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Der Zauber des Nikolausabends
7.12.2025

Wenn mein Sohn mit leuchtenden Augen am 5. Dezember seine Stiefel vor die Tür stellt, spüre ich: Etwas ganz Besonderes liegt in der Luft. Der Glanz in den Augen der Kinder zeigt, wie sehr wir Hoffnung, Überraschung und Liebe brauchen – ein kleiner Funke, der die Dunkelheit erhellt.
Nikolaus ist mehr als Schokolade im Schuh. Hinter der Figur steckt ein Mensch, der sich von der Not berühren ließ: Nikolaus von Myra hat hingesehen, wo andere weggeschaut haben. Er hat geteilt, wo Mangel war, Mut gemacht, wo Angst groß war – ein Vorbild, das bis heute wirkt.
Als Mutter frage ich mich, wie ich meinem Kind zeigen kann, dass der Zauber des Nikolaus nicht im gefüllten Stiefel liegt, sondern darin, wie wir einander das Herz mit Freude und Licht füllen. Vielleicht beginnt es ganz klein: eine Karte für die Oma, ein Lächeln für das traurige Kind in der Schule, ein Teil vom Taschengeld für jemanden, der es nötiger hat. So werden statt Stiefel Herzen „befüllt“.
Der Nikolausabend ist für mich eine Brücke: Er verbindet das Staunen der Kindheit mit dem Ernst des Glaubens. Magie und Botschaft gehen Hand in Hand. Und wenn ich ehrlich bin: Auch ich brauche manchmal diesen Zauber. Denn die Welt ist oft schwer und dunkel genug.
Darum wünsche ich uns, dass wir an diesem Nikolaustag nicht nur Süßes im Stiefel finden, sondern auch die Erinnerung, wie schön es ist, anderen ein Licht zu schenken und sie mit Freude und Hoffnung zu erfüllen. Gerade jetzt, am 2. Adventswochende, möge dieses Licht heller werden, uns auf Weihnachten einstimmen und unser Herz öffnen. Und vielleicht – ganz heimlich – werden wir selbst wieder ein kleines Stück Kind.

Herzlichste Grüße -
Sandra Ostermann, Gemeindereferentin in der Pfarrei St. Medardus



