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Wird es Ihnen auch manchmal ein bisschen zu viel? Montags ein
Klimaschutzgipfel, Freitags eine Demonstration für die Zu-
kunft, dann noch den Müll trennen und fliegen geht gar nicht.
Statt einer Plastiktüte ziehen wir mittlerweile Nylonbeutel aus
der Jackentasche und denken über Elektroautos nach.
Ach ja, und in Brasilien brennt der Urwald und irgendwie sind
wir fast erleichtert, dass wir da nichts machen können, oder?
Und das Schlimmste daran ist: wir können nicht einmal sagen,
wenn es unserer Erde schlecht geht: „Das habe ich ja gar nicht
gewusst!“

Schon ganz am Anfang der Menschheitsgeschichte sagt Gott:
„Füllt die ganze Erde und nehmt sie in Besitz! Ich setze euch
über die Fische im Meer, die Vögel in der Luft und alle Tiere, die
auf der Erde leben, und vertraue sie eurer Fürsorge an.«
Oft habe ich den Eindruck, wir haben nur den ersten Teil dieser
Aussage gelesen. Und als Besitzer kann ich die Umwelt vermüllen,
wenn ich das will. Gehört mir ja. Und das Meer und sogar den
Weltraum. Alles meins!

Lesen wir einmal den zweiten Teil. Da geht es darum, dass wir dafür
sorgen sollen, dass es der ganzen Schöpfung gut geht. Aber mit
dem Wort „Fürsorge“ wollen wir eigentlich nicht wirklich was zu
tun haben. Das hört sich nach „schlecht bezahlt“ an, nach Arbeit und
Mühe. Das überlassen wir gern anderen. Nur da gibt es ein Problem:
Die sind auch Besitzer dieser Erde. Was, wenn die auch keine Lust
haben, für die Schwächeren zu sorgen, seien es nun Menschen oder
Tiere?

Wer bleibt dann noch? Unsere Kinder und Enkel? Aber auch die bean-
spruchen für sich, Besitzer zu sein. Besitzer von was? Bildern, die
blühende Landschaften und große Tiere zeigen, die längst von der Erde
verschwunden sind?

Klar, wir können nicht die Welt retten, aber ein kleines Stückchen davon.
Denken Sie darüber nach.

Sabine Schüller

Christliche Gemeinde Lüdenscheid