in Kaiserswerth erlernt hatte. Besonders die Themen zur Nächstenliebe und Solidarität mit Armen, Kranken und den Schwächsten in der Gesellschaft waren Gegenstand von Debatten im Elternhaus.

Manuela Behle entschied sich nach einem freiwilligen sozialen Jahr in ihrer Heimatkirchengemeinde in Usseln zu einer christlich-sozialen Ausbildung als evangelische Diakonin an der Diakonenschule im Martineum auf dem Gelände des Diakoniewerks Witten/Ruhr mit anschließendem Studium der Sozialpädagogik auf Diplom an der Evangelischen Fachhochschule in Bochum.  Seit 1992 ist Frau Behle Mitglied der Martineums- Gemeinschaft für Diakoninnen und Diakone.

 

Durch einen einjährigen Auslandsaufenthalt in den USA zum Ende des Studiums lernte Frau Behle die Friedenskirche „Brethren“ kennen, deren Bewegung in Deutschland (Schwarzenau an der Eder) ihren Ursprung hat. Durch die Brethren lernte Frau Behle auch Mitglieder der Mennoniten in den USA kennen, eine weitere ökumenisch geprägte Friedenskirche mit Wurzeln in der Schweiz. Durch den Einfluss der oben genannten Gemeinschaften erkannte Frau Behle bereits früh die Werte von Zusammenhalt und Dialog mit anderen.

 

Als Jugendreferentin in der evangelischen Kirchengemeinde Essen-Horst setzte sie sich Anfang des Jahrtausends für den Dialog zwischen ihrer Gemeinde und der dort ansässigen muslimischen DITIB Gemeinde Essen-Steele ein. Die darauf folgenden Jahre stand sie im Austausch mit verschiedenen Religionsgemeinschaften, Vereinen und gemeinnützigen Organisationen im „Eine Welt Forum Essen“, wofür sie auch arbeitete.

2009 wurde Frau Behle Bildungsreferentin für den Verband Christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder in Westfalen und ist als Pfadfinderin heute noch ehrenamtlich im Arbeitskreis Kinderschutz tätig. Über mehrere Jahre half sie als Hallenleitung auf den evangelischen Kirchentagen, wie z.B. in München, Hamburg, Dortmund oder dem „Kirchentag auf dem Weg“ in Ostdeutschland.

 

2013 wechselte Frau Behle zum Kreisjugendamt in des Märkischen Kreises und ist nach Lüdenscheid gezogen. 2017 lernte sie das Interreligiöse Forum durch die Teilnahme am Friedensgebet im Rathaus Lüdenscheid kennen und ist seitdem Mitglied dort. Frau Behle freut sich auf ihre Aufgabe, den Dialog zwischen Christen und anderen Religionsgemeinschaften zu fördern. ©MB

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