Artikel Archiv

LÜDENSCHEID + Nach mehrwöchiger Schließung der Kirche aufgrund der Coronakrise feierte die Kreuzkirchengemeinde am Pfingstsonntag ihren ersten Präsenzgottesdienst. Vieles – angefangen bei neuen Gottesdienstzeiten bis zur strikten Begrenzung der Zahl der Teilnehmer - war anders als gewohnt bei diesem Pfingstgottesdienst inmitten der Pandemie, von Abstandsregeln und Kontaktbeschränkungen.

Der spätere Beginn um 11 Uhr hing mit der veränderten Gottesdienstzeit in Brüninghausen (Beginn 9.30 Uhr) und der Tatsache, dass dadurch zwei Gottesdienste hintereinander von einem Pfarrer oder einem Prädikanten abgedeckt werden können, zusammen. Aufgrund der angespannten pastoralen Versorgung im Kirchenkreis sei dies ein großer Vorteil, meinte Pfarrer Eckart Link, der am Sonntag für die Liturgie verantwortlich zeichnete. „Brüninghausen wird sich daran gewöhnen und wir hier in der Gemeinde sicher auch.“ Die strikte Begrenzung der Zahl der Gottesdienstbesucher hatte Corona bedingt mit dem Hygienekonzept zur Vermeidung einer Ansteckung mit dem Coronavirus zu tun. Insgesamt 86 Plätze – Plätze für die Mitarbeiter eingerechnet – standen zur Verfügung. Im Vorfeld zum Gottesdienst angemeldet hatten sich lediglich 30 Besucher.

In der Kirche, die nur mit Mund-Nasen-Schutz betreten werden durfte, auf Abstand zu gehen, war vor diesem Hintergrund ein Leichtes. „Das ist noch überschaubar. Manche trauen sich noch nicht“, meinte Eckart Link. Dennoch sei es „schön, dass wir wieder zusammenkommen als Gemeinde.“ Ungewohnt und den Hygienebestimmungen geschuldet war der gesamte Ablauf des Gottesdienstes. Zutritt zur Kirche war lediglich im Sinne einer Einbahnregelung, um Kontakte zu vermeiden, über das Gemeindezentrum erlaubt. Was es sonst noch zu beachten galt, stand groß auf der Eingangstür. Nach dem obligatorischen Desinfizieren der Hände, zu dem jeder verpflichtet war, hieß es Namen und Telefonnummer zu hinterlegen, um bei einem Ausbruch der Krankheit mögliche Infektionsketten nachverfolgen zu können. Gleichsam in die Rolle von „Platzanweisern“ schlüpften die Mitarbeiter, die die Besucher mit gebotenem Abstand zu ihren Plätzen geleiteten.

Auf Pfingsten und seine Bedeutung richtete Pfarrer Steffen Pogorzelski in seiner Predigt den Blick. „Der Heilige Geist macht Jesus groß“, erklärte er. „Er gießt die Liebe Gottes in unser Herz.“ Im Leben nehme der Heilige Geist „die Maske ab und wir können frei atmen.“ Musikalisch umrahmten Inga und Jörg Neufert (Keyboard und Gitarre) sowie Monica Kleiner (Gesang) den etwas anderen, live in die heimischen Wohnzimmer übertragenen Gottesdienst. Gemeindegesang entfiel aufgrund der Ansteckungsgefahr. Offiziell aus ihrer hauptamtlichen Tätigkeit verabschiedete die Gemeinde Margitta Hahn, die mehr als 30 Jahre die Kinder- und Jugendarbeit der Kreuzkirche geprägt und nun eine neue Tätigkeit in der Grundschule Lösenbach aufgenommen hat, und ihren Ehemann Wolfgang – lange Jahre als Hausmeister im Gemeindehaus am Annaberg tätig. Nach einem „Probelauf“ vergangenen Sonntag mit den Presbytern und ihren Familien lief der Gottesdienst schon etwas entspannter als in der Vorwoche ab, wie Teilnehmer bestätigten. Dennoch war bei allen Beteiligten noch eine gewisse Anspannung zu spüren.

Ihren nächsten Präsenzgottesdienst feiert die Kreuzkirche um 7. Juni (11 Uhr). Dazu anmelden können sich die Gläubigen am Donnerstag zwischen 15 und 18 Uhr unter Rufnummer 65 666 60. Eine Anmeldung ist derzeit nur telefonisch möglich. Mit Beginn der Präsenzgottesdienste entfällt das Angebot der offenen Kirche mittwochs von 17 bis 19 Uhr. ©MS