Artikel Archiv

Vom Nikolaus bis zum Landrat - Kerzenandachten am Wichernkranz

18.12.2017

Das diesjährige ‚Schmück-Team‘ richtet den 4 Meter große Riesen-Wichernkranz vor der Ev. Erlöserkirche in Attendorn wieder ansehnlich her (Foto: Schliebener)
Das diesjährige ‚Schmück-Team‘ richtet den 4 Meter große Riesen-Wichernkranz vor der Ev. Erlöserkirche in Attendorn wieder ansehnlich her (Foto: Schliebener)

 

 

Von Andreas Schliebener

ATTENDORN + Zum zehnten Mal wurde vor der Ev. Erlöserkirche Attendorn der 4 Meter große Riesen-Wichernkranz aufgestellt, mit dem die Kirchengemeinde seit der Kampagne der Ev. Kirchen von Westfalen „Lasst uns nicht hängen“(2008) auf das Problem wachsender Kinderarmut aufmerksam macht. Der Begründer der Evangelischen Diakonie Johann Hinrich Wichern ‚erfand‘ 1839 den Adventkranz für die Straßenkinder des beginnenden Industriezeitalters, um ihnen damit die Zeit bis Weihnachten zu verkürzen. Jeden Tag im Advent wurde an dem Kranz im Hamburger „Rauhen Haus“ eine Kerze entzündet.

Auch der von Karnevals-Wagenbauern gebaute Riesenkranz im Sauerland lädt dazu ein, in die Bildungschancen von Kindern und Jugendlichen zu investieren. Als „Hoffnungsträger“ möchte er gemeinsam mit den nach Attendorner Vorbild gebauten Wichernkränzen der Diakonie Österreich (in Klagenfurt, Wien, Salzburg, Linz, Gallneukirchen und Graz) Licht auf die sozialen Notlagen von Menschen und die vielfach prekäre Situation von Kindern und Jugendlichen werfen.

So treffen sich vor der Attendorner Erlöserkirche montags bis freitags um 18.00 Uhr nicht nur „Engel und Bengel“ zu den abendlichen Kerzenandachten am Attendorner Adventskranz. Gäste aus Öffentlichkeit und Ökumene beteiligen sich mit Liedern, Gebeten, Geschichten und Gedanken zum Advent, um besinnlich mit Klein und Groß Advent zu feiern und dabei nicht die Problematik von Kinderarmut und aktuellen Flüchtlingsschicksalen zu vergessen.

Auch in der dritten Adventswoche soll der von „Klein-Kölner“ Wagenbauern geschaffene große Wichernkranz vor der Attendorner Erlöserkirche Kindern und Erwachsenen die Wartezeit auf Weihnachten verkürzen. Sein Original, der Adventkranz von Johann Hinrich Wichern, zählt so viele Kerzen wie der Advent Tage hat – in  diesem Jahr sind es nur 22.

Wieder gestalten verschiedene Gäste aus Ökumene und Öffentlichkeit abends um 18.00 Uhr die  „Kerzenandachten“ mit humorvollen wie hintergründigen Gedanken zur Adventszeit:

Am Montag (18.12.) hält die Geschäftsführerin des Diakonischen Werkes im Ev. Kirchenkreis Lüd.-Plettenberg Frau Iris Jänicke die Kerzenandacht. Dienstag (19.12.) kommt Bürgermeister Christian Pospischil an den Wichernkranz,  Mittwoch (20.12.) erzählt Pfarrer Oliver Bretschneider die Geschichte, Donnerstag (21.12.) werden die Kinder beim Entzünden der  19. Kerze von Bläsern des Musikzuges der Freiwilligen Feuerwehr Attendorn begleitet und Freitag (22.12.) lädt Wendelin Heinemann mit Musik von „Maranatha“ zum Mitsingen ein. Die offene Kirche bietet am Mittwoch und Freitag anschließend bis 19.30 Uhr Raum für Stille und Gebet bei Musik und Kerzenschein.

Spenden und Erlöse aus den Aktionen am Wichern-Kranz unterstützen bedürftige Kinder und Familien vor Ort und ermöglichen u. a. die nächste Gutscheinaktion für kostenlose Schul- und Lernmittel („Diakoniemittel Kinderarmut“).

zurück zur Übersicht