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Erlöserkirche feiert Jubiläum

10.10.2017

 Vor dem Einzug in die Kirche ließen die Paare rote Luftballons steigen (Foto: Jakob Salzmann)
 Vor dem Einzug in die Kirche ließen die Paare rote Luftballons steigen (Foto: Jakob Salzmann)

  

 

Von Monika Salzmann

SCHALKSMÜHLE - Heiter und unbeschwert feierte die Evangelische Kirchengemeinde Schalksmühle-Dahlerbrück am Sonntag den 125. Geburtstag der Erlöserkirche. „In 125 Jahren hat sich manches geändert“, meinte Pfarrer Dirk Pollmann, der die Gläubigen in der voll besetzten Kirche zum Festtag mit Gottesdienst, Sektempfang, gemeinsamem Mittagessen und Auflösung der Wette „Wetten, dass 125 Brautpaare, die in der Erlöserkirche getraut wurden, am Festgottesdienst teilnehmen“ willkommen hieß.

 

Die Pfarrer Dirk Pollmann, Klaus-Jürgen Diehl und Torsten Beckmann - von links - leiteten den Gottesdienst (Foto: Jakob Salzmann)

„Nur die Kanzel steht noch da, wo sie war.“ Auf die Einweihung der Kirche am 24. August 1892 durch Pfarrer Dresbach und die verschiedenen Etappen ihrer Ausstattung blickte er zurück. Es habe Bürgerinitiative auch gegen Widerstand gebraucht, um die Kirche zu bauen. Durch die Mitwirkung eines Projektchores, der sich zur Freude von Chorleiterin Marlies Plaßmann aus jugendlichen und erfahrenen Sängern zusammensetzte, der vereinigten Posaunenchöre Schalksmühle und Dahlerbrück sowie des CVJM Musizierkreises erhielt der Gottesdienst - von Pollmann, seinem Amtskollegen Torsten Beckmann und Pfarrer Klaus-Jürgen Diehl als Gastprediger geleitet – einen festlichen Charakter. Traditionelle und moderne Kirchenlieder, stimmungsvoll dargeboten, sprachen Jung und Alt an. Am Beispiel der Geschichte des Zöllners Zachäus brachte Klaus-Jürgen Diehl, ehemaliger Leiter des Amtes für Missionarische Dienste der Evangelischen Kirche von Westfalen, den Gläubigen in seiner Predigt den suchenden Gott, der seinen Geschöpfen nachgeht, nahe. „Jesus ist der Suchdienst Gottes in Person“, erklärte er. „Es geht um die Rettung von Menschen, um nichts weniger.“

Bei herrlichem Wetter kam die Gemeinde nach dem Gottesdienst im und am großen Festzelt zum Sektempfang, gemeinsamem Mittagessen, Austausch und Begegnung zusammen. Gespannt sah die große Festgemeinschaft der Auflösung der Wette, die mit 76 statt der anvisierten 125 Paare verloren ging, entgegen. Vor dem Einzug in die Kirche, der zum bewegendsten Moment des Festtags geriet, ließen die Paare rote Luftballons steigen. 150 Ballons traten – mit Namensschildchen versehen – ihre Reise ins Unbekannte an. Voran Rolf und Elfriede Kleinschmidt, die bereits seit 62 Jahren miteinander verheiratet sind, zogen die Paare in feierlichem Zug in die Kirche ein. Die Paare, die mehr als 49 Jahre gemeinsam durchs Leben gehen, führten den langen Zug an. Besonders hübsch anzusehen: Ehefrauen, die für den Festtag noch einmal ihr Brautkleid aus dem Kleiderschrank geholt hatten. Teilweise weite Anfahrten nahmen die Paare für die Wette der Pfarrer, die für alle Beteiligten ein einmaliges Erlebnis war, in Kauf. Die weiteste Anreise hatten Fabian und Katrin Wehner, die aus Frankfurt zum Kirchenjubiläum anreisten und zur Gruppe der jung Vermählten gehörten. „Liebe und Ehe sind ein Geschenk und eine Gabe Gottes“, erklärten die Pfarrer, die allen Gottes Segen zusprachen.

  

Im Mittelschiff der Kirche nahmen die Paare, die in der Erlöserkirche getraut wurden, Platz (Foto: Jakob Salzmann)

Als Erinnerung an den Tag gab es ein kleines Vergissmeinnicht-Präsent. Unter den Paaren verlosten die Pfarrer aufgrund der verlorenen Wette abschließend sechs Apfelbäumchen. Durchweg alte Sorten wie Kaiser Wilhelm wurden verlost. Als Gewinner durften sich die Familien Kirsten, Schädel, Haidapour, Wiebusch, Knörr und Kretzschmar über einen Apfelbaum freuen. Für Oktober kündigten die Pfarrer ihren „Gärtner“-Besuch bei den Familien an. Ein besonderes Lob ging bei der Feier an Marianne Warninghoff, Vorsitzende der Frauenhilfe, die mit ihrem Organisationstalent und Engagement maßgeblich zum Gelingen des Festtags beitrug.

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