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Das lebendige Buch

6.12.2025

81 Kinder zwischen 6 und 15 Jahren wirkten im großen Kinderchor mit. Das Musical begeisterte das Publikum und war ein voller Erfolg (Foto: Salzmann)

Von Monika Salzmann

 

HALVER + In Riesenschritten durcheilten Chor, Schauspieler und Tänzer aus Reihen des Musical-Projekts der FeG Bever am Samstag und Sonntag in der Aula des Anne-Frank-Gymnasiums die Bibel. Vor restlos ausverkauftem Haus präsentierte das große Ensemble, dem allein 81 Kinder und Jugendliche im Alter zwischen 6 und 15 Jahren angehörten, eine mitreißende Fassung des Musicals „Das lebendige Buch“ aus der Feder von Ruthild Eicker-Grothe.

 

Mit der Chorformation „Voices für Christ“, die die mit Standing Ovations gefeierte Inszenierung als Backgroundchor unterstützte, war die Komponistin selbst in die Aufführung ihres Erfolgsmusicals – seit einer Uraufführung in den 90er Jahren bereits mehr als 300-mal von verschiedenen Chören und Gruppen aufgeführt – eingebunden. Chorleiterin Christina Heratsch, die das Musical gemeinsam mit Anna Bitz (Schauspiel), ihrem Ehemann Johannes Heratsch (Organisation und Technik) und 25 weiteren Helfern einstudiert hatte, war als Kind selbst Teil damaliger Aufführungen. Von seinem Zauber hatte das Musical – kein bisschen verstaubt - nichts verloren. Die eingängigen Songs, die mal rockig und zündend, mal tiefgründig und ruhig daherkamen, waren so frisch und mitreißend wie eh und je. Sogar mit einem Rap wartete das Musical auf. Nicht nur Zuschauer aus Halver und der näheren Umgebung, auch aus Marburg, Darmstadt, vom Niederrhein und aus Ostfriesland ließen sich vom „Lebendigen Buch“ gefangen nehmen.

 

Eingebettet war die Reise in biblische Zeit in eine Rahmenhandlung aus heutiger Zeit, in der sich vier Kinder auf dem Dachboden verschanzten, um eine Zeitmaschine zu bauen, und dabei zufällig eine alte Bibel fanden. „Das ist eine Bilderbibel, nicht ein altes, langweiliges Buch, sondern ein lebendiges Buch“, entfuhr es dem Quartett verblüfft. Amüsant und schlagfertig meisterten Luis Wolf, Ella Braselmann, Lea Bauernfeind und Kim Ley ihren umfangreichen schauspielerischen Part. Immer wieder kehrte das Geschehen auf der Bühne zu den Kindern auf dem Dachboden – liebevoll hergerichtet - zurück. Weitere Schauspieler schlüpften in biblischen Kostümen in die Rollen von Noah, Abraham, Pharao, Jona und anderer biblischer Figuren, zu denen die Zeitreise der Kinder führte. Vor einer Wüstenlandschaft oder Wellen, Wind und Meer erzählten sie ihre spannenden Geschichten und ihre Erlebnisse mit Gott. Elefant, Schimpansen, Giraffe, Hase, Henne und anderes Getier zogen da vergnügt zu Noah in die Arche. Der Pharao ließ die Israeliten Steine schleppen. Und in den tobenden Sturm auf dem Meer, in dem Jona von einem Walfisch verschluckt wurde, bezog das Ensemble alle Zuschauer mit blauen Knicklichtern ein.

 

Voller Fantasie und kreativer Ideen ging das Musical mit seinen vielen Liedern passend zur jeweiligen Bibelstation über die Bühne. Mal hieß es einladend „Singt laut“, mal mutmachend „Trau auf Gott, Abraham“. Rund und stimmig kam der Chorgesang – häufig lebendig von Tanzdarbietungen junger Tänzer umrahmt - daher. Auch die zahlreichen Solopartien gelangen mit Bravour. Begleitet wurde das große Ensemble von einer Live-Band, die Zünglein an der Waage im musikalischen Geschehen war. Auch Ton und Licht trugen eine professionelle Handschrift. Enorm, was die FeG Bever da alles an Technik auffuhr, um das Musical mitreißend zu inszenieren. Das Publikum dankte es – mit ausverkauften Vorstellungen und tosendem Applaus.

Bildimpressionen vom Musical (alle Fotos: Salzmann)

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