Aktuelle Artikel
Lichtergottesdienst in der Ohler Kirche
10.12.2025

Von Hartmut Damschen
OHLE + Wie in dieser Jahreszeit üblich geht die Sonne immer später auf und geht dazu auch noch früher unter. Die dunklen Stunden dominieren und brachten früher mehr Ruhe in die Familien. In der heutigen, schnelllebigen Zeit gibt es dafür kaum noch Raum. Da tut es gut, einmal bewusst abzuschalten, innere Ruhe einkehren zu lassen und der Hektik den Rücken zu kehren.
In der kleinen, aber feinen Ohler Kirche gab es jetzt dazu eine gute Gelegenheit. Pfarrerin Anju Laddach hatte ihre Gemeinde am späten Nachmittag zu einem besonderen Gottesdienst eingeladen. Die Ohler Gemeindemitglieder, die stets mit ihrer Kirche eng verbunden sind, ließen sich dieses angekündigte Ereignis auch nicht entgehen. Es war ein Lichtergottesdienst, der stimmungsvoll die nahende, dunklere Jahreszeit etwas aufzuhellen vermochte.
Im Vorfeld hatten Ursula Winkelsträter und Gabriele Leyendecker alle Hände voll zu tun, die über 100 Lichter in der Kirche dekorativ und sicher zu verteilen. Ein Lichterband führte wie ein leuchtender Weg zum Altar, der ebenfalls eindrucksvoll, aber nicht überladen, illuminiert war. Vor den Bankreihen, in den Nischen und auf der Wendeltreppe zur Orgel und auf der Empore standen mit Gläsern geschützte Windlichter. An der Orgel begleitete die Kirchenorganistin Katja Grass, wie schon so oft, die Gemeinde. So festlich beleuchtet breitete sich eine erwartungsfrohe Stimmung aus. Erwartungsfroh, weil Tenor Henning Schewe, Sänger bei den Four Valleys, ebenfalls bei der Gestaltung des Gottesdienstes zugesagt hatte. Schewe, „der mit der Gitarre“, brachte nach der Begrüßung der Anwesenden durch die Pfarrerin das Lied „Der Mond ist aufgegangen“. Ein bedächtiges Lied, was durch seine Bekanntheit schon fast ein Volkslied ist, jedoch im Ev. Gesangbuch als Lied von Matthias Claudius (Text) und Johann Abraham Peter Schulz (Melodie) steht.
Die Lesung durch Küster Uwe Boese hatte den Auszug der von den Ägyptern versklavten Israeliten in das gelobte Land zum Thema. Auch Pfarrerin Laddach hatte ihre Predigt um diesen Teil der Bibel aufgebaut, in dem sie von den Selbstzweifeln Mose’s erzählte. Mose sollte als Verhandlungspartner den Pharao davon überzeugen, das Volk Israel auswandern zu lassen. Wie es nachzulesen ist, gelang es ihm, nachdem der HERR die sieben Plagen über Ägypten hereinbrechen ließ. Die Pfarrerin unterstrich die Bedeutung von Mose, in dem er als Sprecher der Israeliten vor den Augen des HERRN dazu berufen wurde. Er hatte seine Berufung gefunden. Nicht fehlen durften selbstverständlich das Glaubensbekenntnis, das „Vater unser“ und der Ausgangssegen, den die Pfarrerin der Gemeinde spendete.
Mit „Guten Abend, gute Nacht“, einem Gedicht, das Johannes Brahms zu einem Wiegenlied vertonte, verabschiedete sich Henning Schewe, der sich auch dazu auf seiner Gitarre begleitete. Katja Grass tat es ihm mit „Weißt du wieviel Sternlein stehen…“ an der Orgel gleich.



