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Vor ein paar Wochen bin ich in unserer Kirche mal wieder einem jungen Paar begegnet, das aus Afrika stammt. Ihr etwa vierjähriger Junge war auch dabei. Nach einer Weile erwähnt die Mutter mit einem verschmitzten Lächeln Folgendes: „Unser Sohn fragte auf dem Weg hierher, ob Jesus auch wieder da sei!“ Ihr Lächeln hatte damit zu tun, dass anscheinend ich damit gemeint war! Leicht peinlich berührt, habe ich verlegen zurückgelächelt.

Kurze Zeit später – die Situation ließ mir keine Ruhe – kam mir dieser Gedanke: Ich hätte mich zu dem Jungen hinabbeugen sollen. Dann ihm tief in die Augen blicken und mit bedeutungsschwerer Stimme sagen: „Merk dir eines: Jesus ist ein Afrikaner!“

Verstanden hätte er es nicht. Aber vielleicht nicht so schnell vergessen. Und wer weiß, ob er es nicht irgendwann doch begriffen hätte!

Natürlich ist der geschichtliche Jesus ein orientalischer Typ gewesen. Kein Afrikaner, kein Asiate, kein indigener Lateinamerikaner, aber eben auch kein weißer Europäer! Die Geburt Jesu bedeutet, dass der Sohn Gottes grundsätzlich Mensch wurde. In Jesus hat Gott selbst unser aller Menschsein angenommen! Gott wurde Mensch, ohne aufzuhören, Gott zu sein.

Seit jeher hat die Christenheit dies als ein unergründliches Geheimnis begriffen. Als ein Geheimnis, das sich uns erschließen will, indem es uns im Herzen trifft und schwach werden lässt! Schwach für die unfassbare Liebe Gottes, die jedem von uns gilt! Egal, woher wir kommen, wie wir aussehen, wie gebildet, reich oder was auch immer wir sind! Du, Mensch bist gemeint! Dir gehört Gott und seine Liebe! Lass sie nicht unbeachtet an dir vorübergehen!