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Der Mann auf dem Einrad

16.11.2025

Das Wort zum Sonntag: Diesmal mit Gedanken von Mathea Klein, Pfarrerin im Ev. Kirchenkreis Lüdenscheid-Plettenberg (Grafik: EKKLP)

Wenn ein Mann mit einem Einrad in 1000 Metern Höhe auf einem Seil balanciert – ist das eigentlich Vertrauen oder Leichtsinn? Und was bedeutet Vertrauen in dem Fall überhaupt?

 

Vertrauen ist beim Glauben an Gott das entscheidende. Glaube bedeutet, auf etwas zu vertrauen, was wir nicht sehen können. Und wenn man sich eine Definition von Vertrauen machen möchte, stellt man fest, dass es sich dabei um eine subjektive Überzeugung handelt.  Ich kann nicht pauschal sagen, ob der Mann mit dem Einrad leichtsinnig handelt oder im Vertrauen. Das ist subjektiv. Seine Perspektive ist eine andere als meine.

Aber weitergedacht: Was wäre, wenn ich den Mann mit dem Einrad kennen würde? Vielleicht kenne ich immer noch nicht seine eigene Perspektive auf seine Fähigkeiten, aber vielleicht kenne ich den Menschen als jemanden, der im Allgemeinen sehr umsichtig handelt. Vielleicht kenne ich ihn als jemanden, der zuverlässig ist und stark. Jemanden, der sich nicht leicht überschätzt.

 

Schon würde sich was ändern. Der Person, die ich kenne, kann ich vertrauen.

 

Vertrauen auf Gott ist manchmal wirklich nicht leicht. Weil ich Ihn nicht sehen kann. Und weil Er manchmal so ganz andere Dinge macht, als ich mir wünschen oder vorstellen würde. Aber wenn ich Ihn kenne, wird das zweitrangig. Denn ich weiß trotzdem: Er ist gut! Er hat alles für uns gegeben. Und er sieht mich. Er kennt mich. Meine Fragen, mein Leben, meine Sorgen, Ängste, Wünsche sind Ihm wichtig. Wenn dir das Vertrauen fehlt im Moment: Lern Gott neu oder wieder kennen! Er ist ganz für dich.

Mathea Dieker

Einen gesegneten Sonntag wünsche ich Ihnen!

 

Mathea Klein

Pfarrerin im Ev. Kirchenkreis Lüdenscheid-Plettenberg

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