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Gruß zum Palmsonntag, 05. April 2020 von Superintendent Klaus Majoress

5.4.2020

Superintendent Klaus Majoress mit seinem Gruß an alle Gemeindeglieder, Bürgerinnen und Bürger des Kirchenkreises Lüdenscheid-Plettenberg zum Palmsonntag, 05. April 2020 (Foto: EKKLP)
Superintendent Klaus Majoress mit seinem Gruß an alle Gemeindeglieder, Bürgerinnen und Bürger des Kirchenkreises Lüdenscheid-Plettenberg zum Palmsonntag, 05. April 2020 (Foto: EKKLP)

Einen schönen guten Morgen an alle da draußen an diesem herrlichen Frühlingstag!


Wieder ein Sonntag ohne gemeinschaftliches Erleben des Gottesdienstes. Es ist beeindruckend, wie viel kreative Ideen es in diesen Tagen gibt, dennoch fehlt die Nähe, die wir sonst einander geben und erfahren. Ich denke an die Bedeutung des heutigen Tages: Palmarum, Palmsonntag. Mir kommen die Gottesdienste in Erinnerung, die ich in der Gemeinde immer gefeiert habe mit in der Woche zuvor gebundenen und gestalteten Palmwedeln, meist aus Buchsbaum. Fröhliches Beisammensein, in Erinnerung an die Geschichte vom Einzug Jesu in Jerusalem. „Hosianna, gelobt sei der da kommt“, haben die Menschen Jesus zugerufen. Auf einem Esel zog er in Jerusalem ein. Dicht gedrängt umgaben ihn die Menschen, Alte und Junge, Gesunde und Kranke. Er war ihre große Hoffnung in einer gequälten Welt.


Für mich klingt das antizyklisch zu dem was wir erleben. Zurückgezogen, abgeschottet, in Sorge um die Frage, wie sich das Leben in den nächsten Wochen und Monaten gestaltet und wahrscheinlich auch verändert. Aber ist nicht der Glaube immer antizyklisch zu dem, was wir erleben. Gerade in diesen Tagen merken wir es, wie wenig wir in den Händen haben, wie schwer steuerbar ist, was uns so wichtig ist und wie stark wir den Folgen einer so winzigen Macht wie einem Virus ausgeliefert sind.


Antizyklisch ist unser Glaube, weil er Halt gibt, wo alles so haltlos erscheint, weil er uns sagt: denkt neu über euer Leben nach. Es gibt mehr als das Treiben und getrieben werden! Ihr dürft Vertrauen in Gott, in eure Mitmenschen und in das Leben!


Ich bin beim Nachdenken über das fröhliche Treiben damals in Jerusalem selbst etwas fröhlicher geworden. Möge das bei Ihnen auch geschehen! Bleiben Sie behütet und bewahrt! Gott befohlen. Und genießen Sie den Tag als Zeichen für das neue Leben, das Gott uns immer wieder schenkt, auch über den Tod hinaus.

 

Ihr Klaus Majoress

Superintendent des Ev. KIrchenkreises Lüdenscheid-Plettenberg

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