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Ein Tanztreff und der ESC
20.6.2025

Von Hartmut Damschen
PLETTENBERG / OHLE + Oldies but Goldies. Damit sind in erster Linie alte, aber wertvolle Dinge gemeint. Bei dem Tanztreff der Diakonie Lüdenscheid-Plettenberg, der in den ungeraden Monaten jeweils am 3. Mittwoch des Monats stattfindet, kommen Goldstücke aus der Musik und „goldige“ Seniorinnen und Senioren zusammen.
Der Saal in der Gaststätte „Zur Post“ in Plettenberg-Ohle wird dann zum Treffpunkt für Menschen, die gegen Einsamkeit und für ein geselliges Miteinander das Tanzbein, auch schon mal mit Gehhilfe oder dem Rollator, schwingen.
Die Musik kam aber nicht aus der Konserve, sondern von der „Partyband subsTanz“. Das sind das Ehepaar Kathy und Ralf Böcker und seit einem Jahr auch Christopher Grevener. Grevener, der sich bereits 2022 mit dem Lied „Wonderful Life“ von Hurts bei DSDS (Deutschland sucht den Superstar) vorstellte und auch bis in den Recall kam, hatte sich außerdem in San Marino als Teilnehmer beim ESC (Eurovision Song Contest) für das Land beworben. Er schied leider in der letzten Vorrunde als neuntbester Teilnehmer aus. Das ist aber kein Grund für ihn, entmutigt zu sein. Im Gespräch unterstrich er seine Zuversicht mit: „Bereits elf Mal habe ich mich mit meinen Liedern beim ESC, auch für Deutschland, beworben. Hat leider noch nicht geklappt. Doch ich gebe nicht auf.“ Zu dem diesjährigen ESC befragt hat er seine ganz persönliche Meinung: „Die Überraschung war doch die höchst unterschiedliche Bewertung der israelischen Sängerin durch die Jury und die Zuschauer. Die Jury hätte das Lied etwas höher ansiedeln können, während die Zuschauerstimmen zu viel waren. Das hätte ein gerechteres Urteil ergeben. Der Österreicher JJ hat auf jeden Fall zurecht den Songcontest gewonnen.“ Und als Resümee zum ESC 2025 meinte Grevener: „Man merkt bei der Telefonabstimmung, dass auch die Politik Einfluss hat.“
Auf jeden Fall sind die drei Protagonisten der Partyband hervorragend aufeinander eingespielt. Ralf Böcker, der am E-Piano den Ton angibt, verweist auf ein Repertoire von rund 1.000 Liedern. Die meisten davon haben sie, wenn ein Musikwunsch im Saal an sie herangetragen wird, auch direkt präsent und können ihn postwendend erfüllen. Doch stellen sie auch Ansprüche an sich selbst: „Wir möchten unseren Gästen eine perfekte Unterhaltung bieten. Dabei sind die Karten mit den Musikwünschen hilfreich. Die Titel proben wir, soweit sie nicht sowieso in unserer ständigen Playlist sind, nochmal zuhause ein und spielen sie beim nächsten Tanztreff.“ Das Ehepaar Böcker hat den Tanztreff von Anfang an musikalisch begleitet.
Der Tanztreff, ein Teil des Seniorenprojektes LebensFreude des Diakonischen Werkes Lüdenscheid/Plettenberg, ist eine bei Seniorinnen und Senioren beliebte Möglichkeit, das Tanzbein zu schwingen oder einfach nur lange vermisste Schlager oder Hits wieder zu hören und in Erinnerungen zu schwelgen. Silke Vieregge, die abwechselnd mit Tatjana Cordt das Treffen begleitet, freute sich an dem Nachmittag wieder auf viele bekannte, aber auch über neue Gesichter: „Bis 100 Seniorinnen und Senioren füllen schon mal den Saal. Dabei sind Bewohner des Altenzentrums St. Josef aus Eiringhausen oder auch auswärtige Freunde des Tanzes oder der Musik. Oder sie sind nur einfach wegen der Geselligkeit bei uns.“ Sie kommen aus Hamm, Unna oder auch, wie Walter Gertitschke, aus Hemer. Seine Überzeugung: „Ich hatte im Internet nach einer solchen Veranstaltung gesucht und wurde auf der Homepage des Diakonischen Werkes fündig. Es ist jetzt das zweite Mal, dass ich hier bin und ich bin begeistert.“
Der folgende Tanztreff wird am 16. Juli ebenfalls im Ohler Saal veranstaltet. Rückfragen sind möglich bei der Freiwilligenzentrale Plettenberg, bei Tatjana Cordt unter der Nummer 02391/9540-17 oder bei Silke Vieregge unter 0163 – 16 49 032 (Mo. – Do.) und per E-Mail unter lebensfreude@diakonie-luedenscheid-plettenberg.de